Kulturgeschichte

Krusauer Wassermühle: Das Ende rückt näher

Krusauer Wassermühle: Das Ende rückt näher

Krusauer Wassermühle: Das Ende rückt näher

Krusau/Kruså
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Trakte der alten Wassermühle in Krusau Foto: kjt

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Im Haushalt sind dafür 3 Millionen Kronen angesetzt, und es scheint trotz Verstimmungen bei kultur- und lokalhistorisch Interessierten keine Rettung in Sicht zu sein: Der Abriss der Krusauer Wassermühle wird immer wahrscheinlicher.

Schon die Kommune Bau (Bov) schlug sich mit der alten Wassermühle in Krusau herum.

Auf der einen Seite idyllisch am Mühlensee gelegen und historisch sehr interessant, auf der anderen Seite heruntergekommen und mehr als baufällig: Die altehrwürdige Immobilie mit Wurzeln zurück bis ins 14. Jahrhundert ist nach der Kommunalreform längst auch zu einem Sorgenkind der neuen Großkommune Apenrade (Aabenraa) geworden.

Die Sanierung der maroden Mühlentrakte würde viel Geld kosten, und da auch unklar ist, wozu die Mühle nach einer Instandsetzung genutzt werden kann und welche Betriebskosten zu erwarten sind, lief alles immer mehr auf einen Abriss hinaus, zumal die Mühle nicht einmal für eine Krone einen Abnehmer bzw. eine Abnehmerin finden konnte.

Planänderung

Wie bereits die Vorgänger, tat sich der Wachstumsausschuss als zuständiges politisches Gremium in der vorherigen Legislaturperiode schwer, eine Entscheidung über ein Fortbestehen oder ein Aus zu treffen.

Ist die Krusauer Wassermühle noch zu retten? Foto: kjt

Der jetzige Ausschuss für Plan, Technik und Landdistrikte hat den nächsten Schritt unternommen. Der Ausschuss stimmte auf seiner jüngsten Sitzung zu, den aktuellen Flächennutzungsplan aufzuheben und einen neuen Plan erstellen zu lassen, mit dem ein Abriss der Trakte möglich wäre.

Die Gebäude der alten Mühle seien einfach in einem sehr schlechten Zustand. Die Trakte zu sanieren, das wäre ein Fass ohne Boden und nicht zu finanzieren, sagte Ausschussvorsitzende Dorte Soll (Soz.) beim Pressetermin zur Sitzung.

Das Wassermühlengebäude ist wegen Einsturzgefahr schon länger nicht mehr zu betreten. Foto: kjt

Die Tendenz ging schon länger in Richtung Abriss und wurde schließlich auch im Haushaltsentwurf des vorherigen Stadtrats für die Jahre 2022 bis 2025 verankert.

3 Millionen Kronen sind für die Beseitigung der Mühlentrakte angesetzt.

Geschichtscenter in Miniaturformat

In Erwägung gezogen wird lediglich der Erhalt von Gebäudeteilen, um, ergänzt mit Infotafeln, zumindest die Historie und die einstige Bedeutung der Mühle im jetzigen Grenzgebiet weitergeben zu können.

Der Krusauer Mühle droht das gleiche Schicksal wie der neuklassizistischen Hotel-Immobilie „Krusaagaard“, die trotz Protesten kultur- und lokalhistorisch interessierter Ortsansässiger und Vereine 2021 dem Abrissbagger zum Opfer fiel.

Ob Versuche von Mühlensympathisanten glücken, einen Abriss in letzter Minute noch zu verhindern, erscheint angesichts des hohen Investitionsbedarfs fraglich.

In einem Leserbrief, der kürzlich in „JydskeVestkysten“ erschien, hat sich eine Frau für den Erhalt der Mühle und eine Umwandlung in ein Kulturhaus starkgemacht. Weitere Pro-Mühlen-Bekundungen könnten folgen.

Die Wassermühle am Møllegården in Krusau Foto: kjt
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