Ländlicher Raum

Professor: Neue Läden in kleinen Orten können ein Erfolg werden

Professor: Neue Läden in kleinen Orten können ein Erfolg werden

„Neue Läden in kleinen Orten können ein Erfolg werden“

wt/ritzau
Middelfart
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So wie in Rapstedt kann es gehen: Die Ortsgemeinschaft kaufte das Gebäude für den lokalen Supermarkt. Foto: DN (Archiv)

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Der Konzern Dagrofa will Kaufmannsläden im ländlichen Raum eröffnen. Es brauche jedoch das Engagement der Lokalbevölkerung, soll das Konzept Erfolg haben.

Der Konzern Dagrofa möchte in Orten mit mindestens 600 Einwohnern Kaufmannsläden eröffnen. Voraussetzung ist jedoch, dass die Lokalbevölkerung ihren Beitrag leistet.

Und diese Rechnung kann durchaus aufgehen, meint Professor Egon Noe vom Zentrum für Landdistriktforschung bei der Süddänischen Universität in Esbjerg.

„Historisch gesehen gibt es etliche Beispiele von Ortschaften, die Geld gesammelt haben, um ein Geschäft auf die Beine zu stellen. Daher denke ich sicher, dass es machbar ist. Ich halte es auch für eine gute Initiative“, meint er.

Ein Beispiel für ein solches Engagement ist die Ortsgemeinschaft in Rapstedt (Ravsted). Sie erwarb das Gebäude, in dem SuperBrugsen in Tingleff (Tinglev) eine Filiale gehabt hatte. Nun wird in dem Gebäude ein Let-Køb-Supermarkt betrieben. Die Let-Køb-Kette ist ebenso wie Spar, Min Købmand und Meny ein Teil von Dagrofa.

Und genau das Modell aus Rapstedt, bei dem die Lokalbevölkerung das Gebäude finanziert, möchte Dagrofa nun weiter ausbreiten.

„Die Herausforderung ist selbstverständlich, dass man dies lokal organisieren, Geld sammeln und Unterstützung schaffen muss“, so Noe.

Unterstützung entscheidend

Glückt dies jedoch, habe der neue Laden gute Chancen ein Renner zu werden.

„Wenn man mit Miteigner des Konzeptes ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass man es unterstützt auch größer und damit auch, dass es ein Erfolg wird. Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, dass eine gute Partnerschaft zwischen den Anwohnerinnen und Anwohnern und dem Kaufmann zum Erfolg führt“, berichtet der Professor.

Dagrofas Konzernchef Thomas Pietrangeli sagt, man habe bereits großen Erfolg mit diesem Konzept. Der Konzern betreibt fast 100 Läden mithilfe lokaler Unterstützung.

Laut Noe hat der kleine Laden um die Ecke große Bedeutung für die kleineren Ortschaften.

„Erstens ist es für Menschen, die nicht so mobil sind, wichtig. Sie bekommen ein Geschäft, in dem sie selbst einkaufen können. Das gilt zum Beispiel für Rentner, die den Führerschein abgegeben haben. Außerdem kann es ein Treffpunkt für den Ort werden, wo man einander begegnet, miteinander spricht und Nachrichten auf der Anschlagtafel aufhängt“, meint er.

Dagrofa möchte bei einer Landdistriktkonferenz in Mittelfahrt am Montag ein „gesellschaftliches Versprechen“ (samfundsløfte) abgeben.

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