Hochwasser

Deich gebrochen: Gebiet umgehend verlassen

Deich gebrochen: Gebiet umgehend verlassen

Deich gebrochen: Gebiet umgehend verlassen

Hadersleben/Haderslev
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Die Einsatzkräfte haben momentan die größten Probleme in Sandersvig (Foto) und am Strand von Kjelstrup (Kelstrup). Foto: Brand & Redning Sønderjylland

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Die Behörden evakuieren Sandersvig am Freitagnachmittag aufgrund eines weiteren Deichbruchs. Die Polizei appelliert an alle, das Gebiet sofort zu verlassen. Die Ferienhausregion von Sandersvig ist am schwersten vom Unwetter betroffen. In einzelnen Gebieten der Kommune Hadersleben ist die Stromversorgung unterbrochen worden. Ansonsten sei die Nacht ohne größere Zwischenfälle verlaufen, meldet die Polizei. In Aarösund hatte das Wasser die Mole bereits am Donnerstagabend erreicht.

Die Region um Sandersvig ist derzeit am schwersten von der Sturmflut betroffen. Am Freitagnachmittag haben die Behörden damit begonnen, Sandersvig aufgrund eines weiteren Deichbruchs zu evakuieren. Die Polizei appelliert an alle, das Gebiet sofort zu verlassen.

Nach Angaben der Kommune war der Deich am Morgen zunächst an einigen Stellen gebrochen. Der ausgelegte Wasserschlauch ist instabil. Das Gebiet wird derzeit überflutet, und der Wasserstand steigt weiter an. Der Höchststand wird um Mitternacht mit 2,16 Metern erwartet.

Der Strand von Wilstrup (Vilstrup) am Freitagvormittag, 10.30 Uhr Foto: Brand & Redning Sønderjylland

Kritische Lage auch in Kjelstrup

Auch am Kelstrup Strand kämpfen die Einsatzkräfte gegen die Wassermassen.

Die Kommune Hadersleben stellt auf ihrer Internetseite Informationen zur aktuellen Lage auf Deutsch bereit.

Mit Sandsäcken kämpft der Katastrophenschutz auch in Kjelstrup gegen die Wassermassen. Foto: Brand & Redning Sønderjylland

Auch am Kelstrup Strand kämpfen die Einsatzkräfte gegen die Wassermassen. Die Kommune Hadersleben stellt auf ihrer Internetseite Informationen zur aktuellen Lage auf Deutsch bereit.

So sah es Donnerstagnachmittag am Hafen von Aarösund (Aarösund) aus, berichtet Anwohner Wilhelm Fabricius: Von Mole und Strand sei nicht mehr viel übrig. Foto: Wilhelm Fabricius
Aarösund am Freitagnachmittag Foto: Johny Gramberg

Nacht ohne Drama

Ansonsten verlief die erste Nacht mit starkem Sturm und Hochwasser an der Ostküste ist nach Angaben der süddänischen Polizei ohne Dramatik. Einige Bewohnerinnen und Bewohner von Sandersvig hatten ihre Häuser frühzeitig verlassen.

Abgesehen von diesen Evakuierungen verlief die Nacht weitgehend ohne größere Zwischenfälle, meldet die Polizei.

Einige Straßenabschnitte in tieferliegenden Gebieten wurden überflutet – an einigen Orten kam es zum Baumsturz. Dadurch ereignete sich auf dem Marstrupvej ein Verkehrsunfall, bei dem jedoch niemand verletzt wurde.

Der Strand von Kjelstrup am Freitag Foto: Brand & Redning Sønderjylland
Aarösund am Freitagnachmittag Foto: Johny Gramberg
Aarösund am Freitagnachmittag Foto: Johny Gramberg

In dem Fischerdorf Aarösund (Aarøsund) hat der Wasserpegel bereits Donnerstagabend die Mole erreicht. Anwohner Wilhelm Fabricius berichtet, dass von Mole und Strand nicht mehr viel zu sehen gewesen sei.

Die Überfahrt zur Insel Aarö (Aarø) könnte in den kommenden Tagen unterbrochen werden – je nach Wetterlage, teilt die Fahrtenleitung mit.

Das ist die aktuelle Karte des dänischen Wetterdienstes. Foto: DMI

DMI: Warnung vor sehr gefährlichem Wetter

In einigen Gebieten in der Kommune Hadersleben musste der Strom abgeschaltet werden. Der Energieversorger N1 hatte die Stromversorgung unterbrochen, um die elektrische Infrastruktur vor Überschwemmungen zu schützen. Die Betroffenen waren im Vorfeld von N1 über die Maßnahme informiert worden.

Ein starker Ostwind trägt dazu bei, dass der Wasserstand von Donnerstag bis Sonnabend weiter steigt.

 

 

Sandersvig am Freitag, 10 Uhr, als der Damm brach Foto: Brand & Redning Sønderjylland

Für einige Gebiete entlang des südlichen Teils des Kleinen Belts erwartet das Dänische Meteorologische Institut (DMI), dass der Wasserstand so hoch sein wird, wie in den vergangenen 100 Jahren nicht.

DMI hat eine Warnung der Kategorie 3 ausgegeben, die „sehr gefährliches Wetter“ prognostiziert.

Dieser Artikel wurde um 15.30 Uhr aktualisiert.

Aarösund am Donnerstagnachmittag Foto: Wilhelm Fabricius

Der Klimaatlas

Der Klimaatlas ist eine Sammlung von Klimadaten und -informationen. Diese Atlanten werden auf regionaler, nationaler oder globaler Ebene erstellt und dienen dazu, das Klima in verschiedenen Gebieten zu analysieren und darzustellen.

Im südlichen Teil des Kleinen Belts entspricht ein 20-jährliches Ereignis laut Klimaatlas einem Wasserstand von 2,34 Metern, ein 50-jährliches Ereignis von 2,42 Metern und ein 100-jährliches Ereignis 2,47 Metern. Eine interaktive Karte über betroffene Gebiete, ist auf der Webseite von KAMP zu sehen. Es ist ein Klimaanpassungs- und Flächennutzungstool für Umwelt- und Planungsfachleute.

 

 

 

 

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