Verkehrswende

Eine Million E-Autos bis 2030: So steht es um Dänemarks Ziel

Eine Million E-Autos bis 2030: So steht es um Dänemarks Ziel

Eine Million E-Autos bis 2030: So steht es um das Ziel

Kopenhagen
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Jedes dritte Auto in Dänemark fährt bereits mit Strom. Foto: Karin Riggelsen

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Der Wunsch nach einem E-Auto anstelle eines Verbrenners wächst seit Jahren. Aktuell ist in Dänemark knapp jedes dritte neu zugelassene Auto ein Elektrofahrzeug. Warum die Automobilindustrie fürchtet, dass die Nachfrage bald einbrechen könnte, verrät der Direktor des dänischen Verbandes für die Automobilindustrie.

In Dänemark werden immer mehr Elektroautos zugelassen. Damit stehen Dänemarks Chancen gut, ein wichtiges Ziel in der Verkehrswende zu erreichen. Denn 2020 hatte die damalige Regierung unter Mette Frederiksen (Sozialdemokratie) beschlossen, bis 2030 eine Million E-Autos zulassen und dafür Anreize schaffen zu wollen. 

Neue Berechnungen zeigen nun, dass Dänemark dieses Ziel voraussichtlich erreichen wird.

Die Zahl der neu zugelassenen E-Autos steigt, was erst einmal nicht sonderlich verwunderlich ist. Wichtiger ist, dass auch der Anteil der E-Autos unter allen Zulassungen zunimmt. Und das tut er, Elektromobilität wird immer populärer. 

Aktuelle Zahlen der dänischen Statistikbehörde, Danmark Statistik, zeigen, dass in der ersten Jahreshälfte dieses Jahres 31 Prozent aller zugelassenen Fahrzeuge E-Autos sind. Damit wird ein Trend weitergeführt, der sich in den vergangenen Jahren immer deutlicher abzeichnet.

Insgesamt gab es Ende Juni dieses Jahres etwas mehr als 2,8 Millionen zugelassene Fahrzeuge in Dänemark – bei 146.300 davon handelt es sich um Elektrofahrzeuge. Das macht 5,2 Prozent aller Fahrzeuge mit dänischer Zulassung aus, die auf den Straßen unterwegs sind. 

Hält der Trend an, ist das Ziel von einer Million E-Autos auf Dänemarks Straßen sehr wahrscheinlich. 

Steuern auf E-Autos steigen bald

Allerdings gibt es seitens der Automobilindustrie auch Bedenken, die die Politik ins Spiel bringen. 

Thomas Møller Sørensen ist Direktor des dänischen Verbandes für die Automobilindustrie. Gegenüber der Nachrichtenagentur „Ritzau“ sagte er: „Heute gibt es einen erheblichen Rabatt, wenn man ein Elektroauto anstelle eines Benzin- oder Dieselfahrzeugs kauft.“

Dieser Rabatt kommt zustande, weil E-Autos deutlich niedriger besteuert werden als die Verbrenner. Jedoch soll dieser Rabatt ab 2026 schrittweise abgeschafft werden. Von 2026 bis 2030 soll die Steuer auf E-Autos um acht Prozent jährlich und von 2031 bis 2035 um vier Prozent jährlich steigen.

Møller Sørensen zufolge sei die Industrie besorgt, dass das Interesse an Elektrofahrzeugen dann deutlich einbrechen könnte und sieht sogar das 2030-Ziel in Gefahr. 

So könnte eine Lösung aussehen

Daher schlägt die Branche vor, die Steuern bis 2030 einzufrieren.

Darüber hinaus solle man im Anschluss lieber auf ein anderes Modell der steuerlichen Anhebung setzen. „Wie wir aus Umfragen wissen, besteht die Herausforderung darin, dass die Käufer nur auf den Kaufpreis achten. Sie schauen nicht auf die laufenden Kosten“, sagt Møller Sørensen. 

Darauf könnte die Politik reagieren, indem sie nicht die Steuer bei der Zulassung anhebt, sondern die der laufenden Kfz-Steuer. 

So oder so appelliere er an die Politik, etwas zu unternehmen, um der Industrie und den Verbraucherinnen und Verbrauchern Planungssicherheit zu gewährleisten. 

 

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