Covid-19

Das sind die neuen Corona-Maßnahmen in Dänemark

Das sind die neuen Corona-Maßnahmen in Dänemark

Das sind die neuen Corona-Maßnahmen in Dänemark

Kopenhagen/Apenrade
Zuletzt aktualisiert um:
Staatsministerin Mette Frederiksen am Mittwochabend Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Homeoffice, vorzeitige Ferien, Einschränkungen im Nachtleben, kein „Julefrokost“: Das sind die Maßnahmen, die angesichts der hohen Infektionszahlen helfen sollen. Ein Überblick.

Dänemarks Regierung hat nach Rücksprache mit dem Epidemie-Ausschuss im Folketing eine Reihe zusätzlicher Maßnahmen beschlossen, um dem drastischen Anstieg der Corona-Infektionen in Dänemark entgegenzuwirken. Das verkündete unter anderen Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) am Mittwochabend auf einer Pressekonferenz.

Gewerbeminister Simon Kollerup (Soz.) kündigte zugleich an, dass das Folketing zügig über Ausgleichsleistungen für die von den Maßnahmen betroffenen Unternehmen sprechen wird.

 

Hier sind die neuen Restriktionen

• Schulen: Die Schülerinnen und Schüler der Grundschulen werden ab dem 15. Dezember mit Online-Lektionen nach Hause geschickt. Sie sollen am 4. Januar in die Schulen zurückkehren. Ziel ist es, so viele Schüler wie möglich vor dem Jahreswechsel zu impfen. Es sollen Notfallbetreuungen eingerichtet werden.

• Nachschulen: Schülerinnen und Schüler, die Nachschulen besuchen, werden am 19. Dezember nach Hause geschickt. Sie kehren am 7. Januar in die Schulen zurück.

• Gastronomie und Nachtleben: Ab Freitag, 24 Uhr, wird das Nachtleben (Diskotheken, Clubs und Ähnliche) wieder geschlossen. Außerdem darf nach Mitternacht bis 5 Uhr kein Alkohol mehr ausgeschenkt oder verkauft werden. Zudem muss in der Gastronomie wieder ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden, wenn man sich im Lokal bewegt und nicht am Platz sitzt. Es ist ein Corona-Pass vorzuzeigen, wenn man ein Restaurant betritt.

 • Kultur: Ab Freitag gilt ein Verbot für Konzerte mit mehr als 50 stehenden Zuschauern. Das Verbot gilt nur für das stehende Publikum, nicht für das sitzende Publikum.

• Arbeitsplatz: Es wird nachdrücklich gefordert, Weihnachtsfeiern und größere gesellschaftliche Veranstaltungen am Arbeitsplatz ganz zu streichen. Zudem sollen so viele Menschen wie möglich zu Hause arbeiten.

• Corona-Pass: Wie das Gesundheitsministerium am Mittwochabend mitteilt, gilt der Corona-Pass künftig nur noch sieben Monate nach der zweiten Impfung. Bisher waren es zwölf Monate. Nach einer dritten Impfung wird der Pass wieder gültig.

 

Homeoffice und Absage der Weihnachtsfeier als dringende Empfehlung

Weil sich Covid-19 und die neue Omikron-Variante derzeit rasant in Dänemark ausbreiten, werden die Beschäftigten – sowohl im öffentlichen Dienst als auch in der Privatwirtschaft – ermutigt, „in großem Umfang“ von zu Hause aus zu arbeiten.

Frederiksen sagte dazu: „Ich weiß, dass es für viele eine unwillkommene Rückkehr ins Homeoffice sein wird. Dazu gibt es nichts zu sagen. Aber im Moment wird es als notwendig erachtet.“

Die Regierung fordert die Unternehmen außerdem dazu auf, die betriebliche Weihnachtsfeier zu streichen.  Beide Aufforderungen sind jedoch keine direkten Anweisungen, wie auch einige andere Einschränkungen, die Frederiksen auf der Pressekonferenz vorbrachte.

Doch wie der Direktor der Gesundheitsbehörde, Søren Brostrøm, sagte, zeige die Erfahrung, dass die Menschen in Dänemark „großes Verantwortungsbewusstsein“ an den Tag legen, wenn es um die Empfehlungen in Bezug auf die Corona-Pandemie gehe.

Schülerinnen und Schüler sollen früher in die Ferien

Trotz der hohen Infektionsraten ist allerdings nicht geplant, für Dänemarks Schülerinnen und Schüler eine neue lange Pause ohne Anwesenheit in den Schulen in Kraft zu setzen, so Frederiksen.

Um die Zunahme der Coronavirus-Infektionen zu begrenzen, werden die Schülerinnen und Schüler der öffentlichen und privaten Schulen vom 15. Dezember bis zum 4. Januar nach Hause geschickt. Die Schule beginnt dann wieder am 5. Januar. Es werde Notbetreuung für Kinder geben, und es sei nicht geplant, die Kinder und Jugendlichen länger als bis zum 4. Januar aus den Schulen fernzuhalten.

Diese Maßnahme sei jedoch nötig, „um die Infektionsketten zu durchbrechen“, so Frederiksen. Unter Kindern und Jugendlichen ist die Infektionsrate derzeit besonders hoch.

Simon Kollerup stellte auf der Pressekonferenz am Mittwochabend Hilfen für Unternehmen in Aussicht, die von den neuerlichen Maßnahmen gegen das Coronavirus betroffen werden. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

Ausgleich für Unternehmen

Der Staat werde den von den neuen Corona-Beschränkungen betroffenen Unternehmen unterdessen einen finanziellen Ausgleich gewähren. Dies erklärte Gewerbeminister Simon Kollerup (Soz.) auf der Pressekonferenz.

„Es handelt sich um Systeme, die in der Vergangenheit verwendet wurden. Wir werden aber auch ein besonderes Augenmerk auf die Unternehmen legen, die ihren Umsatz im Weihnachtsmonat haben. Die Regierung wird daher mit den Parteien im Folketing in einen Dialog über die Hilfspakete treten“, so Kollerup.

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