Krieg in der Ukraine

Minister rechnet mit deutlich mehr als 20.000 Flüchtlingen

Minister rechnet mit deutlich mehr als 20.000 Flüchtlingen

Minister rechnet mit deutlich mehr als 20.000 Flüchtlingen

Ritzau/kj
Kopenhagen
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Der Minister für Ausländer und Integration, Mattias Tesfaye, die Ministerin für Kinder und Unterricht, Pernille Rosenkrantz-Theil, und der Minister für Beschäftigung, Peter Hummelgaard, auf einer Pressekonferenz Foto: Ida Marie Odgaard/Ritzau Scanpix

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Mehr als 5.000 Menschen haben bereits am Tag nach dem Inkrafttreten des Sondergesetzes ihren Antrag auf vorübergehenden Aufenthalt in Dänemark gestellt. Ausländerminister Mattias Tesfaye geht davon aus, dass die erwartete Zahl von Schutzsuchenden aus der Ukraine überschritten wird.

Die Zahl der ukrainischen Vertriebenen, mit denen die Kommunen rechnen, könnte „deutlich“ höher sein als 20.000. Dies teilte die Regierung am Donnerstag auf einer Pressekonferenz mit.

„Wir können auf keinen Fall leugnen, dass die Zahl deutlich höher ausfallen könnte“, sagt der Minister für Ausländer und Integration, Mattias Tesfaye (Soz.), der die Zahl nicht näher bezifferte.

Sondergesetz in Kraft

5.000 Ukrainerinnen und Ukrainer und deren Kinder haben bereits am Tag nach Inkrafttreten eines Sondergesetzes ihren Antrag auf vorübergehenden Aufenthalt in Dänemark gestellt.

„Die wirtschaftlichen Herausforderungen bei der Bewältigung dieser humanitären Katastrophe könnten sich als sehr umfangreich erweisen“, so der Minister weiter.

Das Folketing hat am Mittwoch ein Sondergesetz verabschiedet, das es Ukrainerinnen und Ukrainern erlaubt, vorübergehend für zwei Jahre in Dänemark zu bleiben, wo sie arbeiten und zur Schule gehen können.
 

„Wir stehen möglicherweise vor dem größten Zustrom von Menschen seit dem Zweiten Weltkrieg“, sagte Mattias Tesfaye.

Es wird erwartet, dass die ersten Aufenthaltsgenehmigungen an diesem Wochenende erteilt werden. Innerhalb von vier Tagen müssen die ukrainischen Flüchtlinge einer Kommune zugewiesen werden.

Vor allem im westlichen Teil Jütlands leben bereits viele Menschen aus der Ukraine. Nach Angaben der Regierung sind 9.000 Ukrainerinnen und Ukrainer in Dänemark beschäftigt, die meisten von ihnen arbeiten in der Landwirtschaft.

Viele Flüchtlinge könnten dort in den Kommunen Schutz suchen, wo sie bereits Menschen kennen.

Diesen Wunsch versucht die Regierung zu berücksichtigen, aber es gibt keine Garantien.

Zugang zu Kindergärten und Schulen

Auch der Platz für Kinder in Schulen und Kindertagesstätten muss beachtet werden.

Die Ministerin für Kinder und Bildung, Pernille Rosenkrantz-Theil (Soz.), erwartet keine Probleme mit der Klassenobergrenze in den Volksschulen.

In Dänemark gibt es etwa 25.000 Schulklassen, und die durchschnittliche Klassengröße beträgt 21 Kinder.

Rosenkrantz-Theil weist darauf hin, dass das Gesetz über einen Personenschlüssel noch nicht in Kraft getreten ist. Aber es wurde mehr Geld in das System gesteckt, was bereits zu mehr Personal geführt hat.

Die Frage einer möglichen zusätzlichen Finanzierung wird im Rahmen eines Wirtschaftsabkommens mit den Kommunen erörtert.

„Die Regierung ist der Meinung, dass dies nicht auf Kosten des Allgemeinwohls gehen darf“, so Pernille Rosenkrantz-Theil.

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