Stadtentwicklung

Shop i City: Wir müssen kämpfen

Shop i City: Wir müssen kämpfen

Shop i City: Wir müssen kämpfen

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Mit geschmückten Straßen – wie hier zu Weihnachten – wird das Einkaufserlebnis noch schöner (Archivfoto). Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Obwohl einige Geschäfte in der Fußgängerzone leer stehen, ist die City-Chefin zufrieden. Im Gespräch sagt sie, warum und berichtet, vor welchen Herausforderungen der Einzelhandel steht.

Fast 150 Geschäftsräumlichkeiten hat die Apenrader Innenstadt. Derzeit stehen 22 davon leer. „Es könnte aber noch schlimmer sein“, sagt Shop-i-City-Chefin Dorthe Bjerrum Hilbig und blickt auf die landesweite Bilanz. Die zeigt nämlich, dass der Geschäftsleerstand wächst. „Das ist bei uns nicht der Fall. Zwar gab es Läden, die geschlossen haben, aber dann gab es andere, die neu öffneten. So haben wir den Status quo leerer Geschäfte halten können.“

Das „Atelier Etch“ ist kürzlich in Räume in der Søndergade gezogen. Sie bereichert das Innenstadtangebot, wie die City-Chefin bescheinigte. Foto: Karin Riggelsen

Krise ist bis jetzt nicht überwunden

Zwar wünschte sie sich auch, dass „alles verpachtet wäre, doch das ist in der aktuellen Situation kaum zu schaffen“, sagt sie. Die Folgen der Corona-Pandemie seien immer noch zu spüren, die Energiekrise hat die Händlerinnen und Händler, genau wie die Privaten, Geld gekostet, und die Inflation hat auch im Einzelhandel zu Buche geschlagen. Einige unserer Mitglieder haben es gerade sehr schwer“, berichtet Bjerrum Hilbig.

Dorthe Bjerrum Hilbig ist City-Chefin und vermarktet die Apenrader Innenstadt (Archivfoto). Foto: Karin Riggelsen

Daneben ist der Online-Handel eine weitere Bedrohung für die Innenstädte. „Die Kosten für Geschäftsräume und Personal sind für internetbasierte Händlerinnen und Händler wesentlich niedriger“, ergänzt sie.

Keine Kunden – keine Geschäfte

Das seien alles keine neuen Herausforderungen, vor denen die Geschäftsleute stehen, doch „es muss nochmals mit aller Klarheit gesagt werden. Die Einzelhändler bieten Einkaufserlebnisse. Es gibt Beratung, und es gibt Service. Das alles kann der Internethandel nicht bieten, doch das Angebot hat seinen Preis. Und wenn die Menschen nicht bereit sind, dafür zu zahlen, gibt es diese Einkaufserlebnisse nicht mehr“, macht die City-Chefin deutlich. Einfach sei das nicht. „Wir müssen kämpfen.“

Die Geschäftsinhaberinnen und -inhaber bilden sich  – auch mithilfe des kommunalen Wirtschaftsberaters „Business Aabenraa“ – fort und versuchen, ihre Angebote zu verbessern, während Shop i City „für das Erlebnis rundherum sorgt“, wie Dorthe Bjerrum Hilbig sagt.

Offensives Markting

„Wir machen auch in diesem Jahr wieder verschiedenste Angebote. Dazu gehören in der Fußgängerzone die jahreszeitlich wechselnden Dekorationen und musikalische Unterhaltung an den Wochenenden.“ Im vergangenen Jahr gab es das erste Apenrader Street-Food-Festival. Auch das wird in diesem Jahr wiederholt, kündigt sie an. Neu in diesem Jahr ist das „Old-'n-Gold-Festival“, das im April an unterschiedlichen Veranstaltungsorten verteilt über die Stadt stattfinden soll.

Was fehlt der Stadt, um noch erfolgreicher zu sein, was wünscht sich Dorthe Bjerrum Hilbig als „Zugpferde“?

„Die Cafés und Restaurants generieren viele Kundinnen und Kunden. Für die läuft es gut“, berichtet die City-Chefin. „Wir könnten noch große Ketten wie ,Power‘ oder ,Elgiganten‘ brauchen“, meint sie. Die würden Leute nach Apenrade locken, die dann auch der Innenstadt einen Besuch abstatten, meint sie. „Søstrene Grene“ ist ein weiterer Wunsch der Stadtvermarkterin.

Einzelhandel hat Zukunft

Trotz aller Herausforderungen, mit denen der Einzelhandel zu kämpfen hat: Dorthe Bjerrum Hilbig glaubt an diese Handelsform. Aber nochmals macht sie deutlich: „Wenn man dafür arbeitet, dann überleben wir. Doch das erfordert Zusammenhalt. Wir schaffen das nur als Gemeinschaft. Ist der Nachbar weg, folgen die anderen, denn dann verschwindet das Erlebnis ,Shopping‘“, sagt sie.

Leicht werde das nicht, doch „wenn wir zielgerichtet dafür arbeiten, dann wird es glücken“. Um das Überleben zu sichern, wird auch im deutschen Grenzland Werbung für Apenrade gemacht. „Das hat Erfolg. Wir können merken, dass mehr deutsche Gäste kommen.“

 

Mehr lesen