Einsatz gegen Umweltgefährdungen

Region: Millionen für Räumen chemischer Altlasten in Sicht

Region: Millionen für Räumen chemischer Altlasten in Sicht

Region: Millionen für Räumen chemischer Altlasten in Sicht

Vejle
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Am Strand von Himmark dürfte das Badeverbot noch einige Jahre bestehen. Dort lagernde Gifte können nicht so rasch wie zunächst angenommen beseitigt werden. Foto: Sara Eskildsen

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Die Beseitigung der giftigen Stoffe am Strand von Himmark auf Alsen ist komplizierter als bisher bekannt: Eine Entfernung der einst vom Unternehmen Danfoss dort deponierten chlorierten Kohlenwasserstoffe bis 2024 ist nicht möglich. Die möglichen PFAS-Verunreinigungen sorgen weiter für viele Untersuchungen.

Die für das Aufspüren und Beseitigung von Chemie-Altlasten zuständige Region Süddänemark wird im kommenden Jahr 2023 voraussichtlich 9,7 Millionen Kronen für das Aufspüren und die Beseitigung von Chemie-Altlasten einsetzen.

Vor Sanierung öffentliche Anhörung

Neben akuten Grundwassergefährdungen durch Pestizide oder ehemalige Mülldeponien stehen in der Region die als Generationen-Verunreinigungen bezeichneten Industriealtlasten in der Kærgård Klitplantage in den Dünen bei Henne Strand und der von Danfoss stammenden Industrieabfälle am Himmarker Strand auf Nordalsen (Nordals) auf der Einsatzliste der Region. Der zuständige Umweltausschuss des Regionsrates Süddänemark hat das Einsatzprogramm in die Anhörung geschickt. Interessierte können sich über die Homepage der Region beteiligen. Anschließend wird von den Politikerinnen und Politikern beschlossen, wo 2023 vergiftete Erde entfernt oder belastetes Grundwasser abgepumpt wird.

Lösch-Übungsplätze weiter im Blickpunkt

Beim Grundwasserschutz stehen auch zahlreiche Analysen auf dem Programm, ob aus oftmals bei Löschübungen eingesetzten Feuerlöschern gesundheitsgefährdende fluorhaltige PFAS-Verbindungen in Gewässer gelangt sind. Der Ausschussvorsitzende Poul Erik Jensen (Sozialdemokraten) erklärte, dass neben der „Entgiftung“ der seit Jahren mit einem Aufwand von über 100 Millionen Kronen sanierten Deponie des ehemaligen Grindstedværket an der Küste bei Henne Strand auf Nordalsen der Himmarker Strand von Schadstoffen befreit werde. „Es ist furchtbar teuer, sowohl finanziell als auch vom Aufwand her, die Umweltverschmutzungen zu beseitigen“, so Jensen, der darauf hinweist, dass die aus der Staatskasse den Regionen bereitgestellten Mittel für die Aufgabe weiterhin nur ausreichten, um die schlimmsten und gefährlichsten Altlasten zu entfernen.

Reinigung am Strand von Nordalsen komplizierter

Für Nordalsen gibt es von der Region eine schlechte Nachricht. Der bisher angepeilte Abschluss der Sanierung des Himmarker Strandes im Jahre 2024 kann nicht gehalten werden. Dort gilt seit Jahren ein Badeverbot.

Das Luftbild zeigt rot markiert die Badeverbotszonen bei Himmark am Kleinen Belt auf Nordalsen. Rot eingekreist sind Gebiete, die mit Schadstoffen hoch belastet sind. Foto: Region Syddanmark

Bei der Sanierung des Strandabschnitts am Kleinen Belt auf der Insel Alsen hat sich der Danfoss-Konzern bereiterklärt, die Entfernung der dort zwischen 1950 und 1967 legal deponierten Schadstoffe durch Millionenbeträge zu unterstützen. Es wird mit Kosten von weit über 100 Millionen Kronen gerechnet. „Auf dem Himmarker Strand hat sich die Verunreinigung als umfangreicher als zunächst angenommen erwiesen. Weiche Erdschichten unter dem Meeresboden machen die Planung der Reinigung komplizierter“, heißt es im schriftlichen Material zur Anhörung des Einsatzplans.

Feuerlösch-Übungsplätze verdächtig

Beim Aufspüren von PFAS-Schadstoffen aus Feuerlöschschaum sind von der Region Süddänemark in diesem Jahr zwölf Feuerlöschübungsplätze näher überprüft worden. Ein Standort, an dem es eine sehr hohe Belastung des Grundwassers durch PFAS gibt, befindet sich im Bereich des früheren Militärflugplatzes Vandel. Dennoch bestehe keine akute Gefahr für das Trinkwasser des Ortes Billund. Im Rahmen des Einsatzes der Region stehen 8 Millionen Kronen für die Entwicklung von Technologien zur Beseitigung von Bodenverunreinigungen zur Verfügung.

Müllplätze und Spielplätze verdächtig und belastet

Zu den Orten von Voruntersuchungen, die von der Region zur Vorbereitung von Schadstoffsanierungen voraussichtlich 2023 eingeleitet werden, zählen in Nordschleswig ehemalige Müllplätze in Abker (Abkjær), Klipleff (Kliplev) am Holmvej und in Gravenstein (Gråsten) am Felstedvej 27. In Sommerstedt (Sommersted) und Woyens (Vojens) werden Spielplätze am Abkær Skolevej,  Hyldevænget bzw. an der Rosengade 21 saniert.

 

Die Karte der Region Süddänemark zeigt, wo 2023 untersucht wird, ob Schadstoffe die Umwelt gefährden. Foto: Region Syddanmark

Auf den Spielplätzen ist giftiges Arsen in der Nähe von Klettergerüsten festgestellt worden. Es stammt aus der Imprägnierung von Telefonmasten, die bei der Montage der Geräte verwendet worden sind.

Region fordert mehr Geld aus der Staatskasse

Angesichts der großen Sanierungsaufgaben aufgrund der Großaltlasten wie am Himmarker Strand oder in der Kærgård Klitplantage fordert die Region eine Erhöhung der staatlichen Mittel für die Entsorgung der „Generationen-Verunreinigungen“, die meist vor Jahrzehnten verursacht worden sind, als Umweltschutz noch keine Rolle spielte. Die Regionen erheben keine Steuern, deshalb sind sie ganz auf Bewilligungen durch die Regierung angewiesen.     

 

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