Corona-Krise

Kløften-Festival verschiebt Jubiläumsfest um ein Jahr

Kløften-Festival verschiebt Jubiläumsfest um ein Jahr

Kløften-Festival verschiebt Jubiläumsfest um ein Jahr

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Buntes Treiben im Park unter dem Roten Wasserturm beim Festival 2019 Foto: Karin Riggelsen

Das Musikfestival unter dem Roten Wasserturm in Hadersleben ist abgesagt. Das 40-jährige Bestehen soll aber nicht unter den Tisch fallen, sondern im Sommer 2021 nachgeholt werden.

Als die sozialdemokratische Regierungschefin Mette Frederiksen am Montagabend vor die Presse trat, um über neue Maßnahmen im Kielwasser der Corona-Pandemie zu informieren, erfüllte sich die bange Ahnung der Haderslebenerin Anette Kastbjerg. Nachdem die Regierungschefin angekündigt hatte, dass Großveranstaltungen bis Ende August untersagt sind, war klar, dass es in diesem Jahr kein Kløften-Festival geben wird.

Festival stand quasi in den Startlöchern

„Alles war vorbereitet. Das Programm war fix und fertig, und wir haben uns sehr darauf gefreut, das 40-jährige Bestehen des Festivals zu feiern. Das ist sehr ärgerlich, und wir sind traurig. Aber das Wichtigste ist, dass wir Rücksicht nehmen und aufeinander aufpassen“, erklärt Anette Kastbjerg, die seit vielen Jahren an der Spitze des Festivals steht. Die Vorsitzende und ihre Vereinskollegen, die alle ehrenamtlich tätig sind, hatten gehofft, dass sich die Lage bezüglich der Corona-Pandemie über die Frühlingsmonate beruhigen würde. „Eine Absage unseres Festivals hängt seit geraumer Zeit wie ein Schatten über uns“, sagt Anette Kastbjerg.

Peter A.G. Nielsen auf der Großen Bühne beim Kløften-Festival 2019. Foto: Karin Riggelsen

Hoffen auf Hilfspaket

Der Absage folgten hektische Stunden. Nach virtuellen Sitzungen mit ihren Vorstandskollegen versuchte Kastbjerg, sich am Dienstagvormittag einen Überblick zu verschaffen. Welche finanziellen Konsequenzen die Absage mit sich bringt, kann die Haderslebenerin noch nicht sagen. „Wir haben eine völlig neue Situation und werden Expertenbeistand heranziehen müssen, um die Abwicklung des Festivals durchzuziehen“, erklärt Kastbjerg. Sie wartet auf Informationen seitens der Politiker in Verbindung mit einem erhofften Hilfspaket. Sie könne im Augenblick nichts zu den finanziellen Konsequenzen sagen, auch nicht dazu, wie letztendlich mit den bereits verkauften Tickets verfahren wird.

Eine groß angelegte Sache

Mit 50 Konzerten, knapp 1.000 Freiwilligen und rund 9.000 Gästen an drei Tagen sei das Kløften-Festival eine groß anlegte Sache.

Anette Kastbjerg hat volles Verständnis für die Absage, sie bedauert aber, dass die finanziellen Mittel, die das Festival Vereinen und Organisation zur Verfügung stellt, in diesem Jahr nicht ausgeschüttet werden können. „2019 haben wir unseren Überschuss von rund 800.000 Kronen verteilt“, erinnert sich Kastbjerg. Die Kløften-Freunde wollen ihr Musikfestival nicht auf den Herbst verlegen, deswegen ist angepeilt, das Event, wie gewohnt, Ende Juni 2021vom Stapel laufen zu lassen. Dabei hoffen sie erneut auf Unterstützung ihrer Sponsoren. Der Kreis der Sponsoren setzt sich vorwiegend aus Leuten in der Wirtschaft und dem Einzelhandel zusammen.

Große Leere

Anette Kastbjerg rechnet mit „Kløften-Festival-Entzugserscheinungen“ im Juni. „Das wird merkwürdig, und ich werde sehr viel Zeit haben für meinen Garten. Ich werde aber wahrscheinlich zunächst gar nicht wissen, was ich mit der Zeit, die ich immer mit der Durchführung des Festivals verbracht habe, anfange“, überlegt Anette Kastbjerg.

Festival-Chefin Anette Kastbjerg und Sicherheitsbeauftrager Bjarne Davidsen Foto: Karin Friedrichsen
Mehr lesen

Dänemarkurlaub

Rekordjahr für den Tourismussektor – Weitere Investitionen in Natur- und Küstent

Tondern/Tønder Der Tourismussektor in Dänemark und Nordschleswig sorgt vor allem dank der deutschen Gäste für beeindruckende Zahlen im Jahr 2023, das sich als Rekordjahr bezüglich der Anzahl der Touristenübernachtungen abzeichnet. Eine Mehrheit im Folketing hat nun entschieden, den Natur- und Küstentourismus in Dänemark zusätzlich zu stärken und sich darauf geeinigt, hierfür 42,1 Millionen Kronen bereitzustellen.