Kommunalpolitik

Venstre-Vorsitzender: Energie auf Wahlkampf verwenden

Venstre-Vorsitzender: Energie auf Wahlkampf verwenden

Venstre-Vorsitzender: Energie auf Wahlkampf verwenden

Tondern/Tønder
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Der Parteivorsitzende Kim Tygesen (3.v.r.) hat sich bislang aus der kontrovers geführten Diskussion rausgehalten. Foto: Elise Rahbek

Im Mitgliedskreis von Venstre brodelt es weiter. Die Wahl von Martin Iversen als neuer Bürgermeisterkandidat liegt zwar schon einige Wochen zurück, aber die Geister scheiden sich nicht nur an seiner Person, sondern auch an seiner Gefolgschaft. Nun ruft Parteichef der Kommune Tondern, Kim Tygesen, zur Geschlossenheit auf.

Schon vor der Wahl des Bürgermeisterkandidaten herrschte bei der Partei Venstre (V) schlechte Stimmung. Seit dem ominösen Abend auf einem Feld in Aggerschau/Agerskov, wo das amtierende Stadtoberhaupt Henrik Frandsen von seinem Mitstreiter Martin Iversen entthront wurde, ist das Stimmungsbarometer nicht gestiegen.

Wieder den guten Ton pflegen

Nun fordert der Parteivorsitzende in der Kommune Tondern, Kim Tygesen aus Lügumkloster/Løgumkloster, die Mitglieder dazu auf, Geschlossenheit zu zeigen und ihre Kräfte lieber in den Wahlkampf zu stecken. „Lasst die Glut des Feuers der Funke für den Kampfgeist sein, den wir in kommender Zeit benötigen. Und für das Wohl der Kommune: Lasst uns die Wahrheit finden und den guten Ton wieder pflegen. Lasst uns geschlossen den Weg zur Kommunalwahl gehen“, mahnt der Vorsitzende.

„Wir sind als Partei in den vergangenen Wochen leider von den eigenen Leuten für vieles beschuldigt worden. Nichts von dem, beispielsweise Entlassungen bei der Kommune und kein Plan bis zur Kommunalwahl im November 2021, trifft zu“, sagt Tygesen.

Fake News 

Die Behauptungen kämen fast den sogenannten Fake News einiger US-Wahlkandidaten gleich. Einige der Leserbriefe/Artikel seien derart konspirativ geschrieben, dass sie nie in den Medien oder auf Facebook hätten veröffentlicht werden dürfen, meint Kim Tygesen. „Dass das von den eigenen Leuten kommt, ist bedauerlich, und es macht die Sache nicht leichter zu durchschauen, was gut und was schlecht ist.

Bürgermeister Henrik Frandsen hatte bereits einen Tag nach dem Wahlabend am 18. Juni angekündigt, dass er nicht mehr für Venstre kandidieren wolle. Ihm folgte Bo Jessen, langjähriges Stadtratsmitglied und Vorsitzender des Ausschusses für Technik und Umwelt. Als dritter kündigte auch Rene Andersen an, Vorsitzender des Kulturausschusses, seinen Hut nehmen zu wollen. In der vergangenen Woche war Irene Holk Lund, Vorsitzende des Gesundheitsausschusses an der Reihe. Keiner von ihnen gab zu erkennen, ob sie für eine neue Wählerliste kandidieren werden.

 

Ist man Mitglied von Venstre, unterstützt man die Ziele und die Politik und akzeptiert demokratische Prozesse wie die Wahl von Martin Iversen.

Kim Tygesen, Venstre-Vorsitzender in der Kommune Tondern

 

„Ich will nochmals unterstreichen: Ist man Mitglied von Venstre, unterstützt man die Ziele und die Politik und akzeptiert demokratische Prozesse wie die Wahl von Martin Iversen. Da sich keiner der Fraktionsgruppe des Stadtrates aus der Partei gemeldet hat, muss ich annehmen, dass sie geschlossen Iversen unterstützt, auch Bürgermeister Henrik Frandsen“, unterstreicht Kim Tygesen.

 

Venstres Bürgermeisterkandidat Martin Iversen tritt zum ersten Mal bei einer Kommunalwahl an. Foto: Archivfoto: Elise Rahbek

 

Nicht mehr für die Partei kandidieren zu wollen, sei eine persönliche Angelegenheit. Normal wäre es aber gewesen, wenn der Vorsitzende vorher informiert worden wäre, bevor man sich an die Medien wendet. Der Rückzug einiger bedeute aber nicht, dass Venstre mit einem schwachen Team bei der Wahl antreten werde, versichert der Pateichef.

Die Partei verzeichne in der Kommune Tondern einen enormen Zulauf. Am 18. Juni war Venstre mit 1.029 Mitgliedern in der Kommune Tondern landesweit der größte V-Verein. Im August hätte man sogar einen Ansturm erlebt, erzählt Kim Tygesen. Er freute sich über den Zuwachs und über jedes neue Mitglied, das Martin Iversen unterstütze. Alle im Parteivorstand und in der Fraktion müssten sich für die Wahl Iversens einsetzen. Dies sei schließlich das Ziel der Partei. Jeder müsse eine demokratische Entscheidung der Mitglieder unterstützen.

 

In den kommenden Monaten hätten alle Venstre-Mitglieder die Möglichkeit, Akzente für das Wahlprogramm zu setzen. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man über den Inhalt überhaupt nichts sagen.

Es ist kein Geheimnis, dass Martin Iversen seine meisten Anhänger unter anderem im Raum Mögeltondern/Møgeltønder, Abel /Abild und Lügumkloster hat, während die größte Fanschar von Henrik Frandsen eher im nördlichen Teil der Kommune zu finden ist.

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