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Tingleffs beliebter Jugendtreff gleicht einer Müllhalde

Tingleffs beliebter Jugendtreff gleicht einer Müllhalde

Tingleffs beliebter Jugendtreff gleicht einer Müllhalde

Tingleff/Tinglev
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Zigarettenkippen und diverser Verpackungsmüll sowie leere Getränkedosen lagen am Freitagmorgen vor allem im Bereich der Tische und Bänke herum. Foto: privat

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Sportplatzkoordinator Bent Mærsk Thye ärgert sich – aber sein Frust richtet sich primär an die Eltern. Warum? Darum geht es unter anderem in diesem Artikel.

„Ich habe eigentlich überhaupt nichts dagegen, wenn die Jugendlichen unsere Tische und Bänke an der Sporthalle für abendliche Treffs nutzen. Wenn sie bloß nicht ihren Dreck hinterlassen und noch dazu Dinge kaputtmachen würden“, sagt Bent Mærsk Thye, der in Tingleff wohnt und zum Team der Hallenwarte der Kommune Apenrade (Aabenraa) gehört. Er ist dort vor allem Koordinator der Sportplätze.

Reste vom Feste

Am Freitagmorgen musste er am „Tinglev Fritidscenter“ jedoch als Erstes zu Schaufel und Besen greifen, um Ordnung zu schaffen. Zigaretten, Getränkedosen und diverses Verpackungsmaterial flogen durch die Gegend. Ganz offensichtlich waren es die Überreste eines „gemütlichen Abends“.

Darüber hinaus waren verschiedene Dinge beschädigt. Unter anderem waren Teile eines Holzzaunes eingedrückt. „Der Zaun war allerdings auch nicht mehr ganz stabil. So etwas passiert halt und ist daher nicht wirklich schlimm. Ärgerlich ist es dennoch schon, weil es unnötige Arbeit bereitet“, stellt Bent Mærsk Thye fest. Er hat in diesem Fall keine Anzeige bei der Polizei erstattet, weil der Schaden eher gering ist.

Beliebter Treffpunkt

„Ich weiß, dass der Bereich außerhalb der Sommerferien jugendlichen Mopedfahrern als Treffpunkt dient. Das ist aber dann meist nachmittags und am frühen Abend“, sagt Bent Mærsk Thye.

Er will aber keineswegs per se die Schuld auf die Mofaclique Tingleffs schieben.

„Denkbar ist auch, dass einige Teilnehmer am ersten U17-Training nach der Sommerpause den Abend gemeinsam haben ausklingen lassen. Aber ich will überhaupt niemanden verdächtigen. Es können sich schließlich auch ganz andere dort getroffen haben“, unterstreicht Bent Mærsk Thye.

Mærsk Thye will die verursachten Schäden nicht überdramatisieren. Schließlich war der Zaun nicht mehr ganz so stabil. Ärgerlich ist es dennoch, dass er jetzt repariert werden muss. Foto: privat

Mobiliar gerne nutzen

Er möchte auch nicht missverstanden werden. Der Koordinator der kommunalen Sportplätze hat im Prinzip nichts dagegen, dass die Tische und Bänke an dem Tingleffer Freizeitcenter außerhalb der Öffnungszeiten für geselliges Beisammensein genutzt werden. Ein Benutzungsverbot oder gar ein Wegschließen der Sitzgelegenheiten steht gar nicht im Raum.

Elternschaft wachrütteln

Es geht Bent Mærsk Thye  bei seinem Post vor allem darum, die Eltern wachzurütteln. „Als ich vor 25, na ja, wohl fast eher 30 Jahren, anfing, mich mit der Clique zu treffen, so fand das bei unseren Eltern zu Hause statt. Schlug dann einer von uns über die Stränge, dann schritten sie ein“, erzählt er. „Die Eltern von heute sind da offensichtlich anders. Sie wollen die Jugendlichen gar nicht bei sich zu Hause haben, schicken sie weg. Nach dem Motto: aus dem Auge, aus dem Sinn, beziehungsweise aus der Verantwortung. Diese Einstellung ärgert mich“, sagt Bent Mærsk Thye.

„Wenn sie bloß ihren Kindern beibringen könnten, mit dem Eigentum anderer sorgsam umzugehen und ihren Müll in die dafür gedachten Container zu werfen, dann wäre zumindest schon ganz viel gewonnen“, sagt er.

Überwachungsanlage vorhanden

Die Sporthalle verfügt übrigens über eine Überwachungsanlage. „Bei grober Sachbeschädigung würde ich mir die Bilder auch anschauen. Das mache ich in diesem Fall aber nicht“, betont Bent Mærsk Thye. Schließlich gehört ein wenig Über-die-Stränge-Schlagen für ihn zum Erwachsenwerden dazu.

Die Vermutung, dass ein Zusammenhang mit einem Steinwurf in unmittelbarer Nähe der Sportanlagen besteht, ist zwar naheliegend, aber auch nicht zwingend der Fall. Siehe folgenden Link.

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