Deutsche Minderheit

BDN-Hauptvorstand: Hansen kandidiert nicht mehr

BDN-Hauptvorstand: Hansen kandidiert nicht mehr

BDN-Hauptvorstand: Hansen kandidiert nicht mehr

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Olav Hansen zieht seine Bewerbung zurück, Rasmus P. B. Jessen kandidiert weiterhin für den Posten des stellvertretenden Hauptvorsitzenden. Foto: A. Mackus (Montage)

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Rasmus P. B. Jessen möchte gern stellvertretender Hauptvorsitzender werden. Olav Hansen zieht seine Kandidatur zurück und nennt Gründe.

Olav Hansen, stellvertretender Hauptvorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), wird nun doch nicht mehr für dieses Amt kandidieren. Dies teilte er am Mittwoch im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“ mit.

Zuvor gab es zwei Kandidaten – Olav Hansen als Amtsinhaber und Rasmus P. B. Jessen aus Tondern als zweiten Bewerber. Gewählt wird am 24. Mai auf der Delegiertenversammlung in der Deutschen Nachschule  Tingleff (Tinglev).

Olav Hansens Rücktritt von der Kandidatur hat seinen Worten nach mehrere Gründe: Er habe sich bereit erklärt, den Posten zu übernehmen, solange keine andere Person kandidiere. „Ich habe sehr gerne mit Uwe (Jessen), Harro (Hallmann) und Hinrich (Jürgensen, Anm. d. Red.) zusammengearbeitet", so Hansen. Es habe Spaß gemacht.

Hansen will mehr bewirken

Doch jetzt, wo er sehe, dass es einen anderen Bewerber gebe, wolle er die Zeit für seine drei Firmen nutzen. Zudem habe er Carsten Leth Schmidt versprochen, ihm bei dessen Arbeit im Stadtrat zu unterstützen. Ich möchte meine Zeit effektiv nutzen“, so Hansen. Er wolle etwas bewirken, dies sei auf dem Posten des stellvertretenden Hauptvorsitzenden nicht so gelungen, wie er sich das vorgestellt habe. „Vielleicht liegt es an mir, vielleicht an dem Amt."

Dabei kommt Hansen auf den „Nordschleswiger“ zu sprechen.  Ihm habe das Digitalisierungsprojekt der Zeitung nicht gefallen. Dieses sei nicht zielorientiert durchgeführt worden. Als Informatiker wisse er, dass Informationssysteme an Nutzer angepasst werden müssten, dies habe er vermisst. „Ich hätte mich mehr einbringen können, konnte es aber nicht“, so Hansen, der seine Kritik nicht als Kritik an der journalistischen Arbeit verstanden haben möchte. 

Eine Verminderung der Wahlmöglichkeiten bei der Delegiertenversammlung sieht er erst einmal nicht. Es könne sich durchaus noch jemand melden, soweit er wisse, sei auch eine Kandidatur noch auf der Delegiertenversammlung möglich.

Einzig bislang verbleibender Kandidat: Rasmus P. B. Jessen

Der nun verbliebene Kandidat Rasmus P. B. Jessen ist 30 Jahre alt und wohnt mit seiner Partnerin und dem gemeinsamen Kind in Tondern (Tønder). Er ist ein Kind der Minderheit, das deren Institutionen durchlaufen hat. Der gebürtige Hoyeraner war fünf Jahre lang Vorstandsmitglied der Jungen Spitzen – drei davon als Vorsitzender – und ist seit sieben Jahren im Vorstand der SG West und auch seit zwei Jahren im Vorstand des Jugendverbandes.

Ihm fehle die übergeordnete Arbeit, so Jessen. Daher will er nach eigener Aussage gern im Hauptvorstand strategische Arbeit übernehmen und auch ein, wie er es nennt, „geografisches Gleichgewicht“ herstellen. „Es fehlen Leute von der Westküste in leitenden Funktionen“, bemerkt Jessen, der sich im BDN dafür einsetzen will, diesen zukunftssicher zu machen und jüngere Leute, vor allem Eltern, dafür gewinnen möchte, sich in der Minderheit zu engagieren. Dies könne bedeuten, dass sich bisherige Arbeitsweisen und Strukturen ändern müssten, so Jessen.

„Ich glaube, dass junge Leute, die ein Amt in der Minderheit übernehmen wollen, abgeschreckt werden von der Arbeitsmenge und der Fülle an Terminen“, so Jessen. Man müsse schauen, wie man das für junge Leute attraktiver machen könne. „Wir als Eltern der nachfolgenden Generation müssen jetzt Einfluss auf die Entwicklung der Minderheit nehmen“, meint Jessen.

Mehr lesen