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Schwimmkurs in den Ferien begeistert Kinder

Schwimmkurs in den Ferien begeistert Kinder

Schwimmkurs in den Ferien begeistert Kinder

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Emma
Emma will durch den Intensivkurs noch sicherer werden. Foto: Karin Riggelsen

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Die Angst vor dem Wasser zu verlieren und die ersten Grundlagen des Brustschwimmens zu lernen, darum geht es bei dem einwöchigen Schwimmkurs, den Christian Flader vom Deutschen Jugendverband füt Nordschleswig ins Leben gerufen hat. Geht es nach ihm, soll das Angebot ausgebaut werden – sofern die Nachfrage da ist. „Der Nordschleswiger“ hat vom Beckenrand aus zugesehen.

„Die Hände nach vorn wie eine Rakete, drehen und das Naschi wegschieben“, sagt Schwimmlehrerin Susanne Klages, während sie, beobachtet von einer Gruppe Grundschülerinnen und Grundschüler, die entsprechende Armbewegung beim Brustschwimmen zeigt. Die Projektmitarbeiterin beim Deutschen Jugendverband für Nordschleswig (DJN) gehört zu dem vierköpfigen Trainerteam, das seit Montag 20 Kindern in zwei Gruppen das Schwimmen näherbringen soll.

Bedarf ist enorm hoch

Initiiert wurde der einwöchige Intensivkurs während der Winterferien von DJN-Sportlehrer und SFO-Mitarbeiter in Buhrkall (Burkal), Christian Flader. Sein Kollege Birk Garbe koordiniert das Schwimmtrainerteam und so war die Idee geboren. „Ich dachte, wir müssen das einfach nutzen.“ Während der Coronazeit sei der Bedarf einfach enorm gewachsen, sagt der Pädagoge.

 

Christian Flader
Christian Flader Foto: Karin Riggelsen

Angebot soll erweitert werden

Ein bisschen Werbung im Internet habe genügt, um genügend Teilnehmende für den ersten Intensivkurs zu finden. „Es ist bunt gemischt, wir haben einige Kinder, die schon Grundlagen beherrschen und andere, die sich erst ans Wasser gewöhnen müssen“, sagt Flader, der das Angebot mit dem Intensivkurs gerne wiederholen möchte und sich auch ein wöchentliches Training an mehreren Standorten in Nordschleswig vorstellen könnte. 

„Wir machen das weiter, sofern die Nachfrage da ist“, so Flader. „Das Alter ist egal, da sind wir völlig offen.“ Auch eine 14-Jährige, die noch nicht sicher im Wasser ist, sei willkommen. Im ersten der zwei einstündigen Kurse an diesem Donnerstagnachmittag sind die meisten Kinder bereits im Grundschulalter und kommen aus den deutschen Schulen und Kindergärten im Umkreis.

Der Intensivkurs hilft auf jeden Fall, die Angst vor dem Wasser zu nehmen.

Leon Schultz

Angst vor dem Wasser nehmen

Walter Christensen, der mit seiner Familie seit zwei Jahren in Wilsbek (Vilsbæk) wohnt, ist mit seinen Söhnen Charlie und Pepe hier. „Wir sind erst aus Deutschland wieder hergezogen, sagt der gebürtige Däne. Wir sind hier vom Wasser umzingelt, daher finde ich es wichtig, dass die beiden dabei sind“, sagt er. Seine Söhne hätten bereits Fortschritte gemacht und blühten richtig auf.

Walter Christensen
Seine Söhne blühen richtig auf, sagt Walter Christensen. Foto: Karin Riggelsen

Können die Kinder in der kurzen Zeit denn überhaupt etwas lernen? „Der Intensivkurs hilft auf jeden Fall, die Angst vor dem Wasser zu nehmen“, sagt Schwimmlehrer Leon Schultz, der versucht, den Kindern spielerisch mehr Sicherheit und Vertrauen im nassen Element zu geben.

Unterschiedliches Niveau

Durch das Team von insgesamt vier Trainerinnen und Trainern sei es möglich, individuell auf die Bedürfnisse der einzelnen Kinder einzugehen. „Das Niveau ist recht unterschiedlich und es ist natürlich auch vom Kind abhängig, wie viel wir in der Woche erreichen“, sagt Schultz, der sich auch für mehr aktive Zeit im Wasser ausspricht. Während der Intensivwoche sind die zwei Gruppen jeweils nur etwa eine halbe Stunde im Wasser. „Da geht sicher mehr“, sagt auch Flader.

 

Die Schwimmlehrer Leon Schultz und Henrik Wiesner (hinten).
Die Schwimmlehrer Leon Schultz und Henrik Wiesner (hinten). Foto: Karin Riggelsen

Das Umziehen und das Erklären von Übungen und Spielen nimmt einen großen Teil der Zeit ein. Zu Beginn wird an diesem Donnerstag in einem Sitzkreis zunächst die gestrige Stunde besprochen. Im Wasser sitzen die zehn Kinder aus der ersten Gruppe anschließend auf den Treppenstufen und hören zu, wie das erste Spiel ablaufen soll. Dabei soll ein Teil der Gruppe, der sich erst ans Wasser gewöhnen soll, mit Schwimmbrettern vom Rand zu einer „Insel“ schwimmen und auf diese heraufklettern. Der andere Teil der Gruppe versucht es bereits ohne Brett.

Mama sagt, ich muss noch sicherer werden, um über Wasser zu bleiben.

Emma

Kindern macht es Spaß

In dieser Gruppe schwimmt und taucht auch die 8-jährige Emma unter den Augen von Schwimmtrainer Henrik Wiesner. Sie habe bereits das Seepferdchen, sagt sie. Warum sie hier ist? „Mama sagt, ich muss noch sicherer werden, um über Wasser zu bleiben.“ Was ihr am besten gefällt? „Das Spielen im Wasser.“ Würde es dauerhaft einen Schwimmkurs geben, dann wäre Emma gerne dabei, sagt sie.

Emma hat bereits ihr Seepferdchen.
Emma hat bereits ihr Seepferdchen. Foto: Karin Riggelsen

Sander ist ebenfalls acht Jahre alt. Er hat im Schulsport schon Schwimmunterricht gehabt. „Ich bin hier, weil es Spaß macht und ich die richtige Technik lerne“, sagt er.

 

Christian Tästensen mit Poolnudel.
Christian Tästensen mit Poolnudel. Foto: Karin Riggelsen

Mehr Sicherheit im Wasser wünscht sich auch Svenja für ihre beiden Kinder Alwin und Anouk. „Für meinen Sohn und meine Tochter finde ich wichtig, dass sie jeden Tag ins Wasser kommen und so Routine und Sicherheit bekommen.“ Aber natürlich gehe es auch um Spaß. „Wenn es zeitlich passt, würde ich einen wöchentlichen Kurs gut finden“, sagt sie.

Susanne Klages
Susanne Klages Foto: Karin Riggelsen

Susanne Klages ist begeistert, dass einige ihrer Schwimmschülerinnen und -schüler in dieser Woche viel gelernt haben und auch sicherer geworden sind. „Es kommt natürlich immer auf das Niveau an, ob sie Bock haben und am Ende auch darauf, ob sie dich als Trainer mögen“, sagt die Sportlehrerin beim Jugendverband. Auch Klages würde sich freuen, wenn das Angebot ausgebaut werden könnte. „Ein bisschen Werbung kann also nicht schaden“, sagt sie.

Wer Interesse hat, kann Christian Flader unter flader@djfn.dk eine E-Mail senden. 

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