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Militär: Dänemark will enger mit den USA zusammenarbeiten

Militär: Dänemark will enger mit den USA zusammenarbeiten

Militär: Dänemark will enger mit den USA zusammenarbeiten

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Regierungschefin Mette Frederiksen sagte auf der Pressekonferenz, die USA seien Dänemarks wichtigster alliierter Partner. Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

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Regierungschefin Mette Frederiksen hat am Mittwoch eine neue militärische Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten angekündigt. Dies könnte bedeuten, dass US-amerikanische Truppen in Dänemark stationiert werden.

Dänemark und die USA wollen eine neue Verteidigungszusammenarbeit, entsprechende Verhandlungen seien auf den Weg gebracht, sagte Regierungschefin Mette Frederiksen (Soz.) auf einer Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag. Sie wies auch darauf hin, dies könne bedeuten, dass amerikanische Soldaten in Dänemark stationiert würden.

Es sei noch nicht klar, wie diese neue Zusammenarbeit im Detail aussehen werde, sagte Frederiksen, sie freue sich aber darüber, dass die USA Dänemark die Hand gereicht haben. Die USA seien Dänemarks wichtigster alliierter Partner, so Frederiksen.

Die Regierungschefin meinte auch, die Zusammenarbeit habe nichts mit den aktuellen Spannungen mit Russland im Ukraine-Konflikt zu tun.

Schneller Zugang zu Europa

Die neue Zusammenarbeit solle den USA einen besseren und schnelleren Zugang zu Europa ermöglichen, so Verteidigungsminister Morton Bødskov (Soz.), der mit Außenminister Jeppe Kofod (Soz.) an der Pressekonferenz teilnahm. Bødskov erklärte, Dänemark habe ein Interesse daran, dass die USA noch direkter zur Sicherheit Dänemarks beitrügen.

Laut Nachrichtenagentur „Ritzau“ sollen amerikanische Truppen und Material in Dänemark stationiert werden können – über kürzere oder aber über längere Zeit. US-Atomwaffen werden nicht in Dänemark beheimatet. Auch wird es keine amerikanischen Militärbasen in Dänemark geben.

Gemeinsame Manöver sollen auch zu See und in der Luft stattfinden.

Reaktionen von Partei Venstre

Die bürgerliche Partei Venstre begrüßt die Idee, amerikanische Truppen in Dänemark üben zu lassen. Angesichts der Bedrohungen nicht nur von Russland, auch von anderen Ländern, sei es wichtig, dass Amerikaner schnell ins Land kämen, es gehe um die Sicherheit Dänemarks, so Michael Aastrup Jensen, außenpolitischer Sprecher der Partei.

Die Einheitsliste und Sozialistische Volkspartei, Stützparteien der sozialdemokratischen Regierung, lehnen US-amerikanische Truppen auf dänischem Boden ab. Die USA seien Alliierte, eine Zusammenarbeit gehöre aber in den Rahmen der Nato, so Eva Flyvholm, verteidigungspolitische Sprecherin der Einheitsliste.

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