Pressekonferenz

Mette Frederiksen: Dritte Covid-19-Impfung entscheidend

Mette Frederiksen: Dritte Covid-19-Impfung entscheidend

Mette Frederiksen: Dritte Covid-19-Impfung entscheidend

Kopenhagen
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Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) fordert auf einer Pressekonferenz am Mittwochabend Urgroßeltern, Großeltern, Menschen, die einer Risikogruppe angehören und das Gesundheitspersonal dazu auf, das Angebot für eine dritte Impfung anzunehmen. Foto: Philip Davali/Ritzau Scanpix

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Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) fordert alle Menschen in Dänemark auf, sich impfen zu lassen. Eine Impfpflicht schließt sie zum jetzigen Zeitpunkt allerdings aus.

„Die dritte Impfung ist entscheidend“, lautet die zentrale Botschaft von Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) auf einer Pressekonferenz am Mittwochabend.

Mit Nachdruck richtet sie einen besonderen Appell an alle Urgroßeltern, Großeltern, Menschen, die einer Risikogruppe angehören und das Gesundheitspersonal, das Angebot für eine dritte Impfung anzunehmen.

Auch alle übrigen Menschen über 18 Jahre sollen in den kommenden Monaten eine Einladung zu einer dritten Impfung erhalten. Dies soll vor Ablauf der sechsmonatigen Frist seit der zweiten Impfung geschehen.

Bis auf Weiteres keine Impfpflicht

Eine Impfpflicht schließt Mette Frederiksen zum jetzigen Zeitpunkt aus.

„Ich freue mich darüber, dass sich so viele Menschen haben impfen lassen. Wir können auch sehen, dass etwa ein Drittel der zehn- bis elfjährigen Kinder ebenfalls einen Impftermin gebucht hat. Insgesamt sieht es so aus, dass die Menschen auf freiwilliger Basis das Impfangebot annehmen. Und so möchten wir es auch am liebsten handhaben. Allerdings sagen wir auch ganz klar: Die einzige Superwaffe, die wir haben, sind die Impfungen, deshalb nochmals die Aufforderung, das Impfangebot anzunehmen“, sagt Mette Frederiksen.

Höchststand an Infizierten

Die Pressekonferenz findet wenige Stunden, nachdem die dänische Behörde für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten, Statens Serum Institut (SSI), bekannt gegeben hat, dass sich 5.120 Personen in den vergangenen 24 Stunden mit dem Coronavirus infiziert haben, statt. Dies ist die höchste Zahl an Infizierten seit Ausbruch der Pandemie.

„Es ist wichtig, dass wir jetzt alles in Bewegung setzen. Das ist auch der neuen Mutation Omikron geschuldet. Wir wissen von früheren Mutationen, dass Zeit der entscheidende Faktor ist“, sagt Frederiksen.

Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Soz.) sagt, dass bislang sieben Fälle mit der Omikron-Variante in Dänemark gefunden wurden. In allen Fällen hatten Reisende die Mutation ins Land gebracht.

Insgesamt sieht es so aus, dass die Menschen auf freiwilliger Basis das Impfangebot annehmen. Und so möchten wir es auch am liebsten handhaben. Allerdings sagen wir auch ganz klar: Die einzige Superwaffe, die wir haben, sind die Impfungen, deshalb nochmals die Aufforderung, das Impfangebot anzunehmen.

Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.)

Vereinbarung eines Impftermins kann schwierig sein

Der Direktor der Gesundheitsbehörde, Søren Brostrøm, räumt ein, dass es im Augenblick schwierig sein könne, einen Impftermin zu vereinbaren.

„Wir sind bestrebt, dass man innerhalb einer Woche geimpft werden kann, nachdem man eine Einladung erhalten hat. Das können wir schaffen“, sagt Brostrøm.

Er fordert alle, die eine Einladung für eine dritte Impfung bekommen haben, dazu auf, diese anzunehmen und einen Impftermin zu vereinbaren. Sofern das nicht gleich gelingt, solle man es am nächsten Tag erneut versuchen. „Wir geben laufend neue Termine frei“, so Brostrøm.

Weiterhin offene Gesellschaft erwartet

Es müsse damit gerechnet werden, dass die Zahl an Infizierten weiter steigt, gibt der Direktor des SSI, Henrik Ullum, zu bedenken.

„Mit einer steigenden Infektionskurve müssen wir damit rechnen, dass in der kommenden Zeit auch die Krankenhauseinweisungen zunehmen werden“, sagt Ullum.

Gleichzeitig rechnet er damit, dass die Gesellschaft auch weiterhin offen bleiben kann, solange der Impfprozess weiter voranschreitet.

Aufforderung zu Verhandlungen

Stephanie Lose, Vorsitzende der Dänischen Regionen, fordert die Regierung dazu auf, die im Folketing vertretenen politischen Parteien zu Verhandlungen für eine seit „Langem benötigte“ Gesundheitsvereinbarung einzuladen.

„Wir bereiten uns darauf vor, dass der Druck auf das Gesundheitswesen in der kommenden Zeit zunehmen wird“, so Lose unter Verweis auf das Personal im Gesundheitssektor. Deswegen müssten geplante Operationen abgesagt und Behandlungen verschoben werden.

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