Ernährung

Erste dänische Insektenfarm: Nordschleswiger geht neue Wege

Erste dänische Insektenfarm: Nordschleswiger geht neue Wege

Erste dänische Insektenfarm: Nordschleswiger geht neue Wege

Laure Saint-Alme
Apenrade/Horsens
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                             Lasse Hinrichsen röstet Mehlwürmer. Foto: Enorm ApS                                

Inmitten einer grünen Oase in Jütland entwickelt sich eine ganz neue Art der Tierproduktion. Ein Nordschleswiger, Lasse Hinrichsen – Entwicklungsdirektor des Unternehmens „Enorm Biofactory“ – hat seine Hand im Spiel.

Anfang 2018 hat der Betrieb „Enorm Biofactory“ die Herausforderung angenommen, in einer ehemaligen Hühnerfarm bei Horsens Larven von Waffenfliegen zu züchten.

Alle Augen auf die Zukunft

Nach einer Startinvestition von 30 Millionen Kronen in Dänemarks erste industrielle Insektenfarm, berichtet die Zeitung „Børsen“, hofft der Betriebsführer Carsten Lind Pedersen darauf, seine Produktionsleistung zu steigern: „2023 rechnen wir mit einem jährlichen Umsatz von circa 150 Millionen Kronen und einem Verdienst von 50 Millionen Kronen. Dann wird das ein ganz gutes Geschäft sein.“ 

Um dieses Ziel zu erreichen, zählt der Unternehmensleiter heute auf neue Kapitalanleger. Während er laut Ritzau Tests auf einer neuen Verarbeitungsanlage durchführt, hat er im Kopf schon das nächste Projekt seines Betriebs. Bald werden 250 Millionen Kronen in eine Anlage investiert, die die Tagesproduktion von 100 Tonnen Larven ermöglichen wird, berichtet „Børsen".

Bis 100-mal weniger CO2-Emissionen als Rindfleisch“

„Der Nordschleswiger“ hat beim Entwicklungsdirektor von „Enorm Biofactory“ nachgefragt. Lasse Hinrichsen aus Nordschleswig zeigt sich ebenfalls zuversichtlich. „Alles läuft nach Plan“, sagt er. „Hinsichtlich der Klimabelastung erzeugt die Insektenproduktion bis 100-mal weniger CO2-Emissionen als Rindfleisch.“

Trotzdem lenkt Schleswig-Holsteins Verbraucherzentrale unsere Aufmerksamkeit auf einen ökologischen Widerspruch: Eine große Wassermenge wird in Insektenfarmen verwendet. „Das Wasser wird von anderen Produktionen abgekauft, wie zum Beispiel Bierproduktion“ beruhigt Hinrichsen uns. „Nur minimal extra-Wasser wird für unsere Larven hinzugefügt.“

Das Unternehmen wünscht, „so weit wie möglich zu exportieren, aber erst mal konzentrieren wir uns auf Dänemark und Nordeuropa. Die Nachfrage ist zwar nur tierisch, aber ausreichend. Unsere Kunden sind Fische, wir ernähren keinen Menschen“.

Obwohl sehr wenige Europäer im Moment Insekten essen, verspeisen allerdings Fisch, der sich auch von Insekten ernährt werden kann. 

 

 

 

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