Denkmalschutz

Rettung in letzter Sekunde: Krusauer Wassermühle verkauft

Rettung in letzter Sekunde: Krusauer Wassermühle verkauft

Rettung in letzter Sekunde: Krusauer Wassermühle verkauft

Krusau/Kruså
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Die Krusauer Wassermühle ist seit Jahrzehnten ungenutzt und ist entsprechend marode. Foto: Karin Riggelsen

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Das Schicksal schien besiegelt, nun gab es doch noch einen Ausweg: Die Kommune Apenrade hat für die marode Wassermühle in Krusau einen Käufer gefunden. Dem neuen Besitzer schwebt eine multifunktionale Nutzung mit Bewahrung der alten Gebäudemasse vor.

Die Abrissbagger standen gewissermaßen schon in den Startlöchern, werden aber nicht mehr anrollen müssen: Die Kommune Apenrade (Aabenraa) hat die seit Jahren brachliegende und heruntergekommene alte Krusauer Wassermühle verkauft.

Laut Pressemitteilung der Kommune übernimmt die Projektgesellschaft „KV23 APS“ des Unternehmens „Danmarks Kulturarv APS“ mit Sitz in Sonderburg (Sønderborg) die Immobilie, die viele Jahre vergeblich für einen symbolischen Betrag von einer Krone angeboten worden war. Der neue Besitzer, der keinen Abriss anstrebt, „blättert“ doppelt so viel hin und übernimmt die Mühle für zwei Kronen.

„Danmarks Kulturarv ApS“ verfolgt laut Firmenregister unter anderem das Ziel, dänisches Kulturerbe zu schützen und erhaltenswerte Objekte zu kaufen, zu restaurieren und nutzen zu lassen.

„Die Mühle ist ein wertvolles Kulturerbe in einem Umfeld mit nationalem Interesse. Sie soll aber auch ein Gebäude sein, das vielseitig genutzt werden kann. Wir wollen Teile des Gebäudes als Experimentarium für nachhaltige Materialanwendung zum Erhalt des Kulturerbes nutzen“, so der Direktor von „KV23 ApS“, Knud Erik Jørgensen, in der Mitteilung.

Er und seine Mitstreitenden – „Dansk Kulturarv Holding ApS“ hat laut Register vier Teilhabende – haben so manche weitere Ideen für die Mühle.

Tourismus und vieles mehr

Jørgensen ergänzt: „Wir wollen in der Immobilie auch Büros, Kursräume und Zimmer für Wanderer entlang des Gendarmstegs einrichten."

Man wolle zudem den Zugang zum großen angrenzenden Naturschutzgebiet ausnutzen und in Zusammenarbeit mit dem Küsten- und Naturtourismus einen sozialen und kulturellen Sammelpunkt schaffen, ergänzt der Direktor.

Wir wollen in der Immobilie auch Büros, Kursräume und Zimmer für Wanderer entlang des Gendarmstegs einrichten.

Knud Erik Jørgensen

Dass ein Käufer gefunden wurde, der die Mühle sanieren und eine multifunktionale Einrichtung schaffen möchte, freut nicht zuletzt Apenrades Bürgermeister Jan Riber Jakobsen (Konservative) aus Pattburg (Padborg).

„Ich bin froh, dass der Käufer so großen Respekt und großes Verständnis für das Gebiet aufbringt, in dem er eine Immobilie gekauft hat. Das Kulturerbe im Grenzland ist besonders, und es war uns wichtig, dass der Käufer dies in den Überlegungen hatte. Ich freue mich darüber, dass uns ein so ambitioniertes Projekt präsentiert wurde, und ich freue mich, es von der Seitenlinie aus mitzuverfolgen“, so Jakobsen zur Kehrtwende, die den bereits beschlossenen Abrissbeschluss rückgängig macht.

Hätte sich der Interessent nicht in letzter Minute gemeldet, wäre die Mühle vermutlich schon dem Erdboden gleichgemacht.

Die Sanierung der Wassermühle in Krusau hätte die Kommune Apenrade nach eigener Einschätzung einen zweistelligen Millionenbetrag gekostet. Das Foto zeigt das Mühlengebäude von der Rückseite. Foto: kjt


Ausschussvorsitzende erleichtert

Ihre Freude über die Übernahme der Mühle gibt auch Dorte Soll (Soz.), Vorsitzende des Ausschusses für Planung, Technik und Landdistrikte, zum Ausdruck. Auch sie lässt den Abrissbeschluss Vergangenheit sein: „Die Krusauer Wassermühle ist in der Umgebung vielen ein Begriff. Es war wichtig für uns, dass die Geschichte und die Immobilie geschützt wird. Ich bin froh, dass der Käufer großes Wissen über das Restaurieren von Wassermühlen und ein Interesse daran hat, dänisches Kulturerbe zu bewahren.“

Nach Angaben der Kommune wird der Kaufvertrag am kommenden Sonnabend, 29. April, um 10.45 Uhr auf dem Grundstück der Wassermühle am Møllegården in Krusau von Direktor Knud Erik Jørgensen und Bürgermeister Jan Riber Jakobsen unterzeichnet. Bei der Zeremonie werden „KV23 APS“ weitere Details zu den Plänen bekannt geben.

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