Forscher warnen

Steigende Nachfrage nach Schlafmitteln

Steigende Nachfrage nach Schlafmitteln

Steigende Nachfrage nach Schlafmitteln

jt/ritzau
Kopenhagen
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8.200 Jugendliche im Alter von 15 bis 24 Jahren haben ein Schlafmittel verschrieben bekommen. Foto: dpa

Eine steigende Anzahl von Jugendliche im Alter von 15 bis 24 Jahren bekommen Schlafmittel mit dem Stoff Melatonin auf Rezept verordnet. Das zeigen neue Zahlen der dänischen Gesundheitsdatenbehörde.

Eine steigende Anzahl von Jugendliche im Alter von 15 bis 24 Jahren bekommen Schlafmittel mit dem Stoff Melatonin auf Rezept verordnet. Das zeigen neue Zahlen der dänischen Gesundheitsdatenbehörde.

Wie der dänische Radiosender 24syv berichtet, steigt die Anzahl der Jugendliche, die ein Schlafmittel mit dem Inhaltsstoff Melatonin von Ärzten verschrieben bekommen. Aktuelle Zahlen der Gesundheitsdatenbehörde verzeichnen einen Anstieg von 20 Prozent. 2015 hatten noch 6.900 Jugendliche im Alter von 15 bis 24 Jahren ein Schlafmittel verschrieben bekommen. 2016 waren es schon 8.200.

Der zunehmende Verbrauch von Melatonin ist in den vergangenen Jahren in den politischen Blickwinkel gerückt. „Und deshalb ist es ärgerlich, dass die Zahlen trotzdem steigen“, sagt der Professor und Leiter des Zentrums für Schlafmedizin des Reichskrankenhauses in Kopenhagen, Poul Jørgen Jennum zu 24syv. Ihm zufolge ist es beunruhigend, dass ein Produkt verschrieben wird, dass der Körper eigentlich selber produziert – ohne zu wissen, was für Folgen das für den Körper hat.

Normalerweise produziert der Körper das schlaftreibende Hormon Melatonin. Aus Furcht für spätere Konsequenzen der eigenen Produktion des Hormons warnt Jennum vor einer Verschreibung von Schlafmitteln an Jugendliche. „Wir sollten uns eher darauf konzentrieren, was die Schlafstörungen bei den Jugendlichen verursacht“, so Jennum zu 24syv.

Eine gestresste Generation von Jugendliche sind der Grund für die vielen Rezeptverschreibungen von Schlafmittel an Jugendliche, meint der Arzt und Vorsitzende der Gesellschaft für Allgemeinmedizin, Anders Beich. „Die Zahlen zeigen uns, dass wir eine Generation von Jugendliche haben, die sich psychisch unwohl fühlt. Sie sind gestresst und chronischem Druck ausgesetzt. Die Schlaflosigkeit ist eine von den Symptomen“, sagt Beich. Ihm zufolge sollte die Problematik durch Psychologenhilfe oder Mentoren für die Jugendlichen gelöst werden.

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