Vereinsleben

Wie die Liebe zur Musik eine große Bereicherung wird

Wie die Liebe zur Musik eine große Bereicherung wird

Wie die Liebe zur Musik eine große Bereicherung wird

Sonderburg/Sønderborg
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Merete Høyer Foto: Karin Riggelsen

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Merete Høyer kann als Vorstandsmitglied im Sønderborg Musikforening auf viele interessante Erlebnisse mit den verschiedenen Künstlern zurückblicken.

Der Sonderburger Musikverein wurde 1919 mit dem Namen „Sønderborg Sang- og Musikforening” gegründet. Was einst in deutscher Zeit als Konzert-Initiative der dänischgesinnten Bürger im Sønderborghus begann, hat sich im Laufe der Zeit zu einem grenzüberschreitenden internationalen Projekt entwickelt.

In den Rittersaal kommen weltberühmte dänische und ausländische Pianisten, Sänger, Instrumentalisten und Ensembles in vielen verschiedenen Zusammensetzungen.

Seit 2012 dabei

Seit 2012 gehört Merete Høyer aus Ulkebüll dem Vorstand des Musikvereins an. „Ich bezeichne mich selbst immer als ‘den praktiske gris’, das Mädchen für Alles", erklärt die mittlerweile 80-jährige Frau, die noch nie vor praktischen Aufgaben zurückschreckte.

So hat sie viele Jahre bei den Konzerten für die korrekte Beleuchtung des Rittersaales gesorgt. Der dafür benötigte Strom kommt übrigens aus dem einen Kamin.

Merete Høyer will eigentlich nicht hervorgehoben und gelobt werden. Der ganze Musikverein sorgt für ein vorzügliches Programm im perfekten Rahmen.

Die 101. Saison Foto: llse Marie Jacobsen

Ein besonderes Erlebnis sind für sie aber nicht zuletzt die Künstler, die beim Sønderborg Musikforening für ein abwechslungsreiches Programm sorgen. Auf dem Jahresprogramm des Musikvereins stehen seit Jahren sechs, in dieser Saison sogar sieben Konzerte.

Ein besonderes Erlebnis

Wer als Musiker nach Sonderburg kommt, muss nicht nur anreisen, spielen und ist dann schnell wieder weg. Der Musikverein will auch den Musikern ein gutes Erlebnis bescheren.

Merete Høyer sorgt mit einer anderen Frau aus dem Vorstand dafür, dass die Musiker zwischen Probe und Konzert mit Erfrischungen versorgt werden, z. B. Kaffee, Obst, Kekse und Schokolade. „Bei der Gelegenheit können wir einen richtig guten Schnack bekommen. Das ist immer gut”, so Merete Høyer, die sich schon immer auch für den Hintergrund der Musiker interessiert hat.

Die Künstler übernachten auch manchmal bei den freiwilligen Helfern. Ein Schneesturm sorgte einmal für ein unterhaltsames „Nachspiel", wie die Physiotherapeutin lächelnd meint. Ein Pianist und ein Oboe-Spieler hatten sich nach der Übernachtung bei den Høyers so intensiv mit dem Paar unterhalten, dass sie ihren Zug verpassten.

Sie liebt den Austausch mit den Musikern, die sich auch selbst oft beim Musikverein bedankten. „Sie geben immer zum Ausdruck, dass sie es hier in Sonderburg sehr genossen haben. Sie freuen sich über die gute Akustik und Atmosphäre in dem wunderbaren Rittersaal", so Merete Høyer. 

Sie geben immer zum Ausdruck, dass sie es hier in Sonderburg sehr genossen haben.

Merete Høyer, Vorstandsmitglied

Das Gute im Musikverein sind die völlig entspannte Atmosphäre und die hervorragenden Musiker. Der Musikverein erhält viele Anfragen von Ensembles, die gern nach Sonderburg kommen würden. „Wir haben mehr Anfragen, als wir nutzen können”, so Merete Høyer.

Sie lobt nicht zuletzt die Vorsitzende Sus Beckedorf, die übrigens auch perfekt die deutsche Sprache beherrscht. Sus Beckedorf hat Musik unterrichtet und hat jahrelang den Ulkebüller Chor geleitet. Sie übernahm 2003 die Leitung im „Sønderborg Musikforening”. „Sie sorgt immer für eine gute Stimmung und sammelt uns alle. Alles geht still und gelinde über die Bühne”, meint Merete Høyer.

Das Sonderburger Schloss Foto: Johnny Madsen/Biofoto/Ritzau Scanpix

Merete Høyer will die gute klassische Musik und den Rahmen der Konzerte im Rittersaal nicht missen. Aber ihr Platz im Vorstand des Vereins wird bei der nächsten Generalversammlung frei werden. Sie muss auf ihren Rücken achten und etwas kürzertreten. „Es dürfen also gern viele zur Generalversammlung kommen”, so ihre Aufforderung.

Kooperation mit anderen Vereinen

Der Sonderburger Verein besteht aus eingefleischten Musikfans, die ihre Liebe zur klassischen Musik genießen. Der Musikverein hat eine Kooperation mit dem Sonderburger Jazzclub und  pflegt einen engen Kontakt mit den Nachbarvereinen in Hadersleben (Haderslev), Apenrade (Aabenraa) und Tondern (Tønder).

Merete Høyer Foto: Karin Riggelsen

Sønderborg Musikforening ist zusammen mit dem Verein der Musikfreunde Flensburg und den Kulturausschüssen des Bundes Deutscher Nordschleswiger und „Sydslesvigsk Forening” in Südschleswig im „Dansk-tysk Selskab af Musikvenner af 1998”.

102. Saison läuft

Zu den Konzerten des Musikvereins kommen typischerweise 70 bis 100 Personen in den Rittersaal des Sonderburger Schlosses.

Die nächste Veranstaltung in der mittlerweile 102. Saison des Vereins ist am 9. Oktober ab 16 Uhr. Dort wird der in Oslo geborene Pianist Pål Eide mit Werken von Edvard Grieg, Ruud Langgaard, Koch sowie Franhiz Ali-Zadeh und Modest Mussorgskij unterhalten. In diesem Jahr stehen außerdem am 23. Oktober ein Auftritt der Sopranistin Gitta-Maria Sjøberg mit Polina Fradkina am Klavier und dem Cellisten Tobias van der Pals auf dem Programm. Am 6. November kommt das weltberühmte Henschel Quartett aus Deutschland an den Alsensund.

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