Sozialer Betrug

Apenrader Transportunternehmen erwartet Millionenstrafe

Apenrader Transportunternehmen erwartet Millionenstrafe

Apenrader Transportunternehmen erwartet Millionenstrafe

Apenrade/Tingleff
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Lastwagen auf dänischen Straßen Foto: Archiv

Fahrzeuge eines Unternehmens, die mit deutschen Kennzeichen unterwegs sind – so der Vorwurf – sind mehr als die drei erlaubten Fahrten in Dänemark gefahren. Dadurch gibt es eine Wettbewerbsverzerrung.

Ein Transportunternehmen in der Kommune Apenrade erwartet eine Bußgeldstrafe in Millionenhöhe.

Wie lastbilmagasinet.dk am Mittwoch berichtete, stand die Firma am Mittwoch im Mittelpunkt einer großangelegten Untersuchung der zuständigen „LKW-Center“ der Polizei in Mittel- und Westseeland. Dabei wurden die Büroräume des Unternehmens durchsucht und Beweismaterial sichergestellt.

Der Vorwurf lautet: Es wurden sogenannte Kabotage-Fahrten (Cabotagekørsel) in Dänemark gemacht. Mit deutschen Nummernschildern fahrende Lastwagen haben dabei mehr als die per Gesetz erlaubten drei Fahrten in Dänemark gemacht.

Insgesamt haben die Beamten Beweise für mindestens 150 Fahrten sicherstellen können, erklärte Polizeikommissar Henrik Fobian von der Polizei in Mittel- und Westseeland gegenüber dem Online-Fachmagazin.

Auf die Spur gekommen ist die Polizei dem Unternehmen durch Hinweise anderer Spediteure. Um welches Unternehmen es sich dabei handelt, wird nicht berichtet.

Laut der Verkehrsbehörde gibt es für ein bis zwei Kabotage-Fahrten ein Bußgeld in Höhe von 35.000 Kronen; sechs bis neun 105.000 Kronen.

Weil die Bußgeldsumme so hoch ist und um sicherzustellen, dass das Geld gezahlt wird, wurden die Fahrzeuge des Unternehmens vorerst konfisziert. Das Unternehmen möchte den Fall nun vor Gericht bringen.

Kabotage-Fahrten (Cabotagekørsel)

Kabotage ist die Transportdienstleistung innerhalb eines Landes durch ein ausländisches Unternehmen. (Wikipedia)

Kabotage-Fahrten finden im Lastverkehr statt. Das ist immer dann der Fall, wenn ein Lastwagen, der nicht mit dänischen Nummernschildern ausgestattet ist, in Dänemark unterwegs ist. Drei solcher Fahrten sind erlaubt. Alle Fahrten darüber hinaus verstoßen gegen das Gesetz.

Das Gesetz wurde erlassen, um die dänische Frachtwirtschaft zu schützen, denn zumeist sind die LKW-Fahrer ausländischer Unternehmen viel schlechter bezahlt, als die Kollegen in Dänemark. Außerdem sind sie nicht gewerkschaftlich organisiert.

Zudem sind die Kosten für den Betrieb eines Lastwagens in anderen Ländern günstiger. Das wirkt sich wettbewerbsschädigend auf die hiesigen Fuhrunternehmen aus.

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