Deutsche Minderheit

Kindergarten-Richtfest: Ein Freudentag für Klein und Groß

Kindergarten-Richtfest: Ein Freudentag für Klein und Groß

Kindergarten-Richtfest: Ein Freudentag für Klein und Groß

Lügumkloster/Løgumkloster
Zuletzt aktualisiert um:
Renate Osterholz (mit Mütze) hatte ein Richtfest-Lied verfasst. Foto: Monika Thomsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Der Bau des 520 Quadratmeter großen Horts liegt laut Architekt gut im Zeitplan. Viele Interessierte wohnten dem Geschehen am neuen Standort neben der Schule bei.

Mit dem Richtfest wurde an einem kühlen Juni-Donnerstag beim Bau des neuen Kindergartens in Lügumkloster ein festlicher Meilenstein erreicht.

Mit kleinen und großen Gästen war für die deutsche Minderheit großer Bahnhof angesagt.

„Riesige Freude“

„Es ist eine riesige Freude, dass wir Richtfest feiern  und nach vielen Jahren jetzt bauen können. Es schreitet gut voran, und wir sind sehr, sehr froh und freuen uns auf ganz viele Kinder hier in Lügumkloster“, sagte Anke Tästensen, Schulrätin und Dienststellenleiterin des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig (DSSV).

Die Freude war groß: Schulrätin Anke Tästensen (r.) und Gesamtleiterin Ute Zander Foto: Monika Thomsen

„Ein ganz großer Tag"

 „Für den DSSV ist es ein ganz großer Tag heute“, so Tästensen. Händchenhaltende Schützenhilfe erfuhr sie von ihrem Enkel und Kindergartenkind Oscar, der unter den Gästen prompt seine Oma entdeckt hatte.

„Ein wundervoller Kindergarten“

„Wir haben das große, große Glück, dass wir diesen wundervollen Kindergarten bekommen. Wir haben uns mit den Kindern mit der dänischen und deutschen Kultur des Richtfestes auseinandergesetzt“, berichtete die Gesamtleiterin der Deutschen Kindertagesstätten und Clubs in der Kommune Tondern (DKCT), Ute Zander.

Da die Richtkrone nach deutschem Vorbild entstanden war, gab es auch etwas für die Handwerker.

Mitarbeiterinnen mit der Richtkrone Foto: Monika Thomsen

„Für die gute Kindheit bauen"

Ein maßgeschneidertes, unterhaltsames zweisprachiges Richtfestlied hatte Pädagogin Renate Osterholz nach der Melodie „Hab´ne Tante aus Marokko“ gedichtet. Darin hieß es unter anderem: „Lasst uns in die Zukunft schauen, für die gute Kindheit bauen, neue Wege gehen bei uns im grænseland“.

Architekt Uwe Nielsen aus Tondern (Tønder) erläuterte, dass das Richtfest zu den großen Ereignissen bei den verschiedenen Etappen eines Baus gehörte. „Das Ergebnis der gemeinsamen Anstrengungen präsentiert sich heute der Öffentlichkeit“, so Nielsen.

Wie ein Sockel für das Dach wächst der Neubau aus der Erde. Die Fertigstellung für Oktober 2022 liegt im Zeitplan.

Uwe Nielsen, Architekt

Für die Architekten sei die Planung 2017 angelaufen, und im Februar 2018 entstanden die Skizzen.

„Im Herbst 2020 kam das Projekt ins Rollen, und dann musste noch ein Jahr vergehen“, so Nielsen in Gedanken an den Startschuss im Oktober 2021.

Der neuen Kindergarten nimmt Form an. Foto: Monika Thomsen

Fertigstellung im Oktober

„Wie ein Sockel für das Dach wächst der Neubau aus der Erde. Die Fertigstellung für Oktober 2022 liegt im Zeitplan“, sagte der Architekt.  

Er führte an, dass sich zum 520 Quadratmeter großen Neubau ein neu zu gestaltender Außenbereich gesellt, wo der Spielplatz entstehen soll. Auch er war dichterisch aktiv gewesen, und trug in Versform den Richtspruch vor, bei dem es unter anderem um den Traum ging, der wahr wurde.

Der Tradition nach zerschmetterte Nielsen ein Glas und versicherte, dass das Haus genauso viele Jahre stehen würde, wie die Anzahl der Scherben.

Der Vorsitzende des DSSV, Welm Friedrichsen, freute sich über das fortgeschrittene Bauprojekt. Foto: Monika Thomsen

Lange Planungsphase

„Mir ist ein großer Stein vom Herzen gefallen, als ich gesehen habe, wie weit der Bau fortgeschritten ist. Vor gefühlt zehn Jahren fingen wir mit der Planung an. Der erste Schritt war der Kauf des Nachbargrundstücks“, ließ der Vorsitzende des DSSV, Welm Friedrichsen, die Gedanken zurückgehen.

Nach dem Kauf des benachbarten Gebäudes 2015 erfolgte ein Jahr später der Abriss.

Die Finanzierung sei sehr, sehr lange ungewiss gewesen. „Irgendwann kam dann das Zeitfenster 2021-2022. Es gab viele Überraschungen. Die größte war aber die durch die Pandemie in die Höhe geschraubten Baupreise“, so der Vorsitzende.

Dank Richtung Berlin

Er richtete in der Finanzierungsfrage einen großen Dank an das Bundesministerium des Inneren in Berlin und dankte auch den übrigen Sponsoren.

„Ich danke auch denen, die vor Ort mitgeplant haben. Jetzt ist es fast geschafft. Ich wünsche mir, dass der Bau immer von lustigen, frohen und spielenden Kindern belebt wird“, sagte Welm Friedrichsen.

Vom DSSV überreichte er einen Gutschein für einen Baum.

Pommes und Wurst auf der Baustelle Foto: Monika Thomsen

Grillwagen war angerollt

Danach durften sich die jüngsten Gäste als Erstes am  Angebot des Grillwagens stärken.

Es war nicht der erste Besuch der Kindergartenkinder auf der Baustelle. Sie haben den Bauprozess mitverfolgt und auch darüber im Kindergarten gesprochen. Mit dem Fortschreiten des Neubaus ist das Vorhaben für sie konkreter geworden. „Jetzt können sie es erkennen“, so Ute Zander.

Die zwei Mädels hatten einen passenden Tisch gefunden. Foto: Monika Thomsen

Mehr Platz und enge Nachbarschaft

„Wir freuen uns sehr darauf, dass wir mehr Platz bekommen. Für die Kinder ist es vielleicht nicht so sehr bemerkbar, aber uns fehlt es an Räumen für Elterngespräche, und Personalräume gibt es überhaupt nicht. Ein großer Unterschied ist auch der Spielplatz, der viel größer wird und dann freuen wir uns natürlich auf die noch engere Zusammenarbeit mit der Schule“, berichtet die Gesamtleiterin.

Nicht nur die 23 Kindergarten- und 8 Krippenkinder und ihre Betreuerinnen, sondern alle Interessierten der  Gästeschar konnten das Gebäude im Inneren inspizieren.

Mitte März wurden die Wände hochgezogen. Foto: Wände Kindergartenbau
Die Küche wurde in Augenschein genommen. Foto: Monika Thomsen
Der Kindergarten liegt neben der Schulturnhalle. Foto: Monika Thomsen
Kindergartenkind Oscar hatte unter den Gästen seine Oma – Schulrätin Anke Tästensen – entdeckt. Foto: Monika Thomsen
Mehr lesen

Deutsche Minderheit

Saxburg-Trainer enttäuscht über mangelnde Förderung des Handballs

Saxburg/Tingleff Christian Boyschau, Trainer des Saxburger Erfolgsteams, hofft auf eine Wiederbelebung des Handballsports innerhalb der deutschen Minderheit. Thore Naujeck vom Deutschen Jugendverband für Nordschleswig betont, dass Schulen und Vereine die Initiative ergreifen müssen. Fußball, Faustball und Tischtennis stehen derzeit im Mittelpunkt, aber eine Handball-Auswahlmannschaft des Team Nordschleswig sei ebenfalls möglich, abhängig von der Nachfrage.