Covid-19

Gesundheitsbehörde gibt grünes Licht für Corona-Tablette

Gesundheitsbehörde gibt grünes Licht für Corona-Tablette

Gesundheitsbehörde gibt grünes Licht für Corona-Tablette

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Wessen Corona-Test positiv ist und einen schweren Verlauf befürchten muss, sollte umgehend seinen Hausarzt kontaktieren. Die Gesundheitsbehörde hat grünes Licht für ein neues Corona-Medikament gegeben. Foto: Philip Davali/Ritzau Scanpix

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Das Medikament ist noch nicht in der EU zugelassen, die Gesundheitsbehörde wartet aber nicht und empfiehlt eine Behandlung, wenn das Risiko eines schweren Covid-19-Verlaufs gegeben ist.

Obwohl eine Zulassung durch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA noch aussteht, empfiehlt die Gesundheitsbehörde zukünftig die Behandlung von Covid-19, hervorgerufen durch das Coronavirus, mit einem neuen Medikament in Tablettenform. Das Medikament Molnupiravir wird unter dem Namen Lagevrio verkauft. Es soll vor allem denjenigen zugutekommen, die einen schweren Verlauf befürchten müssen. Damit das Medikament wirkt, muss es spätestens fünf Tage nach den ersten Symptomen einer Infektion eingenommen werden.

Die Gesundheitsbehörde empfiehlt daher, den Hausarzt zu kontaktieren, wenn ein Corona-Test positiv ausfällt, und man davon ausgeht, einer gefährdeten Personengruppe anzugehören. Kommt das Testergebnis am Wochenende, sollte der ärztliche Notdienst (lægevagten) in der jeweiligen Region kontaktiert werden.

30 Prozent vermindertes Risiko

Laut einer Studie vermindert das Medikament das Risiko für eine stationäre Aufnahme oder den Tod um 30 Prozent bei Personen, die nicht geimpft sind und zu einer Risikogruppe gehören. Es hemmt die Vermehrung des Virus.

In der Studie wurde 709 nicht geimpfte Personen das Medikament verabreicht, 699 Ungeimpfte erhielten ein Scheinmedikament (Placebo). Welche Wirkung das Medikament bei geimpften Menschen hat, ist derzeit unklar.

Die Gesundheitsbehörde ist der Auffassung, dass der Nutzen des Medikaments einem möglichen Risiko überwiegt. Da es aber noch recht unbekannt ist, will die Behörde die Behandlungen mit der neuen Arznei genau verfolgen.

Zweifel an Wirksamkeit

An der Wirkung des Medikaments gibt es allerdings Zweifel. Jan Gerstoft, Professor für Infektionsmedizin am Reichskrankenhaus, ist der Auffassung, dass die Forschungsresultate zum Medikament noch zu ungenau sind und in verschiedene Richtungen weisen. Auch eine Expertengruppe der Regionen zweifelt, ob das Medikament einen Effekt hat.

Zurzeit prüft die EMA die Wirkung des Medikaments In Großbritannien wurde es im November zugelassen. Frankreich hat bislang eine Zulassung abgewiesen. 

Ergänzung am Freitag, 17. Dezember: Link gesetzt auf  die Startseite des ärztlichen Notdienstes, die Rufnummern sind unterschiedlich. Zwei Absätze am Ende eingefügt.

 

Personen mit einem erhöhten Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken:

  • Personen über 80 Jahre, Impfstatus spielt keine Rolle.
  • Ungeimpfte Personen im Alter zwischen 65 und 79 Jahren.
  • Ungeimpfte Personen im Alter von 18 bis 64 Jahre, die aufgrund ernster Vorerkrankungen schwer an Covid-19 erkranken können.
  • Geimpfte Personen unter 80 Jahren, die mehrere Vorerkrankungen haben, die das Risiko eines schweren Verlaufes erhöhen.

Quelle: Gesundheitsbehörde

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