Immobilienmarkt

Große Nachfrage nach Immobilien: Preise steigen

Große Nachfrage nach Immobilien: Preise steigen

Große Nachfrage nach Immobilien: Preise steigen

Apenrade/Aabenraa
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Ein Haus ist zu verkaufen
Immobilien in der Kommune Apenrade waren im vergangenen Jahr gefragt. Foto: Karin Riggelsen

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Laut dem dänischen Immobilienportal „boligsiden.dk“ ist die Zahl der verkauften Häuser in der Kommune Apenrade prozentual am meisten gestiegen. Gründe dafür nennen die Kommunikationschefin des Portals und ein lokaler Immobilienmakler. Der sagt auch, ob sich die Entwicklung in diesem Jahr fortsetzt.

Die Kommune Apenrade scheint bei Immobilienkäufern äußerst beliebt zu sein. Das zumindest zeigt die am Freitag veröffentlichte Verkaufsübersicht des dänischen Immobilienportals „boligsiden.dk“. Von 725 verkauften Objekten im Jahr 2020 erhöhte sich die Zahl im vergangenen Jahr auf 980. Das entspricht einer Steigerung von 35,2 Prozent. Mit diesem Plus liegt die Kommune auf Platz 1 im Land.

„Es sind mehrere Parameter, die berücksichtigt werden müssen“, erklärt Immobilienmakler Karsten Frehr vom Maklerbüro „Home“ in Apenrade. Er bestätigt die große Nachfrage nach Immobilien in Apenrade und Umgebung. „2020 war schon ein gutes Jahr für uns, doch das vergangene Jahr war noch besser“, berichtet er.

Wir haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Interessenten aus Deutschland in unserem Kundenkreis gehabt.

Karsten Frehr, Immobilienmakler „Home“

„Wir haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Interessenten aus Deutschland in unserem Kundenkreis gehabt“, nennt er als einen Grund für den Verkaufserfolg für Immobilien in Apenrade. Doch es seien noch weitere Gründe zu nennen, so Frehr: „Wir haben vermehrt jüngere Kunden gehabt, die vom Studium zurück in die Heimatstadt gekommen sind und sich hier niedergelassen haben.“ Die gute Infrastruktur mit der Autobahnanbindung sei ein Grund, weshalb sie sich für die Stadt entschieden hätten.

Stadtentwicklung

„Außerdem hat Apenrade einen großen Entwicklungssprung hingelegt. Der Strand, die Innenstadt mit ihren neuen Angeboten und das gute Umfeld mit Wasser und Wald sind obendrein Zugpferde“, erklärt der Immobilienfachmann. „Da überlegen sich die Kunden schon, ob sie in Kolding, Flensburg oder eben Apenrade kaufen. Hier (in Apenrade; Anm. d. red.) bekommen sie mehr Haus für ihr Geld, und das scheint inzwischen ein wichtigerer Aspekt geworden zu sein“, sagt Karsten Frehr.

Attraktives Landleben

Birgit Daetz, die Kommunikationsdirektorin des Portals, hat eine weitere Vermutung, weshalb das Interesse an Häusern außerhalb der großen Stadtkommunen so gestiegen ist: „Das Leben in ländlicheren Gebieten ist attraktiver geworden. Das neue Interesse an Häusern auch in anderen Teilen des Landes ist im Zuge der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Arbeit vom heimischen Schreibtisch aus größer geworden. Dort bekommen die Käufer mehr Haus für ihr Geld“, erklärte sie in einer Mitteilung.

Hinzu komme, dass das Angebot in Kopenhagen und Aarhus, den beiden größten Städten des Landes, geringer geworden sei und die Preise dort auf einem hohen Niveau lägen. „Das veranlasst die Leute, auch über den Stadttellerrand hinauszuschauen und auch Häuser in Betracht zu ziehen, die ländlicher liegen“, so Daetz.

Gute Nachricht für Verkäufer

Die größere Nachfrage ist für Hausbesitzer in der Kommune Apenrade ein großer Vorteil, denn mit steigendem Interesse für die Immobilien steigt auch der Verkaufspreis ihrer Häuser. „Wie haben innerhalb der Stadt Apenrade im vergangenen Jahr einen  Preisanstieg der Immobilien von durchschnittlich 10 Prozent gehabt“, berichtet Home-Makler Karsten Frehr. Neben dem gestiegenen Interesse für die Häuser in der Kommune Apenrade sorge auch ein verringertes Angebot für den Preiszuwachs. „Es sind weniger Immobilien da, die verkauft werden.“

Frehr erwartet, dass sich der Immobilienerfolg auch in diesem Jahr fortsetzt. Jedenfalls hat er schon zu Jahresbeginn wieder viele Hausbesichtigungen gehabt und hat weitere im Kalender stehen – und er hat auch schon wieder Häuser verkauft, unter anderem an ein Paar, das aus Hamburg nach Apenrade ziehen wird.

 

Immobilienverkäufe

Die Kommune Apenrade liegt an der Spitze der dänischen Kommunen, was die Steigerung der Hausverkäufe im Vergleich der Jahre 2020 und 2021 angeht. Um ganze 35,2 Prozent ist diese gestiegen. Während 2020 noch 725 private Immobilien die Besitzerin oder den Besitzer wechselten, waren es im vergangenen Jahr 980.

An Platz 2 und 3 folgen die Kommune Brønderslev (34,1 Prozent) und Assens (25,2 Prozent).

Für die anderen nordschleswigschen Kommunen sind folgende Zahlen ermittelt worden:

  • Tondern (Tønder) Immobilienverkäufe 2020: 661; Immobilienverkäufe 2021: 765; das entspricht einer Steigerung von 15,7 Prozent
  • Sonderburg (Sønderborg) Immobilienverkäufe 2020: 1.065; Immobilienverkäufe 2021: 1.189; das entspricht einer Steigerung von 11,6 Prozent
  • Hadersleben (Haderslev) Immobilienverkäufe 2020: 919; Immobilienverkäufe 2021: 959; das entspricht einer Steigerung von 4,4 Prozent

Allgemein stellt die Statistik fest, dass in einem großen Teil der dänischen Kommunen die Nachfrage nach Immobilien und auch die Zahl der verkauften Objekte im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2020 gestiegen sind. Ausnahmen bilden die Kommunen Glostrup, Brøndby, Helsingør, Allerød, Samsø, Odsherred, Rødovre, Dragør, Halsnæs, Frederiksberg, Ishøj, Rudersdal, Frederikssund, Sydjurs, Gribskov, Skive, Roskilde, København, Bornholm, Hørsholm, Ballerup, Lyngby-Taarbæk und Aarhus. Dort ist die Zahl der verkauften Immobilien gesunken.

Landesschnitt gestiegen

Die Anzahl der verkauften Häuser im Land lag 2021 bei 112.782. Das sind 5 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor, wo so viele Häuser verkauft wurden wie seit 2005 nicht mehr. Damals wechselten rund 125.000 Immobilien den Besitzer.

Quelle: boligsiden.dk

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