Stadtgestaltung
Wie geht es weiter mit Dänemarks größtem „Betonklotz“?
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Der neue Eigentümer des einstigen Haderslebener Krankenhauses, das Unternehmenskonsortium „Udsigten Haderslev ApS“, hatte zum Brainstorming an den Damm eingeladen. Dort stand die Zukunft des wohl größten Betonkomplexes Dänemarks „auf dem Spiel“.
Mehr als 100 Unternehmerinnen und Unternehmer, Politiker und Ehrenamtliche waren dem Ruf des neuen Eigentümers des ehemaligen Krankenhauses am Damm, des Unternehmenskonsortiums namens „Udsigten Haderslev ApS“, gefolgt. Es hatte in Zusammenarbeit mit „Freja Ejendomme“, der Kommune Hadersleben und dem Haderslebener Wirtschaftsrat HER zum Brainstorming eingeladen.
Das Gebäude und seine Außenanlagen mit einer Gesamtfläche von etwa 300.000 Quadratmetern dürften nicht nur in einer der besten Lagen des Landes liegen: Das Haus ist wohl auch, wie Kristin Arendt, Direktorin und Partnerin bei „Sax Ejendomme“, sagte, der größte Betonkomplex im Lande.
Betonklotz mit Aussicht
„Udsigten Haderslev ApS“ hatte das frühere Krankenhaus von der staatlichen Immobiliengesellschaft gekauft. Übergabe ist am 1. Januar 2023.
Doch zuvor wollte die neue Eigentümergesellschaft wissen, mit welchen Anregungen und Ideen die Wirtschaft der Domstadtkommune mit Blick auf die künftige Nutzung beitragen kann: „Ihr seid jetzt gefragt“, so Direktorin Arendt, die sich zum Auftakt des gemeinsamen Brainstormings am Montagnachmittag in den seit acht Jahren mehr oder weniger leer stehenden Krankenhausräumlichkeiten über ein volles Haus freuen konnte.
Erhöhte Anforderungen an nachhaltiges Bauen
Vor den Workshops ging es hinauf in die 11. Etage. Das Wetter zeigte sich an diesem trüben Novembermontag wenig einladend, als die Teilnehmenden dem einstigen Hospital „aufs Dach“ stiegen. Dennoch konnte selbst ein trüber Novembertag nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Aussicht von ganz oben selbst bei Nebel und Regen einzigartig ist und das Krankenhaus schon deshalb großes Potenzial birgt.
Das ist auch die Einschätzung der Haderslebener Architektin Rikke Martinusen von „Tegnestuen Mejeriet“. Sie ist Mitglied im Gestaltungsbeirat der Stadt Flensburg und gehörte dem Architektenteam an, das bereits für die staatliche Immobiliengesellschaft „Freja“ eine Analyse des Nutzungspotenzials des einstigen Hospitals erstellt hatte.
In naher Zukunft, ab Januar nächsten Jahres, müssen die Gestalter neuer Bauwerke in Dänemark nicht nur auf die Baukosten schauen – auch der Nachhaltigkeitsaspekt, so sagt die Architektin, fließt in die Planung künftiger Bauvorhaben mit eigens dafür erarbeiteten Analysen ein.
Interessantes und kompliziertes Projekt
Das Krankenhaus bezeichnet Rikke Martinusen aus fachlicher Sicht als interessant. Und: Je mehr Bausubstanz man erhalten kann, desto besser fällt die in Zukunft obligatorische Nachhaltigkeitsbilanz aus.
Mit Blick auf das einstige Krankenhaus dürften indes lediglich die tragenden Elemente übrig bleiben: „In die Trennwände zwischen den früheren Krankenzimmern, beispielsweise, ließen sich nicht mehr als Löcher machen. Ansonsten würde das Ganze wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen“, sagte die Fachfrau. Im Klartext bedeutet dies, dass sich der frühere Bettenturm nicht ohne Weiteres in einen Komplex mit Wohnungen umgestalten lässt.
Die Wirtschaft ist gefragt
Bevor es ans Reißbrett geht, sollen Ideen auf den Tisch: „Wir wünschen uns, dass das Krankenhaus in Zukunft ein Treffpunkt für alle Menschen in der Region sein wird“, formulierte Kristin Arendt zum Auftakt des Workshops das Anliegen der Investorgesellschaft.
In Gruppenarbeit machten sich die Anwesenden an diesem Spätnachmittag an die Arbeit.
Zeitplan steht
Ein vorläufiger Zeitplan steht bereits. Der Flächennutzungsplan soll Anfang kommenden Jahres erarbeitet werden und die ersten Bau- und Umbauarbeiten werden im Frühjahr beginnen. 2024 sollen das geplante Hotel sowie erste Wohnungen bezugsfertig sein. Bis 2026 wird, so sieht es der aktuelle Zeitplan vor, die Umgestaltung abgeschlossen sein. Die Internetseite udsigten.dk informiert laufend über den Stand des Bauvorhabens.