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In Kobro nur Gartenabfälle – diese Änderungen stehen bei den Recyclinghöfen im Raum

In Kobro eventuell nur noch Gartenabfälle

In Kobro eventuell nur noch Gartenabfälle

Tingleff/Tinglev
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Für die Recyclinghöfe in der Kommune Apenrade ist eine neue Struktur angedacht. Foto: Karin Riggelsen

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Die Kommune Apenrade plant eine Neuausrichtung ihrer Wertstoffhöfe, um eine noch bessere Nachhaltigkeit zu erreichen. Erwogen wird, nur noch zwei zentrale Annahmestellen zu betreiben. Der Recyclinghof Kobro im Großraum Tingleff könnte künftig nur noch für Gartenabfälle da sein.

Abfall und Sperrmüll vermeiden und möglichst viele Sachen im Kreislauf halten oder in diesen zurückführen. Alles zum Wohle der Umwelt. Das ist der übergeordnete staatliche Ansatz, nach dem sich die Kommunen richten sollen. „Handlingsplan for cirkulær økonomi“ lautet der Oberbegriff des Vorhabens mit einem Zeithorizont bis in die 2030-er Jahre.

In der Kommune Apenrade arbeitet man entsprechend an einem neuen zwölfjährigen Abfallplan (2024 bis 2035), um die eigenen und eben auch die staatlichen Ziele für mehr Nachhaltigkeit zu erfüllen. Thema ist dies seit geraumer Zeit im Ausschuss für nachhaltige Entwicklung (Udvalg for bæredygtig udvikling).

Anpassung der Annahmestellen erforderlich

Um die klima- und umweltfreundliche Optimierung der Mülltrennung, Müllverwertung und der Recyclingverfahren zu erreichen, müsste eine umfassende Anpassung der jetzigen Wertstoffhöfe erfolgen, so die Einschätzung des Versorgungsunternehmens „Arwos“.

Müll besser recyceln oder im Kreislauf halten, das ist das Ziel von Staat und Kommune Apenrade. Foto: Karin Riggelsen

Die Kommune verfügt über fünf Recyclinghöfe (Apenrade, Pattburg, „Kobro“ bei Bredewatt, Tumbüll und Klipleff) sowie über zwei kleine Annahmestellen für Gartenabfälle in Stübbeck (Stubbæk) und Loit (Løjt).

Apenrade (Aabenraa) und Pattburg (Padborg) sind die einzigen Annahmestellen, die an allen Wochentagen geöffnet haben. Diese beiden Standorte sollen die zentralen Recyclinghöfe bleiben. Die übrigen fallen weg oder werden herabgestuft, da sie in die Jahre gekommen sind.

Eine Anpassung an die neuen Kriterien und der künftige Betrieb wären zu kostspielig, so der Ansatz.

Für den Recyclinghof Kobro bei Bredewatt könnte es bald eine Änderung geben. Foto: Karin Riggelsen

Im Raum steht, dass in Kobro und Tumbüll (Tumbøl)  künftig nur noch das Abliefern von Grünabfällen möglich ist. Sperrmüll und anderes Material müssen zu den zentralen Recyclinghöfen nach Apenrade oder Pattburg gebracht werden.

Längerer Weg für 20 Prozent

Je nach Wohnsitz bedeutet die neue Struktur für Bürgerinnen und Bürger längere Wege. In der Summe wären aber die wenigsten betroffen.

Laut „Arwos“-Analyse bleibt die Situation für 80 Prozent der Bevölkerung in der Kommune unverändert, während 20 Prozent längere Anfahrtswege haben. Im Gegenzug gibt es längere Öffnungszeiten und einen erweiterten Service, so das Argument von „Arwos“.

Die Herabstufung von Kobro hat im Raum Bülderup (Bylderup) für Unmut gesorgt, da Sperrmüll und anderer Abfall künftig nach Pattburg oder Apenrade gebracht werden muss.

Laut Strukturentwurf könnten künftig nur noch Grünabfälle nach Kobro gebracht werden. Foto: Karin Riggelsen

Stadtratsmitglied Erwin Andresen von der Schleswigschen Partei und stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses, kann es verstehen, dass Bürgerinnen und Bürger ungern weiter fahren wollen.

Um die Recycling-Vorgaben zum Schutze der Natur zu erfüllen und Kosten für das Abfallsystem auf ein angemessenes Niveau zu halten, komme man um eine Anpassung aber nicht herum, so Andresen.

SP-Politiker Erwin Andresen und Kolleginnen und Kollegen des Ausschusses für nachhaltige Entwicklung beschäftigen sich mit Informationen zur Deponie bei Uk. Foto: Karin Riggelsen

Entschieden sei noch nichts, aus wirtschaftlichen und praktischen Gründen scheine es aber darauf hinauszulaufen, die Anzahl der Recyclinghöfe zu reduzieren.

Unmut verständlich

„Wir sind uns darüber im Klaren, dass wir eine große Kommune sind, und Leute bei einer Reduzierung der Annahmestellen einen weiteren Weg haben. Es ist aber auch eine Kostenfrage. Wir hoffen, dass der bessere Service, die regelmäßigen Öffnungszeiten und die besseren Abladevorgänge an den zentralen Annahmestellen erkannt und akzeptiert werden“, so Erwin Andresen. Man setze auf Kompromissbereitschaft, so der SP-Politiker.

Man werde weitere Informationen einholen und die Sache weiter beleuchten.

Auch Textilien und Schuhe kann man (noch) in Kobro abgeben. Foto: Karin Riggelsen

Ein längerer Weg zu den Recyclinghöfen könnte durch weniger Fahrten kompensiert werden. Wenn Bürgerinnen und Bürger den Kreislaufgedanken aufgreifen, selbst noch besser recyceln und dafür sorgen, dass Geräte, Möbel oder anderer Gegenstände in den Kreislauf zurückkommen bzw. dort bleiben, dann müsste weniger weggeschafft werden.

„Das ist ein wichtiger Ansatz der übergeordneten Zielsetzung“, so Andresen.

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