Aussöhnung

Kronprinz würdigt Rolle der Minderheiten

Kronprinz würdigt Rolle der Minderheiten

Kronprinz würdigt Rolle der Minderheiten

Hadersleben/Haderslev
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Kronprinz Frederik war in diesem Jahr der Hauptredner. Der Besuch des dänischen Kronprinzen war ein langgehegter Wunsch der Veranstalter. Foto: Ute Levisen

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Das traditionelle Lichtfest auf dem Kasernenhof in Hadersleben war in diesem Jahr eine geschlossene Veranstaltung. Wegen der Corona-Auflagen verfolgten Tausende von Menschen den Festakt anlässlich der Befreiung Dänemarks vor den Bildschirmen. Kronprinz Frederik hob als Hauptredner die Rolle der Minderheiten im Prozess der Versöhnung hervor.

Das Wetter ließ das Lichtfest im Stich. Ansonsten aber hatten die Veranstalter des traditionellen Lichtfestes am 4. Mai, das Schleswigsche Infanterieregiment und die Kommune Hadersleben, alles mit militärischer Präzision organisiert.

Eine geschlossene Veranstaltung

Am 76. Jahrestag der Befreiung Dänemarks von Hitler-Deutschland war das Lichtfest, zu dem normalerweise 10.000 Menschen pilgern, in diesem Jahr eine recht einsame, eine geschlossene Veranstaltung.

Die Fenster der einstigen Preußenkaserne erstrahlten im Kerzenlicht. Foto: Ute Levisen

Eine große Ehre

Um so größer war die Freude von Kasernenchef, Oberst Lars Mouritsen, und Bürgermeister H. P. Geil (Venstre) darüber, dass Kronprinz Frederik in diesem Jahr die Festrede hielt: „Eine große Ehre“, sagte der Oberst.

Das Schleswigsche Musikkorps SMUK sorgte für die musikalische Gestaltung des Lichtfestes – wie gewohnt. Foto: Ute Levisen
Tanzeinlage auf dem Kasernenplatz. Der Auftritt des Mädchenchors der Domgemeinde ist in der Vorwoche aufgezeichnet worden. Foto: Ute Levisen
Feierliches Gedenken an den Jahrestag der Befreiung auf dem Kasernenplatz in Hadersleben Foto: Ute Levisen

Enge Beziehung zum Landesteil

Der Kronprinz ließ in seiner Rede keinen Zweifel daran, dass er eine enge, persönliche Beziehung zu diesem Landesteil hat, in dem sich im Verlauf der Geschichte immer wieder dramatische Ereignisse abspielten.

Kronprinz Frederik hob in seiner Festrede die Rolle der Minderheit im Prozess der Versöhnung hervor. Foto: Ute Levisen

Vom Feind zum Freund

Er würdigte die Rolle der Minderheiten im Grenzland, die diese bei der Aussöhnung mit dem einstigen Feind eingenommen hätten: „Von Verachtung zur Versöhnung – es ist bemerkenswert – und nicht zuletzt bewundernswert, dass es binnen so kurzer Zeit gelungen ist, in harmonischer Koexistenz miteinander zu leben. Das ist beispielhaft und ein Vorbild – weit über die dänische Grenze hinaus.“

Die Erneuerung des Lichtfestes sei gelungen, betonte Bürgermeister H. P. Geil. Er bezeichnete die Traditionsveranstaltung in Hadersleben als nationales Symbol – auch für jüngere Generationen. Foto: Ute Levisen

Lichtfest als nationales Symbol

Bürgermeister Geil hob seinerseits die Bedeutung des Lichtfestes als nationales Symbol hervor, vor allem auch für jüngere Generationen, die aus gutem Grund kein persönliches Verhältnis zur Befreiung hätten.

Die Tänzer von „Pivot Dance Company“ präsentierten eine waghalsige Show. Foto: Ute Levisen

Es sei gelungen, so Geil, das Lichtfest zu erneuern und seine Botschaft einem breiteren Kreis zugänglich zu machen – und dabei den Respekt vor der Tradition zu bewahren.

Lob für die Tänzer von Kronprinz Frederik nach der Show Foto: Ute Levisen

Waghalsiger Ausklang

Für den künstlerischen Beitrag sorgte in diesem Jahr „Pivot Dance Company“ mit einer waghalsigen Tanzshow auf regenglatter Bühne. Das brachte den jungen Tänzern nachfolgend ein Lob von Kronprinz Frederik ein. 
Mit einem Gruppenbild vor der alten Preußenkaserne klang das Lichtfest 2021 aus.

Gruppenbild mit Kronprinz zum Schluss Foto: Ute Levisen
Vor 14 Jahren geriet die Haderslebener Kaserne ins Fadenkreuz politischer Sparpläne. Heute ist sie aus der Verteidigungsstrategie Dänemarks nicht mehr wegzudenken. Foto: Ute Levisen
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