Handball

Nach dem Höhenflug folgt die Bauchlandung

Nach dem Höhenflug folgt die Bauchlandung

Nach dem Höhenflug folgt die Bauchlandung

Herning
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Versteinerte Mienen bei Dänemarks Handballerinnen. Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

Die nächste Medaille für Dänemarks Handballerinnen lässt weiter auf sich warten. Nach Bronze 2013 ist der dreifache Olympiasieger zum wiederholten Male leer ausgegangen.

Einen fürchterlichen Einbruch hat die dänische Handball-Nationalmannschaft am Schlusstag der Europameisterschaft im eigenen Land erlebt. Der krasse Außenseiter aus Kroatien schnappte mit einem überraschenden 25:19-Sieg im Spiel um Platz drei den Däninnen die Bronzemedaille vor der Nase weg.

Mit deutlichen Siegen gegen Vize-Weltmeister Spanien und Olympiasieger Russland war die DHF-Auswahl ins Halbfinale eingezogen und wollte nach der Rückkehr in die Weltelite endlich wieder eine Medaille holen. Norwegen war im Halbfinale am Ende eine Nummer zu groß, doch im Spiel um Platz drei scheiterten die Gastgeberinnen an den eigenen Nerven.

Zu selten konnten sich die Däninnen im Angriff durchsetzen. Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

Die Däninnen führten in der ersten Halbzeit mit drei Toren Unterschied, doch der Außenseiter aus Kroatien, mit dem im Kampf um die Medaillen niemand gerechnet hatte, kam schnell zurück und war in der entscheidenden Phase die abgeklärtere Mannschaft.

Die DHF-Auswahl verkrampfte immer mehr und spielte in den letzten 20 Minuten wie gelähmt. 16 Minuten lang blieben die EM-Gastgeberinnen ohne Torerfolg, bis Mie Højlund in der 58. Minute den Bann brechen konnte, doch da war es schon viel zu spät. Aus einem 18:18 war eine kroatische 25:18-Führung geworden.

Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

„Ich bin ungemein traurig. Das tut sehr weh. Diese Mannschaft hat diesen Abschluss nicht verdient“, meinte ein niedergeschlagener Nationaltrainer Jesper Jensen unmittelbar nach der Schlusssirene und kritisierte die Schiedsrichterinnen aus Montenegro scharf: „Ein großes Lob an die Kroatinnen, die ein starkes Spiel gemacht haben, aber wir hatten auch große Herausforderungen mit der Linie der Schiedsrichterinnen. Das war lächerlich, grotesk. Das Niveau bei dieser EM ist nicht besonders gut gewesen, aber dies war wie vor 20 Jahren, wenn man auf dem Balkan spielte und wusste, dass  man verschaukelt wird.“

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