Dank der Kontakte und des Zutuns der Kultursparte des Bundes Deutscher Nordschleswiger und des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig ist mit Dortje Klein aus Pattburg erneut eine Schülerin der deutschen Volksgruppe in Nordschleswig als Jurymitglied beim Deutschen Kindermedienfestival „Goldener Spatz“ auserkoren worden. Im vergangenen Jahr hatte Birthe Andresen aus Nolde diese Ehre.

Eine Woche lang schaute und bewertete die Pattburger Sechstklässlerin in Gera Kinderfilme verschiedener Kategorien.

Untergebracht war sie in einem Hotel. „Meine Zimmernachbarin war ein Mädchen aus Gera“, berichtet Dortje von ihrem Jury-Abenteuer im Osten Deutschlands. Mit der Zimmernachbarin habe sie sich gut verstanden.

Neue Freunde in Berlin und Österreich

So richtig angefreundet hat sich Dortje vor allem aber mit einer Berlinerin und einer Österreicherin. Auch zu einer Liechtensteinerin bekam sie einen guten Kontakt.

„Zu Hause ist schon viel telefoniert worden“, erwähnt Mama Jana, die zum Finale in Erfurt dazustieß, als auf der großen Festivalbühne die Gewinner verkündet wurden.

Mit dabei war auch Dortjes Papa und ihr kleiner Bruder Henrik, der sich ebenfalls als Jurymitglied beworben hatte. Vielleicht klappt es bei ihm ja das nächste Mal!

Motivation war die Woche von Dortje und ihr Einsatz bei der Preisverleihung für Henrik allemal. Bei dieser großen Abschlussveranstaltung hatte die Pattburgerin in einer der vielen Kategorien ihren großen Auftritt. „Ich habe unsere Begründung verlesen“, erzählt die Zwölfjährige.

27 Jurymitglieder gab es im Bereich Kino, darunter Dortje, und fünf im Bereich digital.

„Für die Preisverleihung haben wir uns in Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe bekam eine Kategorie zugeteilt, in der die Sieger verkündet wurden“, erwähnt Dortje Klein.

Geschaut, diskutiert und abgestimmt

Etwa die Hälfte der Gewinner stimmte mit ihrer persönlichen Bewertung überein. „Es gab aber auch Beiträge, die ich anders favorisiert hatte“, erzählt die Schülerin. In zwei Abstimmungs- bzw. Bewertungsrunden wurden die späteren Gewinner ermittelt.

„Beim Filmgucken im Kino bekamen wir eine Karte mit Punkteskala. Darauf sollten wir die erste Bewertung vornehmen. Es folgte dann noch eine Auswertung, bei der diskutiert und schließlich abgestimmt wurde.“

Quasi von morgens bis abends widmeten sich die Jurymitglieder in den ersten Tagen dem Filmegucken und Bewerten.

Es blieb aber auch noch Raum für Freizeitvergnügen. „Am Montag waren wir in der Schwimmhalle, und wir waren ganz viel auf dem Spielplatz, vor allem in der langen Mittagspause“, berichtet Dortje Klein von der ereignisreichen Woche.

Am Mikro auf der großen Bühne

Das große Finale mit Preisverleihung rückte immer näher und auch der Auftritt für Dortje auf der Bühne.

Sie sei ein wenig nervös gewesen, habe die Aufgabe aber ganz gut über die Bühne gebracht, so ihre Einschätzung.

Das findet auch Mama Jana, die sich mit Ehemann und Sohn Henrik nach Erfurt aufgemacht hatte, um beim Finale dabei zu sein.

Auch wenn sie nur die große Abschlusskundgebung mitbekommen hatte, sei sie fasziniert und begeistert von der Stimmung und vom Miteinander beim Festival, sagt die Mama.

„Es waren ein unfassbar guter Zusammenhalt und eine bemerkenswerte Gruppendynamik zu spüren. Die Kinder machten auf der Bühne und dahinter einen glücklichen Eindruck. Es war ihnen anzumerken, dass ihr Einsatz wertgeschätzt wird. Die Betreuer waren unglaublich nett. Beim Abschied flossen sogar Tränen“, so eine gerührte Jana Klein.

Auch Vertreter des Films, darunter Schauspieler, seien sehr kontaktfreudig und freundlich gewesen.

Harmonisches Miteinander

„Auch wir Eltern verstanden uns auf Anhieb. Es war alles sehr harmonisch, und ich bin froh,  dass Dortje das alles erleben durfte.“

Froh über das große Erlebnis ist auch Dortje, auf die am Abreisetag am Sonnabend nach der großen Preisverleihung noch ein familiärer Programmpunkt wartete.

Mit der Familie, die auf einem nahe gelegenen Campingplatz ihr Quartier bezogen hatte, ging es noch in den Leipziger Zoo.

Erschöpft, aber um viele Eindrücke und Freunde reicher, kehrte Dortje dann erst am Sonntag zurück.

Zum Glück war Pfingsten und am Montag noch keine Schule!