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„EM-Aus für eine dänische Auswahl, die niemand vermissen wird“
EM-Aus für eine dänische Auswahl, die niemand vermissen wird
EM-Aus für eine dänische Auswahl, die niemand vermissen wird
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Dänemarks Fußballer sind bei der Europameisterschaft ein unbequemer Gegner gewesen, haben sich aber nach vier Spielen und null Siegen verabschiedet. Eine dänische Auswahl, die nicht zu begeistern wusste und Offensivpower vermissen ließ. Ein Kommentar von Sportredakteur Jens Kragh Iversen.
Das Achtelfinale wurde für die dänische Fußball-Nationalmannschaft zur Endstation. Ein Aus gegen den EM-Gastgeber ist keine Überraschung und unterm Strich auch verdient, mit einem Quäntchen Glück und einer anderen Regelauslegung des englischen Schiedsrichter-Gespanns hätte das Achtelfinale aber auch anders ausgehen können.
Die Dänen waren über weite Strecken ein unbequemer Gegner für die Deutschen und hielten das Achtelfinale lange offen. Das ändert aber nichts daran, dass dies eine dänische Mannschaft ist, die – bis auf die dänischen Fans – keiner bei dieser Europameisterschaft vermissen wird. Die DBU-Elf gehörte zu den langweiligsten Mannschaften dieser EM.
Und das tut in den Herzen der dänischen Fußball-Fans weh.
Eine kleine Fußball-Nation wie Dänemark ist immer im grünen Bereich, wenn man bei einer Endrunde die Gruppenphase übersteht. Hoffen auf mehr darf man immer, aber das Mindestziel ist erreicht.
Das Erreichen des Achtelfinales darf unterm Strich als Erfolg gewertet werden. Dennoch sitzen wohl die meisten dänischen Fans mit gemischten Gefühlen da. Die Dänen sind bei der EM in Deutschland ohne Sieg geblieben und haben nicht zu begeistern gewusst.
Die Brasilianer Skandinaviens
Tief in der dänischen Fußball-Kultur ist verwurzelt, dass die dänische Nationalmannschaft auch begeistern muss. Erfolge allein reichen nicht immer. Das musste auch der Norweger Åge Hareide zu seiner großen Verwunderung erfahren, als er mehr als 40 Spiele lang als dänischer Nationaltrainer ungeschlagen blieb, aber nicht auf die große Liebe der Fans stieß.
Viele der über 50-jährigen dänischen Fußball-Fans schwärmen auch mehr von der Nationalmannschaft der Achtzigerjahre als von den Europameistern von 1992. Die goldene Generation um Preben Elkjær, Frank Arnesen, Morten Olsen, Klaus Berggreen und Søren Lerby gewann keine Titel, aber mit begeisterndem Fußball die Herzen der Fans. Das waren die Brasilianer Skandinaviens.
Die Herzen der Fans gewann auch Kasper Hjulmand bei seiner ersten Endrunde. Seine Auswahl begeisterte bei der Europameisterschaft 2021 und zog, auch beflügelt durch die Reaktion auf die Tragödie um Christian Eriksen, ins Halbfinale ein.
Dänemark ohne Offensivpower
Es folgte die Bruchlandung mit dem blamablen Vorrunden-Aus bei der Weltmeisterschaft 2022. Es kriselte in der Liebesbeziehung zwischen der Nationalmannschaft und der Nation, und weder in der EM-Qualifikation noch in der Vorrunde wussten die Dänen so richtig zu begeistern.
Nur der Auftritt gegen England überzeugte, so richtig gut war es gegen Slowenien und Serbien nicht. Der Einsatz gegen Deutschland war nur in der ersten Viertelstunde schlecht, danach war es ein Duell annähernd auf Augenhöhe.
Die Dänen haben aber über das gesamte Turnier Offensivpower vermissen lassen. Zwei Tore in vier Spielen sind viel zu wenig, erzielt wurden sie durch zwei Mittelfeldspieler.
Bei den wenigen hochkarätigen Torchancen fehlte ein Vollstrecker. Rasmus Højlund war die größte Enttäuschung im dänischen Team und war weit vom Prädikat Weltklasse-Stürmer entfernt. Gegen Deutschland vergab er zwei der größten Chancen des Spiels.
So müssen die Dänen ihre Sachen packen. Und vermissen wird sie kaum einer.