Archäologie
1.500 Jahre alter Goldschatz bei Jelling ausgegraben
1.500 Jahre alter Goldschatz bei Jelling ausgegraben
1.500 Jahre alter Goldschatz bei Jelling ausgegraben
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Fast ein Kilogramm schwer: Einer der größten Funde seiner Art in Dänemark wurde kürzlich in der Nähe des geschichtsträchtigen Ortes in Südjütland entdeckt.
In der Nähe von Jelling ist ein großer Goldvorrat von fast einem Kilo gefunden. Der Schatz besteht aus antikem Schmuck und wurde vor etwa 1.500 Jahren vergraben.
Es handelt sich um einen der „größten, reichsten und schönsten Goldschätze Dänemarks“, so der Museumsverband Vejlemuseerne in einer Pressemitteilung am Sonntag.
Runen und besondere Motive, die man so noch nicht gesehen hat
Laut dem Forschungsdirektor des Museums, Mads Ravn, ist der Fund in vielerlei Hinsicht einzigartig. „Es ist fast ein Kilo Gold, und das macht es zu etwas ganz Besonderem. Aber auch qualitativ ist es etwas ganz Besonderes, denn es sind Runen darauf und besondere Motive, die man so noch nicht gesehen hat“, berichtet er, und ergänzt: „Und dann ist da noch die Größe dieser Medaillons. Sie passen in eine Hand, während sie normalerweise die Größe eines Fünf-Kronen-Stückes haben.“
Für ihn gehört der Fund zu den fünf größten aller Zeit in Dänemark: „Es ist wirklich großartig. Wir haben die Goldhörner, die sieben Kilogramm wiegen, dann haben wir den Festungsschatz, der ein Kilo wiegt. Dies hier wiegt etwa 945 Gramm. Dann gibt es noch ein paar andere große Bestattungen, mit denen man das vergleichen kann, aber was das Motiv und die Qualität angeht, ist dies schon etwas ganz Besonderes“, so Mads Ravn.
Fundort laut Forschern ein „Zentrum der Macht“
Den Forschern des Museums zufolge wurde der Schatz von einem Anführer aus der Eisenzeit in einem Langhaus vergraben. Das zeigt, dass der Ort ein Zentrum der Macht war, sagt Mads Ravn.
„An dieser Stelle befand sich ein Dorf, und es gab eine sehr mächtige Person, die das Gold vergrub. Im Vergleich zu den anderen Dörfern der Gegend war er außerordentlich mächtig. Er hatte auch eine Verbindung zu einem Ort auf Fünen namens Gudme, der in dieser Zeit ein wichtiges Zentrum für den Import von Gold und den Handel war“, berichtet Ravn.
Klimawandel hat möglicherweise zu großen Opfergaben geführt
Es ist nicht bekannt, warum das Gold vergraben wurde. Doch außergewöhnlich ist es nicht, denn es ist bei weitem nicht der einzige Goldfund aus dem 6. Jahrhundert, sagt Mads Ravn.
„Es wird vermutet, dass es mit der Klimakatastrophe von 536 zusammenhängt, als ein großer Vulkanausbruch zu schlechten Sommern und Missernten führte, weil sich eine Aschewolke vor die Sonne schob. Es gibt daher die Theorie, dass die Menschen in dieser Zeit den Göttern opferten, um wieder besseres Wetter zu bekommen“, erklärt er.
Es war ein Bürger, der den Fund im Dezember mit seinem Metalldetektor machte. In der vergangenen Woche wurde die Stätte dann von Archäologinnen und Archäologen des Museumsverbandes von Vejle und von Expertinnen und Experten des Nationalmuseums ausgegraben.
Der Schatz soll Teil der großen Wikingerausstellung in den Museen von Vejle sein. Sie wird am 3. Februar nächsten Jahres eröffnet.