Klima

Neuer Solarpark bei Apenrade vorerst abgelehnt

Neuer Solarpark bei Apenrade vorerst abgelehnt

Neuer Solarpark bei Apenrade vorerst abgelehnt

Apenrade/Aabenraa
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Solaranlagen liefern Strom aus Sonnenenergie. Das schont die Umwelt, weshalb mehr Anlagen gebaut werden sollen, damit die Elektrizität nicht mit fossilen Brennstoffen hergestellt werden muss. Foto: Karin Riggelsen

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Die Kommune Apenrade soll in der Energiewende eine große Rolle spielen, so ist es der Wunsch des Stadtrates. Einige große Anlagen gibt es schon oder werden derzeit realisiert. Doch es entstehen weitere Projekte auf dem Zeichenbrett.

Bis 2030 will Dänemark die Treibhausgase, die wissenschaftlich nachgewiesen das Klima verändern und zu Erderwärmung beitragen, im Vergleich zu 1990 um 70 Prozent verringern. Bis 2050 will man sogar klimaneutral sein.

Dazu gehört allerdings, dass die bisherigen Energielieferanten Erdöl und Gas sukzessive durch Alternativen ersetzt werden. Sonnen- und Windenergie sind in Dänemark dazu auserkoren – und sogenannte PtX-Anlagen. 

Solarparks im Land – Windkraft offshore

Während Windparks On- aber vor allem Offshore entstanden sind, werden die vermehrt beständig aufsprießende Solarparks zum gewohnten Anblick in den Kommunen – wie auch in der Kommune Apenrade. Die sich zum Ziel gesetzt hat, ein Spitzenreiter bei der Energiewende (grøn omstilling) zu werden. 

Neben den schon bestehenden Solarparks – wie einer rund um Jolderup (Hjolderup) – sind noch weitere Projekte in der Planung. Das geht aus dem jüngsten Protokoll des Ausschusses für Planung, Technik und ländliche Räume hervor.

Nein zu neuer Anlage nahe Apenrade

Die Politikerinnen und Politiker hatten sich mit einem Antrag beschäftigt, der vorsah, einen neuen Solarpark westlich von Apenrade zu errichten. Die Anlage sollte rund um den „Hjelmskov“ bis zur Autobahn E45 entstehen.

Der Ausschuss hat sich jedoch dafür entschieden, den Vorschlag weiterzuverfolgen, obwohl die Kommunalverwaltung empfohlen hatte, das Projekt fallen zu lassen. Es sei zu kompliziert, den Bau zu genehmigen, denn das Projekt läge in „Gebieten mit bedeutendem landschaftlichem Wert“, heißt es von der Kommunalverwaltung, die sich zuvor mit dem Antrag beschäftigt hatte. Hinzu komme, dass das Projekt an sogenannte Natura-2000-Gebiete stoße. 

Die Ausschussmitglieder warten nun weitere Untersuchungen und eine möglicherweise durchgeführte Anhörung der Bürgerinnen und Bürger ab.

Außerdem würde die geplante Anlage im Westen an das Dorf Arsleben (Årslev) stoßen: Ebenfalls ein Grund für Kommunalverwaltung, sich gegen das Vorhaben zu entscheiden.

Die Karte zeigt, wo es in der Kommune Apenrade Solaranlage gibt (gelb), wo sie in der Planung sind (rot und lila) und wo welche entstehen könnten (grün). Foto: Kommune Aabenraa

Es sind noch andere Solaranlagen-Projekte in der Planung, bzw. Umsetzung. Für zwei Anlagen gibt es schon einen verabschiedeten Flächennutzungsplan (siehe Karte: rot markiert); für zwei weitere stehen vorgeschlagene Flächennutzungspläne bereit (siehe Karte: lila markiert).

Zwei Großprojekte an der deutsch-dänischen Grenze

Zwei gewaltige Solaranlagen sind im Süden der Kommune geplant. Sie sollen unter anderem die geplante PtX-Anlage bei Pattburg (Padborg) mit  „grünem“ Strom versorgen. Welche Projekte später tatsächlich umgesetzt werden, wird in den zuständigen Ausschüssen des Stadtrates bei kommenden Sitzungen entschieden.

Der Bau solcher Solaranlagen ist jedoch nicht unumstritten. So haben sich Bürgergruppen zusammengeschlossen, um angemessener entschädigt zu werden. Sie fordern unter anderem, dass die Bürgerinnen und Bürger, die in der Nähe einer solchen Anlage leben, am Gewinn der Anlagen beteiligt werden. 

Dieser Artikel wurde am Montag, 2. September, geändert. Vorher hieß es, dass sich die Stadtratsmitglieder gegen das Projekt entschieden hätten. 

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