Mobilität

ÖPNV im Grenzland: Buslinie 110 soll für Studierende günstiger werden

ÖPNV im Grenzland: Buslinie 110 soll für Studierende günstiger werden

Buslinie 110 soll für Studierende günstiger werden

Flensburg
Zuletzt aktualisiert um:
Wird von der Stadt Flensburg bezuschusst: die Buslinie 110. Foto: Michael Staudt/shz.de

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Grüne und SSW in Flensburg wollen erreichen, dass die Buslinie 110 nach Sonderburg in das Semesterticket integriert wird. So sollen Studierende entlastet werden. Die Stadt soll nun eine mögliche finanzielle Unterstützung prüfen. Die Buslinie selbst wird bereits von der Stadt Flensburg kofinanziert. Unterstützung vom Land Schleswig-Holstein dürfte es wohl nicht geben.

Die Grünen und der SSW in Flensburg wollen erreichen, dass Studierende der Hochschulen bei der Nutzung der Buslinie 110 von Flensburg nach Sonderburg (Sønderborg) finanziell entlastet werden. Ein entsprechender Prüfantrag wurde am Dienstag im Hauptausschuss einstimmig angenommen. 

Studierende zahlen momentan extra

„Es handelt sich hierbei um einen Auftrag, in dem die Verwaltung mehrere Wege prüfen soll. Unser Ziel ist ganz klar, dass diese Verbindung in das Tarifgebiet des Schleswig-Holstein-Tarifs eingebunden wird, darauf soll die Verwaltung primär hinarbeiten und dieses Bedürfnis in Gesprächen mit Nah.SH und Sydtrafik sehr deutlich machen“, so der Grüne Fraktionsvorsitzende Leon Bossen auf Nachfrage des „Nordschleswigers“.

Der Vorteil: Semesterticket und Deutschland-Ticket würden dann auch die Linie 110 umfassen, und grenzüberschreitend Studierende würden nicht benachteiligt. 

 

 

Wir sind es denen, die sich dafür entschieden haben, einen grenzüberschreitenden Studiengang zu studieren und damit unser einzigartiges Grenzland mit Leben zu füllen, echt schuldig.

Leon Bossen

Hoffen auf gute Lösung 

Studierende nutzen die Linie 110 besonders im Rahmen der Hochschulkooperation im Studiengang International Management. Bislang müssen die Studentinnen und Studenten extra für die Busfahrten bezahlen.

Sollte es bei der Prüfung kein Ergebnis geben, müsse alternativ geschaut werden, ob auf kommunaler Ebene ausgeholfen werden könne, so Bossen.

Von der Prüfung durch die Stadt Flensburg (Flensborg) erhofft sich der Politiker, dass am Ende eine gute Lösung auf dem Tisch liegt. „Wir sind es denen, die sich dafür entschieden haben, einen grenzüberschreitenden Studiengang zu studieren und damit unser einzigartiges Grenzland mit Leben zu füllen, echt schuldig.“

Es braucht eine Verkehrswende

„Für uns Grüne ist aber erst mal schon mal fest, dass uns der grenzüberschreitende ÖPNV wichtig ist“, so Bossen. Ein Großteil des Grenzverkehrs finde heute über den Individualverkehr statt. „Wir wollen und brauchen da mittelfristig die Wende, und das geht nur über Ausbau des grenzüberschreitenden ÖPNV – ein Rückbau bestehender Strukturen wäre deshalb aus unserer Sicht auf den ersten Blick falsch.“

Bossen spielt damit auch auf die noch nicht gesicherte Zukunft der Buslinie an. Die Stadt Flensburg finanziert die Linie noch bis Ende 2024 mit. Danach muss neu verhandelt werden. Das Land Schleswig-Holstein sieht sich bisher nicht zuständig, Gelder für den Erhalt der Linie zur Verfügung zu stellen

Mehr lesen

Kulturkommentar

Meinung
Erik Becker
„Haie und Reißverschlüsse: Auf Dänemarks Straßen“