Tourismus

Ausgewiesenes Sommerhausgebiet bleibt Ackerland

Ausgewiesenes Sommerhausgebiet bleibt Ackerland

Ausgewiesenes Sommerhausgebiet bleibt Ackerland

Scherriff/Skarrev
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Hier hätte ein Sommerhausgebiet entstehen können. Foto: Karin Riggelsen

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Hans Michael Jebsen hat ein 4,3 Hektar großes Grundstück auf der Halbinsel Loit gekauft, damit es nicht bebaut wird.

Ole Ottosen und seine Mitstreiter sind erleichtert. Die mögliche Erweiterung des Sommerhausgebiets am östlichen Skarrevvej in Scherriff ist vorerst vom Tisch, nachdem Unternehmer Hans Michael Jebsen über sein Immobilienunternehmen „Stenbjerg Ejendomme“ das 4,3 Hektar große Gelände auf der Halbinsel Loit gekauft hat, um das es ging.

Werte erhalten

„Wir haben das Grundstück gekauft, um die dortige Natur zu erhalten. Es geht Herrn Jebsen in seinem Engagement auf diesem Sektor vor allem darum, die kulturellen und landschaftlichen Werte zu erhalten“, sagt Kevin Henriksen Hertz, Vermietungschef bei „Stenbjerg Ejendomme“.

„Die Flächen werden wie bisher von einem Pächter landwirtschaftlich genutzt. Ein Sommerhausgebiet ist nicht geplant“, erläutert Hertz die Investition seines Chefs.

Über die Kaufsumme breitet Hertz den Teppich des Schweigens aus.

Das umstrittene Sommerhausgebiet wäre in unmittelbarer Nachbarschaft der ältesten Ferienhauskolonie gelegen gewesen. Foto: Karin Riggelsen

„Gut aufgehoben“

Ole Ottosen ist froh, dass Hans Michael Jebsen die Initiative ergriffen hat. Er weiß die 4,3 Hektar Land bei ihm „gut aufgehoben“.

Diese Lösung hält er für ein Happyend. „Es ist das Beste, was passieren konnte. Es gibt keine Verlierer, nur Gewinner“, sieht er die Sache.

Ole Ottosen, der in Tondern (Tønder) lebt und arbeitet, gehört zu den Sommerhausbesitzerinnen und -besitzern von Scherriff, die gegen die Erweiterung des Sommerhausgebietes am östlichen Skarrevvej auf die Barrikaden gegangen sind beziehungsweise zunächst versucht haben, mit Argumenten gegen das Vorhaben der Kommune Apenrade anzugehen und schließlich den Klageweg eingeschlagen hatten.

Sommerhäuser ziehen viele Menschen und Touristen an – hier in Scheriff. Foto: Karin Riggelsen

Kein Meerblick

„Es hat mich von Anfang an gewundert, wie man überhaupt auf die Idee kommen konnte, gerade diese Flächen für weitere Ferienhäuser auszuweisen“, sagt Ottosen. „Ganz davon abgesehen, dass dortige Sommerhausbesitzer gar keinen Meerblick hätten, würden ihre Häuser einen Werteverlust für das ganze Gebiet bedeuten“, ist er überzeugt.

Aufgrund archäologischer Interessen und landschaftlicher Besonderheiten hatten übergeordnete Behörden schon vor Jahrzehnten vermerkt, dass das Gelände vor Bebauung möglichst zu verschonen sei. Ottosen ist Geologe und in der Umweltabteilung der Kommune Tondern tätig. Er kennt sich deshalb schon von Berufs wegen mit dem Lesen von Flächennutzungsplänen, Bebauungsplänen und behördlichen Dokumenten aus.

Erst vor wenigen Jahren wurde das Sommerhausgebiet von Scherriff um das Projekt „Flinteperlen“ am Østerkragsforte erweitert. Foto: Karin Riggelsen

Geheimtipp: Scherriff

„Scherriff unterscheidet sich von anderen Sommerhausgebieten. Obwohl hier an schönen Sommertagen durchaus einiger Betrieb durch Ein-Tages-Gäste herrscht, so ist es hier entspannt und ruhig. Hier dröhnt keine laute Musik aus mitgebrachten Lautsprechern. Es ist, als ob hier die Zeit stehengeblieben ist – und zwar im positiven Sinne“, findet Ottosen.

Und dass es in anderen Sommerhausgebieten anders ist, findet er gut und richtig. Ihm ist es wichtig, dass auch künftig die Vielfältigkeit gegeben ist, dass nicht alle Strände gleich sind, sondern dass die verschiedenen Strände entlang der Küste der Halbinsel Loit ihre Eigenarten bewahren. Scherriff soll seiner Ansicht nach den Status als „Geheimtipp“ bewahren.

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