Museums-Ausstellung

Das ”Alcatraz Europas” enthüllt 18-Meter-langen Fluchttunnel

Das ”Alcatraz Europas” enthüllt 18-Meter-langen Fluchttunnel

Das ”Alcatraz Europas” enthüllt 18-Meter-langen Fluchttunnel

Aarhus2017/dodo
Horsens/Aarhus
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Foto: Aarhus2017

Einer der spektakulärsten Gefängnisausbrüche Dänemarks wurde im Gefängnismuseum in Horsens, dem „Alcatraz Europas“ rekonstruiert. Anne Bjerrekaer, Kuratorin des Horsens Museums freut sich darauf, „den Besuchern ein ganz neues Museumserlebnis bieten zu können“.

Einer der spektakulärsten Gefängnisausbrüche Dänemarks wurde im Gefängnismuseum in Horsens, dem „Alcatraz Europas“ rekonstruiert. Anne Bjerrekaer, Kuratorin des Horsens Museums freut sich darauf, „den Besuchern ein ganz neues Museumserlebnis bieten zu können“.

Am Heiligabend 1949 floh der Meisterdieb Carl August Lorentzen über einen 18 Meter langen Tunnel, welchen er mit einem Löffel gegraben hatte, in die Freiheit. Der legendäre Tunnel wurde nun mit der Unterstützung der Kulturhauptstadt Europas Aarhus 2017 wiederhergestellt und eröffnet einen Einblick in die dramatischen Hintergründe und die neunmonatige Vorbereitung der Flucht. 

Die Besucher des Gefängnismuseums Horsens können der Route Carl August Lorentzens folgen, jedoch wird niemand von ihnen verlangen die gleichen akrobatisch anmutenden Kunststücke zu vollführen, wie Lorentzen in der Nacht seiner Flucht es tat.

Stattdessen können sie aufrecht durch einen geräumigen Tunnel laufen und Lorentzens Silhouette folgen, die sich ihren Weg in den Kartoffelkeller des Aufsehers bahnt. Und damit in die Freiheit. 

“Wir versuchen natürlich nicht einen entkommenen Häftling zu glorifizieren“, sagt Anne Bjerrekaer, Kuratorin des Horsens Museums, die sich bereits sehr darauf freut den Besuchern ein ganz neues Museumserlebnis bieten zu können. „Wir erzählen die Geschichte eines Mannes, der wie so viele andere Häftlinge – auch in den Gefängnissen heutzutage – von der Flucht träumte. Manchmal ist der Wunsch danach oder das Gefühl der Verzweiflung so überweltigend, dass Menschen bereit sind ihr Leben zu riskieren. Wie Lorentzen. “

Der Ausbruch 

Carl August Lorentzen war ein Krimineller, der mit allen Wassern gewaschen war und mit Vorliebe in die Häuser der Reichen einbrach, um dort wertvolle Gegenstände zu entwenden. Hinter dem kleinen Wandschrank in seiner Zelle brach er ein Loch in die Wand und grub einen Tunnel, der unter dem Gefängnishof entlang bis zum Kartoffelkeller des Aufsehers führte, von wo er direkt hinaus in die Freiheit spazieren konnte. 

Er hinterließ eine handgeschriebene Notiz für die Gefängniswärter in seiner Zelle: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!“

Lorentzen benötigte fast ein Jahr die Flucht zu planen und einen Tunnel von seiner Zelle bis zum Kartoffelkeller zu graben. Nach nur sieben Tagen in Freiheit wurde er jedoch auf einer Farm südlich von Horsens abermals verhaftet und zurück in das Staatsgefängnis gebracht, wo er für zwei Monate in den Stehkarzer gesperrt wurde, um für seine Flucht zu büßen. 

Die Sammlung des Horsens Gefängnismuseum umfasst über 15.000 Objekte aus den 153 Jahren, in denen das Gefängnis genutzt wurde. Die Zusammenstellung und Vielfalt der Gegenstände ist weltweit einzigartig.

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