Angriffe

Möwen attackieren Menschen in der Apenrader Innenstadt

Möwen attackieren Menschen in der Apenrader Innenstadt

Möwen attackieren Menschen in der Apenrader Innenstadt

Apenrade/Aabenraa
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Eine Möwe auf den Dächern Apenrades Foto: Jan Peters

Möwen verteidigen mit den Angriffen ihre Nester vor den vermeintlichen Störenfrieden auf zwei Beinen. Der Kommune sind bei der Bekämpfung die Hände gebunden, sie leistet jedoch Hilfestellung.

In den vergangenen Wochen ist in den sozialen Medien vermehrt von Möwenangriffen auf Menschen berichtet worden. Vor allem in der Apenrader Innenstadt, am Storetorv und am Humlehaven sind demnach Bürger attackiert worden.

Hafenstädte als Brutorte

Möwen sind Vögel, die zumeist an der Küste leben und auch dort brüten. Einige Tiere bauen ihre Nester auch in Hafenstädten. Da sie sehr viel Lärm und Dreck machen, sind sie in den bewohnten Stadtteilen jedoch nicht gern gesehen. Besonders aggressiv werden die Möwen, wenn Junge im Nest sind. Dann greifen sie schon mal Passanten an, die dem Nest zu nahe kommen.

Kommunale Unterstützung

Die Kommune Apenrade kann in solchen Fällen beratend unterstützen, um das zu verhindern oder zumindest einzuschränken. Der Gebäudeeigentümer muss Maßnahmen ergreifen, um den gefiederten Tieren Herr zu werden. Da Möwen unter Naturschutz stehen, muss eine Genehmigung bei der Naturbehörde eingeholt werden.

Die Tiere können dann mit einem Luftgewehr beschossen werden. Das wird von einem Jäger gemacht, der von der Kommune damit beauftragt wird. Diese Methode wird in stark bewohnten Gebieten jedoch nur in Ausnahmefällen angewandt.

Brut verhindern

Besser ist es, das Problem früh anzugehen, nämlich dann, wenn die Möwen anfangen ein Nest zu bauen. Das Nest kann dann von einem Mitarbeiter der Kommune entfernt werden.

Ist das Nest allerdings gebaut und bezogen, gibt es neben dem Erschießen noch weitere Möglichkeiten, den Vögeln das aggressive Verhalten zu nehmen. Dazu muss allerdings der Zugang zum Nest gewährleistet sein.

Schlüpfen verhindern

Eine Methode, die von der Kommune Apenrade angewendet wird, ist das Einölen der Eier. Die Eier werden weiterhin bebrütet, es schlüpfen jedoch keine Jungen. Der Nachteil: Nach einigen Wochen werfen die Vögel die „toten“ Eier aus dem Nest und legen neue. Die Prozedur muss wiederholt werden. In der Brutzeit sind die Vögel jedoch relativ ruhig.

Nachhaltigste Methode

Eine weitere Methode sind sogenannte Dummy-Eier, die mit den echten Eiern ausgetauscht werden. Der Vorteil ist, dass die Möwe die falschen Eier nicht aus dem Nest wirft und somit ein weiteres Gelege vermieden wird. Dies ist die erfolgversprechendste Methode, weil sie langfristig wirkt. Möwen kommen nämlich an den Ort zurück, an dem sie geboren wurden, um zu brüten. Außerdem sucht sich das Möwenweibchen an einem anderen Ort einen – vermeintlich potenteren – Partner, mit dem sie Nachwuchs zeugt.

Alle Methoden müssen jedoch von der Naturbehörde erst genehmigt werden. Ab dem 16. August ist die Bekämpfung von Möwen mit offizieller Unterstützung wieder möglich.

Bei Attacke: Ruhe bewahren

Doch wenn die Möwen tatsächlich attackieren, ist Ruhe zu bewahren, denn dass Möwen Menschen tatsächlich verletzen, ist sehr selten. In den meisten Fällen drehen die Möwen vorher ab und setzen sich in eine höher gelegene Position. Dort warten sie ab, ob die Verteidigungsaktion Erfolg hatte. Ruhig in eine andere Richtung entfernen, raten Biologen in solchen Fällen.

 

 

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