Deutsche Minderheit

Baumgruppe will alte Esskastanie zum „Ewigen Baum“ machen

Baumgruppe will alte Esskastanie zum „Ewigen Baum“ machen

Baumgruppe will alte Esskastanie zum „Ewigen Baum“ machen

Hadersleben/Haderslev
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Die Esskastanie auf dem Grundstück der Deutschen Bücherei Hadersleben am Aastruper Weg Foto: Ute Levisen

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Auf dem Gelände der deutschen Bücherei in Hadersleben steht eine alte Esskastanie, laut Haderslebener Baumgruppe rund 200 Jahre alt. Das Grundstück steht zum Verkauf, der Baum könnte abgesägt werden. Die Baumgruppe will das verhindern und schlägt nun vor, die Kastanie zum „Ewigen Baum“ zu machen.

Die Baumgruppe Hadersleben unter dem Vorsitz von Flemming Nissen möchte die alte Esskastanie im Garten der alten Bücherei erhalten und schlägt nun vor, den Baum zu einem „Ewigen Baum“ (evighedstræ) zu erklären – mit Einwilligung des Eigentümers des Grundstückes, dem Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN).

Dies geht aus einer E-Mail hervor, die die Baumgruppe Hadersleben (Trægruppen Haderslev Kommune) unter anderem an das BDN-Generalsekretariat und an die Bücherei gesendet hat.

„Ewiger Baum“ Titel des Dänischen Naturschutzvereins

Der Titel „Ewiger Baum“ ist ein Begriff, den die Naturschutzorganisation Danmarks Naturfredningsforening als Teil einer Kampagne ins Leben gerufen hat, um auf die Schutzwürdigkeit von alten Bäumen in Dänemark aufmerksam zu machen.

Die Baumgruppe hat Daten zur alten Esskastanie für Danmarks Naturfredningsforening zusammengetragen und bittet die deutsche Minderheit nun, dem Ansinnen zuzustimmen. Die Gruppe unterstreicht noch einmal die hohe Bewahrungswürdigkeit des alten Baumes.

Unsere Leserin Brigitte Lodemann hat uns dieses Foto von der Esskastanie geschickt. Foto: Brigitte Lodemann

Aus dem Schriftstück geht hervor, dass der zwölf Meter hohe Baum rund 200 Jahre alt ist und vermutlich unter der Ägide von Casper Herman von Krogh, Besitzer von Marielyst, gepflanzt worden ist. Krogh lebte von 1784 bis 1866.

Peter Asmussen, Vorsitzender des Verbandes der Büchereien, sagte dem „Nordschleswiger“ als Reaktion auf den Brief, entscheiden müsse das BDN-Generalsekretariat und letztlich auch das Bundesinnenministerium. Ihn persönlich beschäftige das Thema; das mögliche Schicksal des alten Baumes belaste ihn. Er macht aber auch darauf aufmerksam, dass, wirtschaftlich betrachtet, jetzt die Gefahr bestehe, vor einem Scherbenhaufen zu stehen, was unbedingt zu verhindern sei. „Wir müssen Entscheidungen treffen; wir müssen das Nötige tun, und das machen wir auf bestehender Gesetzesgrundlage“, so Asmussen.

In einem ausführlichen Interview mit Lokalredakteurin Ute Levisen vom „Nordschleswiger“ nehmen in der kommenden Woche der Generalsekretär des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Uwe Jessen, und Büchereidirektorin Claudia Knauer zu dem Thema Stellung.

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