Europäische Polizeizusammenarbeit

Dänische Polizei nutzt Europol mehr als je zuvor

Dänische Polizei nutzt Europol mehr als je zuvor

Dänische Polizei nutzt Europol mehr als je zuvor

dodo
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Jan Hennop/ Ritzau Scanpix

Knapp 160.000-mal haben dänische Beamte die Datenbank der europäischen Polizeizusammenarbeit im vergangenen Jahr für Ermittlungen genutzt – und das, obwohl Dänemark gerade erst aus Europol ausgetreten ist.

Obwohl Dänemark kein Mitglied von Europol mehr ist, nutzt die dänische Polizei die Datenbank der europäischen Polizeizusammenarbeit derzeit so häufig wie nie zuvor. Neue Zahlen der Reichspolizei zeigen, dass die dänischen Beamten im vergangenen Jahr 159.326 Suchanfragen in der Datenbank EIS gestellt haben. Im Jahr zuvor waren es nur 88.000.

2018 war das erste komplette Jahr ohne eine dänische Mitgliedschaft bei Europol. Der Austritt wurde 2015 beschlossen, als bei einer Volksabstimmung die Mehrheit der dänischen Bürger gegen eine Abschaffung des Rechtsvorbehaltes stimmte. In der Folge musste die dänische Regierung eine Sonderabsprache aushandeln, um trotz des Austritts Zugang zu Europol zu haben.

Mehr Flugpassagiere überprüft

Dass die Zahl der Suchanfragen im vergangenen Jahr regelrecht explodiert ist, begründet die Reichspolizei damit, dass vermehrt Flugpassagiere überprüft worden sind.

Polizeidirektor John Vestergaard freut sich daher, dass die Sonderabsprache so gut funktioniert. „Wir haben eine richtig gute Absprache mit Europol geschlossen. Sie sichert uns, dass wir weiterhin unsere Ermittlungsarbeit in so hohem Maße aufrechthalten können“, so Vestergaard zum Radiosender Radio24syv.

Weiter Hindernisse

Doch der Austritt aus der europäischen Zusammenarbeit bringt dennoch Probleme mit sich. „Die Herausforderung ist, dass wir in unserer Analysearbeit immer datenbasierter arbeiten. Wir hatten gehofft, dass die Datenbank von Europol in dieses System integriert werden kann, doch das funktioniert nun nicht mehr“, so der Polizeidirektor.

Stattdessen darf die dänische Polizei lediglich acht Mitarbeiter abstellen, die die Datenbank von Europol durchsuchen dürfen.

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