Gastronomie

Mit dem Restaurant an der Wiedauschleuse hat Pia ihren Platz gefunden

Mit dem Restaurant an der Wiedauschleuse hat Pia ihren Platz gefunden

Mit dem Schleusen-Restaurant hat Pia ihren Platz gefunden

Hoyer/Højer
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Pia de Place strebt für das Außengelände mehr Atmosphäre an. Foto: Monika Thomsen

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Die neue Besitzerin aus Ripen setzt alle Hebel daran, für die Sommersaison bereit zu sein. Sie erfüllt sich mit Restaurant Slusen einen Traum.

Der Dornröschenschlaf ist für das Restaurant Slusen an der Wiedauschleuse in Hoyer beendet. Pia de Place aus Ripen (Ribe) hat das Anwesen in unmittelbarer Nachbarschaft zur Wiedauschleuse gekauft. „Ich habe mich in die wunderschöne Lage verliebt. Dieser Ort kann einfach etwas“, sagt die frischgebackene Restaurantbesitzerin.

Ruhepause nähert sich dem Ende

Das Besitzerehepaar seit 1983, Thoma und Hans Tappe Petersen, hatte das Restaurant Ende November 2021 aus gesundheitlichen Gründen geschlossen.

„Die Stätte liegt hier mitten im Natura-2000-Schutzgebiet, dem Nationalpark und dem Unesco Welterbe. Und dahinter der Ort Hoyer, der so schön renoviert worden ist“, schwärmt Pia de Place in dem Lokal, wo Salz und Pfeffer und die Menükarten noch auf den blauen Tischen stehen.

Das Restaurant liegt in direkter Nachbarschaft zur Wiedauschleuse. Foto: Monika Thomsen

Ein verborgenes Dasein

„Es ist mir eigentlich ein Rätsel, dass ich bis vor einem Jahr nie vorher hier gewesen bin. Das ist ein großer Fehler, da ich ein Naturmensch bin. Damals wurde der Ort mir vorgestellt“, berichtet sie im Restaurant, wo mit etwas Farbe klar Schiff gemacht werden soll.

Der Freundeskreis und die Familie krempeln die Ärmel hoch, um bei der Verschönerung zu helfen. Eventuelle größere Renovierungs-Projekte, wie die Erneuerung von einigen Fenstern, schiebt sie auf den Herbst.

Vor den Sommerferien geht es los

Den genauen Termin für die Eröffnung hat sie noch nicht festgelegt. „Es wird aber auf jeden Fall vor den Sommerferien“, so die zweifache Mutter, die erst vor zwei Wochen den Schlüssel für das Schleusenrestaurant erhalten hat.

Sie hätte sich einen längeren Vorlauf gewünscht. „Ich hatte gehofft, dass ich im Januar oder Februar hätte hereinkommen können, das war aber nicht machbar“, sagt sie.

Die Salz- und Pfefferstreuer hat länger niemand in die Hand genommen. Foto: Monika Thomsen

Ein Traum wird wahr

„Ich habe davon geträumt, eine eigene Stätte zu haben, in der wir auf Teamwork setzen“, sagt die 40-Jährige.

„Ich kann alles Mögliche und kann auch in der Küche bei verschiedenen Aufgaben anpacken. Ich mag alle Funktionen. Es ist ein bisschen wie zu Hause, da macht man auch alles“, so Pia de Place.

„Sie finden es lustig mit so einem Projekt“, sagt sie in Gedanken an ihren Mann Kasper und die Töchter Isabella (11) und Alexandra (9). „Isabella würde am liebsten gleich als Tellerwäscherin anfangen“, berichtet Pia mit einem Lächeln.

Erfahrung aus dem Tourismus

Den Sprung in die Selbstständigkeit hat Pia de Place vorbereitet, seit sie im August vergangenen Jahres ihren Job als Leiterin bei Marsk Camp in Hjemstedt (Hjemsted) aufgab, nachdem sie gekündigt hatte.

„Ich habe dort nicht mit der Tür geknallt. Es hing mit der Konstellation zusammen“, sagt die Geschäftsfrau.

Tourismus ist für sie kein neues Terrain, da sie auch als frühere kommissarische Tourismuschefin für Fanø und Esbjerg Erfahrung mitbringt. „Ich habe ein großes Herz für Menschen und liebe das Vermitteln von Erlebnissen“, so Pia.

Neue Farbe ist auch für den gelben Raum vorgesehen. Foto: Monika Thomsen

Platz für 110 Gäste

In den drei Räumen des Lokals gibt es insgesamt Platz für etwa 110 Gäste. Die Wirtin setzt auf eine einfache Speisekarte, gerne mit einem örtlichen Touch. 

„Wir starten langsam und sehen dann, wie es sich entwickelt.“ Pia de Place erwartet, etwa fünf Mitarbeitende anzustellen.

Große Veränderungen plant die neue Besitzerin vorerst nicht. Foto: Monika Thomsen

Ausflugsziel mit Anziehungskraft

Die Restaurantbesitzerin muss nicht erst Besucherinnen und Besucher an den Standort locken, da laut Verkaufsunterlagen mit einer jährlichen Zahl von 200.000 bis 300.000 Gästen an der Wiedauschleuse operiert wird.

Nun geht es darum, dass die Leute nach der Zwangspause über die Schwelle des Schleusenrestaurants kommen.  „Mir ist es wichtig, dass die Gäste froh sind und sich hier wohlfühlen.“

Restaurant und Grundstück gekauft

Pia de Place berichtet, dass sie die Immobilie für 1,8 Millionen Kronen erworben hat. Sie ist nicht nur Frau im eigenen Haus, sondern auch auf eigenem Boden, da sie außerdem das mit einem Mindestpreis ausgeschriebene Grundstück von der Kommune Tondern gekauft hat.

Es wächst dort zwar keine große Dornenhecke, sie plant aber auch am Außengelände Änderungen vorzunehmen. „Ich möchte dort gerne mehr Atmosphäre schaffen. Packe ich es nicht zu dieser Saison, dann hundertpro bis nächsten Sommer“, so ihr Vorsatz.

Pia de Place freut sich darauf, wenn der Restaurantbetrieb losgeht. Foto: Monika Thomsen

Dem Potenzial auf der Spur

In der Nebensaison beabsichtigt sie, die Öffnungszeiten anpassen, und sie geht schon jetzt davon aus, dass im Januar Winterruhe einkehrt.

Das Haus sei gut in Schuss. Änderungen will sie mit Respekt vor dem Bestehenden vornehmen. „Das Gebäude und ich sind gleichaltrig“, erzählt sie mit einem Lachen.

„Ich freue mich zu sehen, was daraus werden kann. Es besteht kein Zweifel, dass es ein großes Potenzial birgt“, so Pia de Place. Die erste Saison will sie dazu nutzen, auszuloten, in welche Richtung es gehen soll.

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