Parteitag der Alternative

Uffe Elbæk distanziert sich von den Sozialdemokraten

Uffe Elbæk distanziert sich von den Sozialdemokraten

Uffe Elbæk distanziert sich von den Sozialdemokraten

cvt/Ritzau
Odense
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Uffe Elbæk
Uffe Elbæk auf de PArteitag der Alternative in Odense. Foto: Scanpix

Für die Alternative sind die Sozialdemokraten in ein politisch fremdes Lager abgedriftet. Die Zusammenarbeitspartner für seine Partei seien die Einheitsliste, die Radikalen und die Volkssozialisten, sagt Parteichef Uffe Elbæk.

Für die Alternative sind die Sozialdemokraten in ein politisch fremdes Lager abgedriftet. Die Zusammenarbeitspartner für seine Partei seien die Einheitsliste, die Radikalen und die Volkssozialisten, sagt Parteichef Uffe Elbæk.

Der alte dänische politische Kompass ist zerbrochen. Ein neuer müsse her, meint Uffe Elbæk. Auf dem Parteitag seiner Alternative in Odense am Sonnabend hat er einen solchen Kompass vorgestellt. Die vier kleinen Parteien in jenem Block, der bisher der rote Block genannt wurde, hätten sich von den Sozialdemokraten losgelöst, sagte Elbæk. Sie bildeten nun den „grünen Block“.

Die Sozialdemokraten gehören für ihn jetzt in den „gelben Block“, gemeinsam mit der Dänischen Volkspartei, Venstre und den Konservativen. Der gelbe Block, so Elbæk, bestehe aus Kulturkonservativen Parteien, die den Status Quo bewahren und den Nationalstaat verteidigen wollen.

„Die Journalisten fragen, wen wir unterstützen wollen. Aber wen unterstützt Mette Frederiksen eigentlich? Diese Frage zu beantworten wird immer interessanter“, so Elbæk vor den Delegierten seiner Partei. Damit spielt er auf das immer enger werdende Verhältnis zwischen der Vorsitzende der Sozialdemokraten, Mette Frederiksen, und dem Chef der Dänischen Volkspartei, Kristian Thulesen Dahl, an. Gemeinsam haben sie Teile der Wirtschaftspolitik der Regierung boykottiert und gemeinsame Interviews gegeben.

„Das ist ja fast ein Sternenpaar in der dänischen Politik. Da weht wirklich ein Frühlingslüftchen. Sich zu verlieben ist schon in Ordnung. Dieses Verliebtsein kann lange anhalten – und vielleicht wird’s ja sogar zu einer Ehe“, spekulierte Elbæk. „Aber wir anderen, sind wir dann nur ein Seitensprung?“, fragte er zur Begeisterung der Anwesenden in die Runde.

Seine Partei werde nicht auf Mette Frederiksen als Regierungschefin verweisen, solange man sich mit den Sozialdemokraten nicht auf eine politische Richtung geeinigt habe. Die Frage, ob die Alternative nun die Sozialdemokraten oder gar einen bürgerlichen Kandidaten unterstützen werde, langweile ihn inzwischen, sagte der Parteigründer und ehemalige Kulturminister für die Radikalen. „Wir wollen nicht als Sidekick aufgefasst werden. Deshalb: Wen unterstützt Mette Frederiksen?“

Im kommenden Monat wird sich die Alternative-Fraktion mit den Sozialdemokraten zusammensetzen. Dann werde es um die Sache gehen, nicht um Namen, so Elbæk.

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