Ringreiterfest 2024
Kulturschock? So war das Apenrader Ringreiten für die deutschen Gäste
Kulturschock? So war das Apenrader Ringreiten für die deutschen Gäste
Kulturschock? So war das Ringreiten für die deutschen Gäste
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Sie haben in diesem Jahr das erste Mal beim Ringreiten in Dänemark teilgenommen: Gesche Petersen aus Leck und Kirsten Heinecke aus Jardelund in Schleswig-Holstein. Wie haben sie das dänische Ringreiten wahrgenommen?
Etwa 200 Pferde und 215 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Eine solche Menge waren die beiden deutschen Ringreiterinnen Gesche Petersen und Kirsten Heinecke nicht gewohnt, als sie dieses Jahr zum ersten Mal am Ringreiten in Apenrade teilnahmen. Das Wochenende war sehr beeindruckend für die beiden jungen Reiterinnen. Neben dem Fokus auf das Stechen sind den Reiterinnen einige Unterschiede zwischen der deutschen und dänischen Tradition aufgefallen. Zum Beispiel die Helmpflicht, die es in Dänemark nicht gibt, oder die unterschiedlichen Lanzen. „Wir haben vorher einen Satz mit Lanzen ausgeliehen bekommen. Damit haben wir uns dann abgewechselt, damit jeder mal üben konnte“, erklärt Kirsten Heinecke.
Der Umzug ist beiden besonders in Erinnerung geblieben. „In Deutschland ist es viel unspektakulärer und weniger festlich“, finden Gesche Petersen und Kirsten Heinecke. Heinecke ergänzt noch, dass viele Dörfer in Deutschland die Umzüge ablehnen, da die Straßen hinterher aufwendig gereinigt werden müssten. „Aber man sieht ja hier, dass es funktioniert“, so die Reiterin. Auch mit der Menge an Zuschauenden haben die beiden Sportlerinnen nicht gerechnet. „Man kennt das sonst nur aus dem Fernsehen“, sagt Kirsten Heinecke.
Das Wetter spielt im Nachhinein keine Rolle mehr
Auch in den Durchgängen habe es Unterschiede gegeben. „In Deutschland muss man zwischen den Durchgängen weniger warten, aber das lag teilweise auch am Wetter an diesem Wochenende“, sagt Gesche Petersen. Auch das Volksfest nebenan existiert in Deutschland nicht. Außerdem war sie erstaunt, wie viele Teilnehmende 30 Ringe getroffen haben.
Das Fest am Montag, das „Ringreiter-Frokost“, sei überwältigend gewesen. „Das war sehr lustig, wie einige nach einer halben Stunde schon auf dem Tisch getanzt haben“, erinnert sich Kirsten Heinecke lachend. Das Fest habe das schlechte Wetter vom Wochenende etwas ausgleichen können. „Alles in allem hat alles super funktioniert, nur der Computerabsturz zwischendurch war nicht so schön. Da sind alle Frauen vom Computer spontan zehn Jahre älter gemacht worden.“ Doch auch an diese Panne erinnert sich Kirsten Heinecke mit einem Lächeln. Sie ist in ihrer Gruppe Vierte geworden und konnte sich am Ende freuen.
Auch Feedback muss sein
Kirsten Heinecke kam mit etwa 15 Jahren zum Ringreiten, da ihr Vater und ihr Bruder ebenfalls Ringreiter sind. Sie fand die Pferdehalter sehr beeindruckend. „Fürs nächste Jahr wurde uns auch ein Halter versprochen“, sagt sie. „So hatten wir nicht die Gelegenheit, uns unter die anderen Reiter zu mischen, weil wir bei unseren Pferden bleiben mussten.“ Die Eindrücke wurden zwei Wochen nach dem Turnier im Verein besprochen.
Dabei kamen auch ein paar Verbesserungsvorschläge für das kommende Jahr auf. „Die Lautsprecherdurchsagen waren nur auf Dänisch. Teilweise haben wir nicht verstanden, ob die Durchsage jetzt richtig war“, berichtet Kirsten Heinecke. Für manche Zuschauende wäre das auch interessant, ist sie sich sicher. Durch den fehlenden Pferdehalter hätten die deutschen Ringreiter nicht die Möglichkeit gehabt, die Gesellschaft der anderen Ringreiter zu genießen. „Wir saßen dann zwischendurch auf dem Wagen und haben auf unsere Pferde aufgepasst“, sagt Kirsten Heinecke dazu.
Doch im kommenden Jahr soll sich das ja ändern.