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Golfwoche 2022: Rekordbeteiligung bei Rekordhitze

Golfwoche 2022: Rekordbeteiligung bei Rekordhitze

Golfwoche 2022: Rekordbeteiligung bei Rekordhitze

Loit/Løjt
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Der Regenschirm dient den Golferinnen und Golfern in dieser Woche primär als Schattenspender. Foto: Anke Haagensen

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610 Spielerinnen und Spieler aus 29 verschiedenen Vereinen messen sich auf der Anlage des Apenrader Golfklubs.

Der Apenrader Golfklub hat in diesem Jahr keine einzige Krone in die Werbung gesteckt, und doch kann der Verein für seine „Golfwoche 2022“, die traditionell in Kalenderwoche 29 stattfindet, eine Rekordbeteiligung vermelden. Die bisherige Bestmarke aus dem Vorjahr wurde erneut übertrumpft. Für die verschiedenen Wettbewerbe an den vier Tagen haben in diesem Jahr insgesamt 610 Personen gemeldet. Einige Spielerinnen und Spieler machen an allen vier Tagen mit, andere haben sich nur einen Wettbewerb herausgepickt.

Die Kombination aus Sport, Urlaub und Wettbewerb in netter Gemeinschaft und noch dazu auf der schön gelegenen Anlage des Apenrader Golfklubs (AGK) auf der Halbinsel Loit spricht die vielen Golftreibenden des Landes offensichtlich an. „Es sind 274 unterschiedliche Spieler von 29 verschiedenen Vereinen gemeldet – auch das ist Rekord“, freut sich der AGK-Vorsitzende Klaus Milton Jensen.

Seit drei Jahren ist Klaus Milton Jensen Vorsitzender des Apenrader Golfklubs. Foto: Anke Haagensen

Viele Ehrenamtler im Einsatz

Um so etwas wie die „Golfwoche“ durchführen zu können, sind viele fleißige Hände vor, während und nach der Veranstaltung notwendig. „Wir sind ein Klub, der vor allem von Ehrenamtlichen getragen wird. Bei uns erhalten nur der Golftrainer und der Greenkeeper Gehalt. Alle anderen opfern ihre Freizeit – und sind zum Teil viele Stunden auf den Beinen“, betont Milton Jensen.

„An jedem Tag sind 60 bis 70 Ehrenamtler in verschiedenen Funktionen im Einsatz. Einige stehen in der Bar, andere grillen Würstchen, wiederum andere fahren – insbesondere an so heißen Tagen wie heute – über die Anlage, um die Spielenden mit kühlen Getränken zu versorgen“, gibt der Vorsitzende einen kleinen Einblick in den Aufwand, den eine solche Veranstaltung erfordert. „Zum Glück ist es bei uns bislang überhaupt kein Problem, Helferinnen und Helfer zu finden. Ich denke einfach, das liegt daran, dass wir ein Golfklub sind, wo das Soziale im Vordergrund steht, und daher packen alle auch gern mit an“, stellt Klaus Milton Jensen fest.

Für einen kurzen Schnack hat der Golfvorsitzende Klaus Milton Jensen (hinten r.) trotz der vielen Verpflichtungen bei der Golfwoche immer Zeit. Foto: Anke Haagensen

Neue Freundschaften entstehen

Das soziale Miteinander ist überhaupt ein wichtiger Teil der Golfwoche. Die Gegner werden zugelost, und nach neun Löchern müssen die jeweiligen Spielgruppen, die sogenannten Flights, eine 15-minütige „Zwangspause“ einlegen. Das entzerrt den Wettbewerb, und gleichzeitig wird Geld in die Vereinskasse gespült. Die Zeit wird mit einem kalten oder warmen Getränk – je nach Temperament – vertrieben.

An einem Tisch ist die Gesellschaft besonders munter. Das Vierer-Flight, bestehend aus Tommy Christensen, Henning Brølling, Kirsten Johansen und Kurt Christiansen, ging schon früh an den Start und war deshalb bereits gegen 13 Uhr nach 18 gespielten Löchern wieder am Klubhaus angelangt und genehmigte sich als Erstes einen kräftigen Schluck Fassbier. Die vier scheinen sehr vertraut miteinander. Kaum vorstellbar, dass sie sich erst vor wenigen Stunden kennengelernt hatten. 

Das heißt, Kurt und Henning kannten sich schon; sie sind Mitglieder des Golfklubs Kaj Lykke in Bramming und hatten sich gemeinsam für den Paarwettbewerb am Mittwoch angemeldet. Ihre Flight-Partner Kirsten und Tommy kannten sie indes überhaupt nicht. Sie sind Mitglieder des gastgebenden Apenrader Golfklubs und gingen bei dem Paarwettbewerb auch gemeinsam an den Start. Die beiden Paare wurden einander zugelost.

„Wir waren aber von Anfang an auf einer Wellenlänge“, betont Kirsten Johansen. Nein, einen Platzvorteil hätten sie und Tommy nicht, behauptet sie. „Das zeigt ja schon das Ergebnis. Kurt und Henning haben besser abgeschnitten als wir“, wie sie lachend hinzufügt. „Einen gewissen Platzvorteil haben sie vielleicht schon, aber sie haben uns vor jedem Loch erzählt, wo wir unsere Bälle platzieren sollten. Diese Tipps haben wir halt recht gut umsetzen können“, stellt Henning Brølling grinsend fest.

Während des gemeinsamen Golfspielens haben sich Tommy Christensen, Henning Brølling, Kirsten Johansen und Kurt Christiansen miteinander angefreundet. Foto: Anke Haagensen

Ehrgeiz und Spaß

Beide Paare sind sehr zufrieden mit ihrem Abschneiden an diesem dritten Wettkampftag und schauen regelmäßig auf das digitale Scoreboard im Internet, das ständig aktualisiert wird. Beide Paare dürfen sich deshalb Hoffnung auf einen der vielen Preise machen, um die es bei der Golfwoche auch geht. „Ja, wir wollen natürlich Spaß haben, aber gewinnen wollen wir natürlich auch. Ehrgeizig sind wir schon“, sagt Kirsten Johansen und lacht herzlich.

Kurt Christiansen und sein Golfpartner Henning nehmen schon zum vierten Mal an der Golfwoche teil. Sie übernachten auf dem nahe gelegenen Campingplatz. Das ist schon deshalb praktisch, da sie dann nicht so sehr auf die Anzahl der Getränke achten müssen, weil sie nicht mehr Auto fahren müssen. Kurts Ehefrau Susanne begleitet ihren Mann für die Woche auf die Halbinsel Loit. „Ich bin heute Morgen an den Strand gegangen, als sich die beiden Männer zum Golfspielen aufmachten“, erzählt sie.

Susanne Christiansen spielt eigentlich auch Golf, aber nicht ganz so passioniert wie ihr Ehemann und dessen Vereinskamerad. Sie verbringt die Stunden lieber auf dem Campingplatz und stößt dann im Laufe des Tages zu der geselligen Runde dazu. Allein der Golfklub Kaj Lykke aus Bramming ist mit 15 Personen bei der Golfwoche auf der Halbinsel Loit gut vertreten.

Am Vereinshaus ist für Schatten gesorgt. Die Golfspielenden werden auf der Anlage mit Wasser versorgt, damit alle die Rekordhitze gesund überstehen. Foto: Anke Haagensen

Hole-in-one an Loch 15

Dass bei der Golfwoche auch guter Sport geboten wird, dafür ist Peter Stougaard ein Beispiel. Der Rothenkruger schaffte am Dienstag beim Single-Stableford-Turnier ein sogenanntes Hole-in-one oder Ass auf der Bahn 15.

Stougaard muss den Ball perfekt getroffen haben, denn dieser tropfte nach knapp 99 Metern auf das Green und muss dann ins Loch gerollt sein. Das Auftropfen des Balles hatten er und seine drei Flight-Partner auch noch gut beobachten können. „Er dachte selbst, der Ball wäre dann am Loch vorbeigerollt. Als sie auf das Green kamen, lag der Ball allerdings im Loch“, schildert der Vorsitzende Klaus Milton Jensen die Situation.

Eine solche Leistung belohnt der Verein mit einer Flasche Whisky. Der Name Stougaards wird auch im Eingangsbereich des Vereinshauses auf der großen weißen Wand verewigt. „Das haben wir aber noch nicht geschafft“, entschuldigt sich Klaus Milton Jensen. Den Whisky hat Peter Stougaard allerdings schon erhalten.

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