Corona-Maßnahmen
Quarantäneland oder Hochrisikoland
Quarantäneland oder Hochrisikoland
Quarantäneland oder Hochrisikoland
Die dänischen Behörden verwenden unterschiedliche Methoden bei der Einstufung von Ländern und Regionen. „Der Nordschleswiger“ versucht Klarheit zu schaffen.
Als die dänische Regierung am Freitag neue Corona-Maßnahmen ankündigt hat, tauchte plötzlich ein weiterer neuer Begriff auf: nämlich „Hochrisikoländer“. Reist man von diesen Ländern aus ein, dann muss man neben einem triftigen Grund auch einen negativen Coronatest nachweisen.
Zentral ist dabei zunächst einmal, dass die Einstufung „Hochrisikoländer“ eine ernstere Corona-Situation beschreibt, als der bisher verwendete Begriff „Quarantäneland“. Das Komplizierte ist nun, dass beiden Einstufungen mit unterschiedlichen Methoden ermittelt werden.
Quarantäneland
Der Begriff „Quarantäneländer“ wurde eingeführt, als die dänische Regierung Ende Juni die Grenzen in Richtung EU und Schengenraum öffnete. Wird ein Land als „Quarantäneland“ eingestuft, dann raten die Behörden von allen Reisen in das Land ab. Aus diesem Land einreisen darf nur, wer einen triftigen Grund nachweisen kann.
Bei dieser Einstufung bildet der Inzidenzwert berechnet für eine Woche die Grundlage. Liegt dieser über 30 pro 100.000 Einwohner, dann landet man in der Kategorie „Quarantäneland“. Doch hier ist noch eine Besonderheit zu beachten. Es wird ein Durchschnitt über zwei Wochen berechnet. Dies geschieht damit Länder bei schwankenden Infektionszahlen nicht dauernd zwischen „offen“ und „Quarantäneland“ wechseln.
Schleswig-Holstein und die schwedischen Grenzregionen werden gesondert eingestuft.
Hochrisikoland
Den neuen Begriff „Hochrisikoland“ hat die Regierung in Zusammenhang mit einem Einsatz gegen Infektionen durch Wanderarbeiter vorgestellt. Doch gelten die Restriktionen für alle Reisenden aus diesen Ländern. Sie sind also schärfer, als die die für „Quarantäneländer“ gelten, da man zusätzlich noch einen negativen Corona-Test nachweisen muss.
Die Einstufung richtet sich hier nach der Corona-Ampel, die die Corona-Behörde der EU, ECDC, verwendet. Und hier werden mehrere Kriterien verwendet. Als „Hochrisikoland“ oder als rot, wird man eingestuft, wenn es innerhalb von vierzehn Tagen 50 oder mehr Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gegeben hat, und gleichzeitig der Anteil der positiven Tests vier Prozent oder mehr ausmacht. Alternativ, wenn es innerhalb von vierzehn Tagen 150 oder mehr Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gegeben hat.
Man muss somit diese Inzidenzwerte halbieren, um sie mit den wöchentlichen Werten vergleichen zu können.
Jeweils donnerstags veröffentlichen die dänischen Behörden die Übersichten über „Hochrisikoländer“ und „Quarantäneländer“. Deutschland ist derzeit als „Quarantäneland“ aber nicht als „Hochrisikoland“ eingestuft.