Waldbrände

Dänische Feuerwehr verhinderte Kraftwerk-Brand in Schweden

Dänische Feuerwehr verhinderte Kraftwerk-Brand in Schweden

Dänische Feuerwehr verhinderte Kraftwerk-Brand in Schweden

Ljusdal
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Dänische Feuerwehrleute treffen in Schweden ein. Foto: Claus Bech/Scanpix 2018

Die dänischen Einsatzkräfte, die mit Fahrzeugen und Material aus Tingleff in Schweden gegen die verheerenden Waldbrände kämpfen, haben einen ersten Erfolg zu verzeichnen. Auch deutsche Feuerwehrleute sind inzwischen eingetroffen.

Die dänischen Feuerwehrleute in Schweden haben ihr Ziel, den Flammen im Waldbrandgebiet bei Ljusdal in Mittelschweden Einhalt zu gebieten, bisher erreicht. Das berichtet Sektionschef Martin Vendelbo von der Bereitschaftsbehörde. Im sogenannten „Dänengebiet“ habe er am Sonntag kein Feuer ausmachen können, berichtet er der Nachrichtenagentur Ritzau. Zudem „hatten wir ein Ziel, zu verhindern, dass die Flammen ein Kraftwerk erreichen, und das ist geglückt“.

Doch die Gefahr sei dadurch noch längst nicht gebannt, so Vendelbo: „Wir müssen die ganze Zeit wachsam sein. Das Feuer schwelt am Waldboden und kann beim kleinsten Windhauch auflodern.“

Der Einsatz der dänischen Feuerwehrleute seit Donnerstag bezeichnet er als „Erfolg“. „Und die Schweden haben auch große Dankbarkeit für unseren Einsatz zum Ausdruck gebracht“, sagt er. Er unterstreicht, dass die Dänen selbstständig arbeiten und alle kleinen Probleme lösen, die entstehen. „Wenn eine Toilette nicht funktioniert, lösen wir das selbst, und wenn ein Auto kaputtgeht, sorgen wir selbst dafür, es zu bewegen“, sagt Vendelbo. „Die Schweden haben nicht darum gebeten, dass wir mit Problemen ankommen, sondern, dass wir sie lösen. Das tun wir und das schätzen sie“, so der Sektionschef weiter.

Am späten Sonntagabend traf ein Team von 23 Feuerwehrleuten ein, das die erste Gruppe ablösen sollte, die seit Donnerstag im Einsatz war. Am Montag dann traf ein zweites Team mit 28 Feuerwehrleuten ein. Beide Einheiten sollen an zwei Punkten südlich von Ljusdal operieren. Mit bis zu 60 Mann, so Vendelbo, sei es sogar möglich, einen dritten Punkt einzurichten.

 

Feuerwehrleute aus Niedersachsen auf dem Weg zum Einsatzort in Schweden. Foto: Claus Bech/Scanpix 2018

Zahlreiche Brände gelöscht – auch deutsche Feuerwehr im Einsatz

Die Vereinbarung sieht bisher vor, dass die dänischen Feuerwehrleute, die mit Material und Löschfahrzeugen aus der Bereitschaftsschule in Tingleff und aus Hadersleben angereist waren, bis Ende der Woche in Schweden bleiben. Möglicherweise kann der Einsatz auch verlängert werden.

Die Zahl der Waldbrände in Schweden ist unterdessen stark zurückgegangen. Am Montagmorgen waren es 27, am Sonntag noch 43 und am Sonnabend noch 74.

Zur Waldbrandbekämpfung in Schweden ist unterdessen auch Hilfe aus Deutschland angerückt: 52 Feuerwehrleute aus dem Kreis Nienburg seien mit neun Fahrzeugen nach Schweden aufgebrochen, teilte ein Sprecher des niedersächsischen Innenministeriums laut dpa mit.

Schweden hatte die Bundesrepublik um Hilfe gebeten, um die verheerenden Feuer in den Griff zu bekommen. Die Brandbekämpfer aus Niedersachsen sind zunächst für eine Woche für den Einsatz in Schweden angefordert worden.

Der dänische Einsatz in Schweden im Überblick:

  • Am Donnerstag, 19. Juli, wurden 27 Feuerwehrleute nach Schweden geschickt, um bei Ljusdal zu helfen.
  • Die Einheit, die „Team Alpha“ genannt wird, wird von Sektionschef Martin Vendelbo geleitet.
  • Ursprünglich waren drei Tage Einsatzzeit eingeplant. Am Freitag wurde entschieden, ein weiteres Team nach Schweden zu schicken.
  • Am Sonntag, 22. Juli, startete in Hedehusene ein Bus mit 23 weiteren Feuerwehrleuten aus Dänemark nach Schweden.
  • Diese Gruppe, genannt „Team Alpha 2“, wird die meisten aus der ersten Gruppe ablösen. Neun Feuerwehrleute aus „Team Alpha“ bleiben jedoch in Schweden, darunter der Sektionschef.
  • Am Sonntagnachmittag reist eine dritte Einheit nach Schweden. Der Name: „Team Bravo“.
  • Dieses Team bringt Löschfahrzeuge, Pumpen, Spritzen, Anzüge, weitere Ausrüstung und Lebensmittel mit.
  • Beide Teams sollen südlich von Ljusdal in Gävleborgs Län, fast vier Autostunden nördlich von Stockholm, helfen.
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