Leserbrief

„Kritik an Aussagen von Hans Martin Asmussen zum Sport“

Kritik an Aussagen von Hans Martin Asmussen zum Sport

Kritik an Aussagen von Hans Martin Asmussen zum Sport

Henning Kracht/Die Sportlehrer in Tingleff
Tingleff/Tinglev
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Die Sportlehrerinnen und -lehrer der Deutschen Schule Tingleff meinen, dass Hans Martin Asmussen von Jugendverband mit seiner Kritik am Einsatz der Lehrkräfte daneben liegt. Asmussen hatte im Artikel „Einigen Lehrkräften fehlt das Engagement“ vom 8. März kritisiert, einige Schulen würden zu wenig tun, um die Kinder für Sportturniere des Jugendverbandes zu begeistern. Hier die Antwort aus Tingleff:

Wir haben lange überlegt, ob wir zu dem Inhalt des Artikels Stellung nehmen wollen oder sogar sollen. Letztendlich blieb uns keine andere Möglichkeit, eine Antwort auf die verletzenden und teilweise diffamierenden Aussagen zu geben.

„Einigen Lehrkräften fehlt das Engagement“! Was will Hans Martin Asmussen mit dieser Überschrift erreichen? Wachrütteln? Auf Missstände hinweisen? Oder gar motivieren? Wenn das seine Intentionen gewesen sein sollen, ist dies unserer Meinung nach gewaltig nach hinten losgegangen, denn er widerspricht nicht nur dem Grundsatz der „Positiven Psychologie“, der seit einigen Jahren an allen Schulen des DSSV verpflichtend ist, sondern ist auch illoyal allen Kolleginnen und Kollegen gegenüber.

Was befähigt ihn zu dieser Aussage, die gelinde gesagt eine große Unterstellung ist. Hat er einen so großen Einblick in die Schulen des DSSV oder macht er dies einzig an der Tatsache fest, dass nicht alle Schulen immer und stets an sämtlichen Turnieren oder sportlichen Veranstaltungen teilnehmen? Die Kolleginnen und Kollegen im DSSV leisten eine engagierte und professionelle Arbeit, priorisieren aber den Unterricht und interne schulische Veranstaltungen. Sport und Turniere machen eben nicht ausschließlich den Schulalltag aus. Unsere Schulen sind in erster Linie allgemeinbildende Schulen.

Dazu passt seine Aussage, dass die hohen Kosten für Busmieten nur vorgeschoben sind. Wir müssen hier klar feststellen, dass die Schulen individuell über den Einsatz ihrer Geldmittel entscheiden. Die Aufgabe von Schule ist es nicht, an möglichst vielen Veranstaltungen teilzunehmen, sondern in erster Linie guten Unterricht zu machen und einen positiven Schulalltag zu gestalten. Ganz zu schweigen von den anfallenden Vertretungsstunden. Hans Martin Asmussen hätte diese unreflektierte Aussage nicht machen müssen, wenn er direkten Kontakt zu den Schulen aufgenommen hätte. Der Sachverhalt ist hier wesentlich komplexer als im Artikel dargestellt.

Auf ein gefährliches Pflaster begibt sich Asmussen mit seiner Aussage, dass die Motivation mit dem Heimatort in Deutschland zu tun hat. Erstens haben wir keine Residenzpflicht und diese Frage ist ausschließlich beim BDN aufgehoben. Zweitens erkennen wir nicht den Zusammenhang zwischen Turnieren während der Schulzeit und dem Wohnort. Umso weniger, da diese Aktivitäten mit Stunden abgerechnet werden. Und drittens könnten wir unsere Schulen schließen, wenn wir nicht die Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland hätten!

Grundsätzlich finden wir es lobenswert, dass man sich Gedanken macht, wie man mehr Teilnehmer zu den verschiedenen Sportangeboten gewinnen könnte, hier der Wettbewerb „Sportschule des Jahres“, verbunden mit einem Geldpreis für Sportgeräte. Jedoch ist die Aussage, dass lediglich finanzielle Anreize „für den Berufsstand der Lehrerin bzw. des Lehrers“ ausschlaggebend sind für Engagement und Teilnahme, verletzend. Hier wird unterstellt, dass Lehrkräfte nur bereit sind, sich zu engagieren, wenn finanzielle Anreize bestehen. Ist es das, was wir unseren Schülerinnen und Schülern vermitteln wollen? Motivation durch Geldprämien? Ganz sicherlich nicht.

Wir können nur hoffen, dass diese Art der Kommunikation durch die Presse nicht der zukünftige Weg sein wird, wie konstruktiv zusammengearbeitet werden soll. Es wäre zu wünschen, dass man generell das direkte Gespräch sucht.

Die Sportlehrer der Deutschen Schule Tingleff

 
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