Coronavirus

Inzidenzen im Grenzland im Vergleich

Inzidenzen im Grenzland im Vergleich

Inzidenzen im Grenzland im Vergleich

Apenrade/Flensburg
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Während in Deutschland eine 7-Tage-Inzidenz von 22,6 für Sorgenfalten sorgt, nehmen die Bürgerinnen und Bürger in Dänemark eine Inzidenz von 110,2 eher gelassen. Foto: Archiv Riggelsen

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Die Inzidenzen nördlich und südlich der Grenze sind so unterschiedlich wie die Corona-Maßnahmen. Während Flensburg in Deutschland zu den Corona-Hotspots zählt, ist eine Inzidenz von über 80 in Dänemark keine Seltenheit.

Das Staatliche Serum Institut (SSI) auf dänischer Seite und das Robert-Koch-Institut (RKI) auf deutscher geben täglich auf der jeweiligen Übersichtsseite die Zahl der Corona-Neuinfektionen und die 7-Tage-Inzidenz bekannt.

Die Inzidenz gibt an, wie viele Neuinfektionen es in den vergangenen sieben Tagen gab. Damit die Daten vergleichbar sind, wird dabei die Anzahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner angegeben. Die Daten ermöglichen auch einen direkten Ländervergleich.

Auf regionaler Ebene:

  • Die Region Süddänemark verzeichnet eine Inzidenz von 87,3.
  • Das Bundesland Schleswig-Holstein liegt bei 40,8.

In Dänemark liegt die Inzidenz in den vier nordschleswigschen Kommunen

  • in der Kommune Apenrade (Aabenraa) bei 92,4
  • in Hadersleben (Haderslev) bei 102,9
  • in Sonderburg (Sønderborg) bei 77,4
  • in Tondern (Tønder) bei 29,8.

Die Inzidenz liegt in den grenznahen deutschen Kreisen

  • in Nordfriesland bei 25,3
  • in Schleswig-Flensburg bei 19,9
  • in Flensburg 83,2.

Auf nationaler Ebene:

In Dänemark liegt die landesweite Inzidenz am 8. August bei 110,2, während sie in Deutschland mit 22,6 angegeben wird.

Die höchsten Inzidenzen in Dänemark verzeichnen am Sonntag die Kommunen:

  • Brøndby (282,9 – Kopenhagen)
  • Hvidovre (239,1 – Kopenhagen)
  • Ishøj (221,8 – Kopenhagen)

In Deutschland sind es die Kreise:

  • Neumünster (89,8 – Bundesland Schleswig-Holstein)
  • Flensburg (83,2 – Bundesland Schleswig-Holstein)
  • Solingen (79,8 – Nordrhein-Westfalen)

Nach Ansicht von Thorkild Sørensen, Professor für Epidemiologie an der Universität Kopenhagen, sind die Inzidenzen in Dänemark kein Grund zur Sorge. „Die Epidemie scheint stabil zu sein, die Zahlen sind ungefähr auf dem gleichen Niveau wie seit einiger Zeit“, sagt er gegenüber der Nachrichtenagentur „Ritzau“, aber es sei wichtig wachsam zu sein. Laut Sørensen bestehe zurzeit keine Gefahr, dass die Kapazität der Krankenhäuser überschritten werden könnte. Dennoch ruft der Professor besonders junge Menschen auf, sich impfen zu lassen.

Helmut Fickenscher, Chef-Infektiologe an der Uniklinik Kiel hat indes eine Vermutung, warum die Inzidenzen besonders in Schleswig-Holstein im Vergleich zu den anderen Bundesländern besonders hoch sind. „Eine plausible Erklärung könnte der frühe Beginn der Sommerferien im Norden sein“, erklärte er gegenüber „shz.de“. Es sei „gut möglich“, dass in Schleswig-Holstein der Höchststand der Infektionszahlen durch Reiserückkehrer mit Schulstart schon überstanden sei, während er anderen Bundesländern noch bevorstehe.

 

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