Hochwasser

DRH Heisagger: „Sind mit blauem Auge davongekommen“

DRH Heisagger: „Sind mit blauem Auge davongekommen“

DRH Heisagger: „Sind mit blauem Auge davongekommen“

Heisagger/Hejsager
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DRH Hejsagger
Ruderwart Kenneth Drexel rettete Teile des Inventars vor der Sturmflut. Der Holzboden wurde dennoch in Mitleidenschaft gezogen. Foto: Privat

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Ein nasser Holzfußboden und ein Fehler in der Elektrik: Ruderwart Kenneth Drexel ist seit Tagen dabei, das Sommerhaus des Deutschen Rudervereins Heisagger zu trocknen. Einen besonderen Schatz konnte er schon vor der Sturmflut in Sicherheit bringen.

„Ich glaube, dass wir mit einem blauen Auge davongekommen sind“, resümiert Kenneth Drexel am Telefon. Der Ruderwart des Deutschen Rudervereins Hadersleben (DRH) kümmert sich in Heisagger darum, das Clubhaus des Rudervereins nach der Sturmflut wieder trocken zu bekommen. 

„Das Wasser stand drinnen zwischen zwei und fünf Zentimetern über dem Fußboden. Die Holzdielen haben sich vollgesaugt, aber mehr scheint nicht kaputt zu sein“, so Drexel. Hätte das Wasser nur fünf Zentimeter höher gestanden, wären Heizung, Herd und Kühlschränke wohl kaputtgegangen, mutmaßt der Ruderwart.

 

 

Das Gelände rund um das DRH-Vereinshaus steht noch immer unter Wasser. Foto: Privatfoto

Wertvolle Gästebücher gesichert

Schon vor dem Sturm hatte er am Donnerstag die Boote in dem offenen Schuppen auf dem Grundstück gesichert und alles von Wert auf Tische oder Schränke gehievt. Einen hohen ideellen Wert haben die vielen Gästebücher, sagt Drexel. „Der Verlust wäre mit Geld nicht zu bezahlen. Da sind teilweise Einträge aus den 1970er-Jahren drin.“

Sandsäcke hätten bei dem alten Sommerhaus nicht geholfen. „Das Wasser kam nicht durch die Türen, sondern von unten durch den Boden.“ Das Haus sei nicht isoliert und stehe auf Stützen. Zwischen Erdboden und Holzfußboden sind etwa 40 Zentimeter Platz.

Immerhin: Die Boote im Schuppen wurden von Wind und Wasser nicht in Mitleidenschaft gezogen. 

 

Kenneth Drexel
Kenneth Drexel kümmert sich um die Sturmflutschäden im Vereinsheim in Heisagger. Foto: Lucas Bröker

Bautrockner und Kamin gegen Feuchtigkeit

Ein Bautrockner steht derzeit im Haus und Drexel selbst fährt immer wieder zum Haus, um den Kamin anzufeuern und zu lüften, um die Luftfeuchtigkeit aus dem Haus zu bekommen. 

„Wie hoch der Schaden am Boden und dem Küchensockel ist, sehen wir erst, wenn es trocken ist“, sagt er. Ein befreundeter Tischler gehe aber nicht von einem großen Schaden aus. Im Zweifel müsse der Boden geschliffen und neu gestrichen werden. 

Auch der Spielplatz neben dem Vereinsheim ist noch ein See. Foto: Privat

Elektrik hat Schaden genommen

Ein wenig Sorge bereitet dem Ruderwart allerdings die Elektrik, denn zwei der bodennahen Steckdosen haben Salzwasser abbekommen. Irgendwo wird ein Kurzschluss zu finden sein, ist Drexel sicher. Zunächst muss aber das Wasser auf dem Gelände versickern oder im Zweifel abgepumpt werden, denn die Leitungen liegen unter dem Haus.

„Leider liegen wir in einer Senke“, so der Ruderwart. Neuere Sommerhäuser in Heisagger würden auf höher aufgeschüttetem Grund stehen. Es sei nicht die spannendste Arbeit, sich unter das Haus zu legen und den Fehler im Stromkreis zu finden, so Drexel. „Vermutlich können wir da auch erst im Frühjahr so richtig ran, wenn alles trocken ist.“ Er sei guter Dinge, dass nicht viel zu machen ist.

Weil das Grundstück in einer Senke liegt, sickert das Wasser nur langsam ins Erdreich. Foto: Privat

Kenneth Drexel dokumentiert Hochwasser

Was er allerdings macht, sind Fotos. „Ich dokumentiere fortlaufend den Wasserstand und die Schäden. Wenn wir irgendwann das Jubiläum der Hütte feiern, dann können wir uns die Bilder ansehen.“

Am Ende werde die Versicherung die Reparaturen zahlen, meint Drexel. Sturmflutschäden seien mitversichert und die Wetterkapriolen seien ja bereits als solche klassifiziert worden. Bei künftigen Hochwassern könne man dem Wasser aber nicht viel entgegensetzen, außer abzupumpen, meint Drexel. 

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