Stadtentwicklung

Kritik an Apenrader Hochhaus-Plänen

Kritik an Apenrader Hochhaus-Plänen

Kritik an Apenrader Hochhaus-Plänen

Apenrade/Aabenraa
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Das heutige „Hotel Østersø“ wurde 1962 gebaut. Foto: Paul Sehstedt

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Zwölf Stockwerke umfasst ein Bauprojekt, das am Apenrader Strand entstehen soll. Um das realisieren zu können, muss allerdings ein Hotel aus den 1960er-Jahren abgerissen werden. Gegen diesen Plan setzt sich ein lokaler Verein ein, der das Gebäude als bewahrenswert einschätzt und jetzt die Kommune zum Handeln auffordert.

Bauten aus der neueren Zeit seien genauso bewahrenswert wie solche aus früheren Architekturperioden, schreibt einleitend Randi Hadbjerg Nielsen, die Vorsitzende des „Aabenraa Byhistorisk Forening“ (Apenrader Stadthistorischer Verein) in einem offenen Brief an den Apenrader Stadtrat.

Der Verein übt heftig Kritik an einem derzeit noch in den Kommunalausschüssen diskutierten Projekt, das an prominenter Stelle in Apenrade entstehen soll.

So soll das Gebäude nach den Plänen des Bauherren aussehen. Foto: Kommune Apenrade
Visualisierung des Neubaus Foto: Kommune Apenrade

Kritik von Stadthistorikern

Es geht um ein Hochhaus, das in nächster Nähe zum Stadtstrand gebaut werden soll. Der Projektplaner möchte das bestehende „Hotel Østersø“ am Flensborgvej abreißen, um dort ein zwölfstöckiges Hochhaus zu bauen. Die Pläne lösten von Beginn an Kritik und Diskussionen unter den Apenrader Bürgerinnen und Bürgern aus.

Jetzt schließt sich der Verein der Kritik an und begründet diese unter anderem mit dem Schutz von neuerer Architektur und Kultur. Um das Bauprojekt auszuführen, müsste nämlich das frühere „Hotel Hvide Hus“ (heute: Hotel Østersø) abgerissen werden. Ein Plan, den die Stadthistoriker jedoch verhindern wollen. Zu viel bewahrenswerte Stadtarchitektur würde verschwinden, erklären die Vorstandsmitglieder einstimmig.

Eine Durchführung des skizzierten Bauprojektes oder eines vergleichbaren Gebäudes zerstört 50 Jahre bewusst geführte Bauentwicklung an der Förde.

Aabenraa Byhistorisk Forening

„Eine Durchführung des skizzierten Bauprojektes oder eines vergleichbaren Gebäudes zerstört 50 Jahre bewusst geführte Bauentwicklung an der Förde“, schreibt der Verein.

Der Ausschuss für Planung, Technik und ländliche Räume hatte sich bei einer Sitzung am 8. Dezember vergangenen Jahres mit dem Projektanliegen beschäftigt. Die Verwaltung hat vier Vorschläge erarbeitet, wie mit dem Projekt verfahren werden kann. Die Ausschussmitglieder hatten sich auf zwei Varianten geeinigt:

  • Hotel und Seniorenwohnungen mit zwölf Etagen; dafür müsste das bisherige Gebäude abgerissen werden
  • Bau eines bis zu zwölfstöckigen Hochhauses, das jedoch weniger „massiv“ gebaut wird, als geplant; dafür muss das bisherige Gebäude abgerissen werden

Doch der Verein möchte nicht nur das historische Hotel retten, sondern auch den Erhalt historischer Gebäude für die Zukunft sichern. Die Vorstandsmitglieder fordern den Stadtrat auf, eine Architekturpolitik zu erarbeiten. Diese soll sichern, dass die zukünftige Stadtplanung Rücksicht auf historische Gebäude und die Kulturgeschichte nimmt. Außerdem solle festgelegt werden, wie sich die Stadtarchitektur in Zukunft entwickeln soll.

Der konservative Bürgermeister Jan Riber Jakobsen hat den Empfang des Schreibens im Namen des Stadtrates offiziell bestätigt.

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