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Dörfer und Stadtzentren sollen belebt werden

Dörfer und Stadtzentren sollen belebt werden

Dörfer und Stadtzentren sollen belebt werden

Ritzau/Walter Turnowsky
Kopenhagen/Nordschleswig
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In Rapstedt hat die Ortsgemeinschaft den Kaufmannsladen gekauft, um ihn zu retten. Foto: Helmuth Jørgensen

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Schnelleres Internet und bessere Möglichkeiten für bürgerbetriebene Kaufläden; das sind zwei der Initiativen zur Belebung des ländlichen Raums und der Provinzstädte, auf das sich die Parteien im Folketing geeinigt haben.

Der Kaufmann auf dem Dorf macht dicht, und die Zentren der Provinzstädte sterben aus. Dieser Entwicklung will ein einiges Folketing gegensteuern.

Daher haben sich die Parteien auf eine Reihe von Initiativen geeinigt, die die kleinen Ortschaften und die Stadtmitten wieder mit Leben füllen sollen.

Unterstützung für Kleinmärkte

Unter anderem sollen Kaufläden, die von den Bürgerinnen und Bürgern betrieben werden, Unterstützung bekommen können. Der Sprecher der Einheitliste für den ländlichen Raum, Henning Hyllested, sieht damit einen alten Wunsch seiner Partei erfüllt.

„Seit die Kommunalreform Mitte der 00er Jahre die Zentralisierung beschleunigt hat, haben wir eine Abwicklung und Abwanderung aus den dünn besiedelten Regionen erlebt“, sagt er laut einer Pressemitteilung.

Ein Beispiel für ein solches bürgerbetriebenes Geschäft liegt in Rapstedt (Ravsted). Die Ortsgemeinschaft erwarb das Gebäude, in dem SuperBrugsen in Tingleff (Tinglev) eine Filiale gehabt hatte. Nun wird in dem Gebäude ein Let-Køb-Supermarkt betrieben.

„Ich verstehe gut, dass es für die Bürgerinnen und Bürger wichtig ist, im Dorf einen Kaufladen zu haben. Das hat Bedeutung für die Hauspreise, aber auch für das Leben im Dorf, weil er ein Treffpunkt ist“, sagt die Sprecherin der Sozialistischen Volkspartei, Karina Lorentzen.

Die Gründung eines lokalen Ladens kann mit bis zu 600.000 Kronen bezuschusst werden.

Schnelleres Internet

Eine weitere Initiative ist, dass schnelles Internet sich bis in alle Ecken des Landes erstrecken soll. Für diesen Zweck stellen die Parteien für 2022 100 Millionen Kronen für den Breitbandtopf (Bredbåndspuljen) bereit.

„Bei Venstre freuen wir uns darüber, dass wir die Regierung überreden konnten, den Breitbandtopf – den wir während unserer Regierungszeit einführten – um ein weiteres Jahr zu verlängern“, so Sprecher Peter Juel-Jensen (V) laut der Pressemitteilung.

Freidörfer

Des Weiteren gibt es Mittel für die Stadt- und Ortsentwicklung sowie für den Abriss und die Sanierung von heruntergekommenen Häusern.

Zehn Dörfer können an einem Versuch teilnehmen, bei dem sie von einer Reihe von geltenden Regeln und Gesetzen befreit werden. Dies freut den Verband für den ländlichen Raum, Landdistrikternes Fællesråd.

„Im ganzen Land erleben energische Dorfbewohner, dass sie mit dem Schädel gegen die Wand rennen, wenn sie eine Entwicklung anschieben wollen. Mit der Freidorfregelung können diese Kräfte freigesetzt werden“, so der Vorsitzende von Landdistrikternes Fællesråd, Steffen Damsgård.

Eine entsprechende Regelung soll für zehn Zentren in Provinzstädten gelten.

Seit 2010 ist die Bevölkerung außerhalb der großen Städte laut Wohnungs- und Innenministerium um 6 Prozent zurückgegangen. Es gibt dort immer weniger junge Menschen und immer mehr ältere.

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