FUSSBALL

SønderjyskE muss von vorne anfangen

SønderjyskE muss von vorne anfangen

SønderjyskE muss von vorne anfangen

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Glen Riddersholm sieht keine Vorteile in der verlängerten Vorbereitungsphase. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die lange Pause habe psychologisch viel kaputt gemacht, meint SønderjyskE-Trainer Glen Riddersholm.

Die erste Trainingswoche der Fußballer von SønderjyskE ist am Freitag in strahlendem Sonnenschein beendet worden.

Es war die erste von sechs Wochen Vorbereitung für die Kicker, die wegen des Pokalsieges und der damit einhergehenden Europa-League-Qualifikation vor allen anderen Mannschaften in die Sommerpause gehen konnte und eine entsprechend längere Vorbereitungsphase haben. Purer Luxus – sollte man meinen.

„Pausen sind nie ein Vorteil. Es geht darum, aktiv zu sein. Ich als Trainer hätte diese Spiele dringend benötigt, ich sehe es als einen riesigen Nachteil für uns“, sagt Glen Riddersholm zum „Nordschleswiger“.

„Hätte ich die Wahl gehabt, hätte ich mich für 14 Tage weniger Urlaub entschieden und stattdessen vier oder fünf Spiele mehr gemacht. Das ist ganz sicher. Es gab überhaupt keine Chance, auf der Welle des Pokalsieges weiterzureiten. Wir konnten nicht zu den Fans und wir konnten es auch nicht selbst genießen. Wir haben einfach gewonnen. Schluss. Urlaub!“, so Glen Riddersholm, der sich maßlos über die geraubte Gelegenheit ärgert.

„Das hätten wir gut für unsere Entwicklung im Verein gebrauchen können. Die Energie und das Selbstbewusstsein hätten wir gerne mitgenommen und in einer kürzeren Pause wäre das auch nicht verloren gegangen. Jetzt ist das so weit weg, dass wir von vorne anfangen müssen“, so der Trainer. „Ich bin jetzt seit 18 Monaten hier. Die ersten sechs Monate habe ich damit verbracht, in einem ganz neuen Verein mit neuen Spielern einen Abstieg zu verhindern. Dann konnte ich Anfang der Saison meine Arbeit richtig beginnen und wurde durch die Corona-Pause unterbrochen. Dann kommen wir endlich in einen Flow, gewinnen den Pokal und vermeiden den Abstieg. Das war der Zeitpunkt für uns, den nächsten Schritt in unserer Entwicklung zu machen – und die Möglichkeit wurde uns durch die lange Pause genommen“, so Glen Riddersholm.

Viel los im Lazarett

Für einige Spieler wird die Unterbrechung sogar noch länger. Pierre Kanstrup, Anders K. Jakobsen, Rilwan Hassan, Mads Hansen, Mads Steenberg und Emil Frederiksen sind angeschlagen und waren beim Training nicht dabei. Während der Einheit mussten zudem Stefan Gartenmann und Torhüter Nikola Mirkovic raus. Jeppe Simonsen kann noch nicht wieder mit der Mannschaft trainieren, befindet sich aber auf dem Weg der Besserung.

Dafür geht es beim langzeitverletzten Marc Pedersen endlich bergauf. Zu alter Form hat er noch nicht gefunden, aber er ist einer, der schon durch seine bloße Anwesenheit eine positive Wirkung auf die jungen Spieler hat. Die sollen es nun richten, da viele routinierte Spieler wie Christian „Greko“ Jakobsen, Sebastian Mielitz oder Eggert Jonsson nicht mehr dabei sind. 

Schwieriger Spagat

„Wir stehen vor einer historisch schwierigen Saison. Durch die Verkleinerung der Liga auf zwölf Mannschaften und mit zwei direkten Absteigern wird es ein knallhartes Programm. Für Mannschaften wie uns, die sich als Entwicklungsteam für junge Spieler sehen, ist das ein fast unmöglicher Spagat. Wenn man den Start vermasselt, steht man unter einem wahnsinnigen Druck“, sagt Glen Riddersholm.

Auch der Probespieler vom FC Roskilde, Nicklas Mouritsen, war wegen einer Blessur am Freitag nicht dabei. Abgereist ist der linke Verteidiger allerdings noch nicht. „Wir machen in der kommenden Woche zwei Trainingsspiele – ein internes und eins gegen Silkeborg. Da möchten wir ihn gerne noch einmal sehen. Wir konnten in unserer ersten Trainingswoche noch nicht so intensiv trainieren, dass wir uns ein vollständiges Bild von ihm machen konnten. Aber mein erster Eindruck war positiv“, sagt Glen Riddersholm.

Update, 10. August, 11:23 Uhr: Aufgrund der Verpflichtung von Marc Dal Hende wird von einem weiteren Probetraining für Nicklas Mouritzen abgesehen.

Darüber hinaus soll in der kommenden Woche auch der offensive Mittelfeldspieler Roni Arabaci vorspielen, der in der vergangenen Saison für die U19 von Brøndby IF gespielt hat. In 17 Spielen hat er sieben Tore erzielt.

Mehr lesen

Fussball

Jens Kragh Iversen
Jens Kragh Iversen Sportredakteur
„Sønderjyske: Es riecht schon ein wenig nach Klassenerhalt“