Ländlicher Raum

Bürgerläden als Renner in den Dörfern

Bürgerläden als Renner in den Dörfern

Bürgerläden als Renner in den Dörfern

Vejle
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Läden, wie dieser in Rapstedt, werden immer populärer. Foto: Helmuth Jørgensen

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Die Menschen im ländlichen Raum engagieren sich im steigenden Maß, um einen Tante-Emma-Laden zu erhalten. Die Tendenz spürt der Einzelhandel-Konzern Dagrofa.

Der Tante-Emma-Laden im Dorf ist nicht nur wichtig, um den täglichen Einkauf zu erledigen, sondern auch als Treffpunkt und damit für das Gedeihen der lokalen Gemeinschaft.

Dies wird offensichtlich immer mehr Menschen bewusst, und sie setzen sich daher aktiv dafür ein, dass es den Laden weiterhin gibt. Beim Einzelhandel-Konzern Dagofa spürt man deutlich das Interesse zur Gründung eines Bürgerladens.

Wichtig für lokale Gemeinschaften

Das Konzept ist: Die Bürgerinnen und Bürger vor Ort beschaffen das Kapital durch den Erwerb von Anteilen am Kleinmarkt.

„Nähe und Zusammenhangskraft nehmen in diesen Jahren in der öffentlichen Debatte einen großen Raum ein. Daher war es wichtig für uns, Farbe zu bekennen, und das Signal zu setzen, dass die Präsenz in lokalen Gemeinschaften zu unserem DANN gehört, und etwas ist, dass wir weiter ausbauen möchten“, sagt Brian Videbæk, Direktor für Immobilien-Entwicklung bei Dagrofa, laut einer Pressemitteilung.

Steigendes Interesse

Dagrofa betreibt die Ketten Let-Køb, Spar und Min Købmand. In Rapstedt (Ravsted) hat die Dorfgemeinschaft bereits vor einigen Jahren einen solchen Bürgerladen gegründet. Doch sie sind bei weitem nicht die Einzigen: In Videbæks Abteilung klingeln derzeit laufend die Telefone. Zehn weiter lokale Gemeinschaften haben das notwendige Kapital auf die Beine gestellt. Insgesamt macht das einen zweiziffrigen Millionenbetrag aus.

Etliche weitere Dörfer arbeiten daran; zweimal wöchentlich nimmt Dagrofa vor Ort an Informationsveranstaltungen teil.

„Das Interesse ist überwältigend, und das freut uns natürlich ungemein. Unser Modell ist im Kern Ausdruck einer ländlichen Bewegung, die auf einer verpflichtenden Zusammenarbeit zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und uns. Gemeinsam gewährleisten wir die Grundlage eines Geschäfts mit einem lokal angepassten Sortiment in den Ecken des Landes, wo der Abstand zwischen den Häusern ein wenig größer ist“, so Videbæk.

Zuschuss erhöht

In den vergangen drei Jahren sind 29 Bürgergeschäfte der Dagrofa-Kette entstanden. Insgesamt sind es nun fast 100.

Professor Egon Noe vom Zentrum für Landdistriktforschung bei der Süddänischen Universität in Esbjerg hält das Modell für ein erfolgversprechendes Konzept.

„Wenn man mit Miteigner des Konzeptes ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass man es unterstützt auch größer und damit auch, dass es ein Erfolg wird. Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, dass eine gute Partnerschaft zwischen den Anwohnerinnen und Anwohnern und dem Kaufmann zum Erfolg führt“, sagte er im Oktober bei einer Konferenz zur Entwicklung des ländlichen Raums.

Eine Ursache für das steigende Interesse dürfte auch sein, dass eine breite Mehrheit des Folketings darauf geeinigt hat, den Zuschuss für die Gründung von Bürgerläden zu erhöhen.

 

 

 

 

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